Oliver Baumann würde am liebsten alle sechs Spiele gewinnen

Julian Nagelsmann freut sich auf die Europa-League-Premiere

Die TSG Hoffenheim empfängt am heutigen Donnerstag in ihrem ersten Europa League Spiel in der Sinsheimer Wirsol Rhein-Neckar-Arena um 19:00 Uhr den portugiesischen Erstligisten Sporting Braga. Enttäuschend ist das Zuschauerinteresse: Bislang sind lediglich 14.000 Tickets für die Premiere in der Gruppenphase verkauft worden. Der Unterschied von Champions- zu Europa-League zeigt sich schon vor dem Start enorm. Dennoch wollen die Kraichgauer in diesem Wettbewerb internationale Erfahrungen sammeln und reifen, um das Ziel Endrunde zu erreichen. Tickets für die Südkurve waren natürlich wieder komplett vergriffen. Die blau-weiße Anhängerschaft wird vor Spielbeginn mit einer Choreographie anläßlich des ersten Europa-League-Heimspiels der Vereinsgeschichte überraschen.

„Braga ist kein angenehmer Gegner“

Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann über die Portugiesen: „Braga ist ganz sicher kein angenehmer Gegner. Sie haben in ihrem Spiel zwei, drei sehr spezifische Merkmale, waren 2016 Pokalsieger in Portugal und vor einigen Jahren auch im Europa-League-Finale. Insgesamt ist das eine Mannschaft mit sehr viel internationaler Erfahrung, die wir auf keinen Fall unterschätzen werden.“ Der TSG-Coach weiß auch um die Probleme von Braga: „Ihr Problem ist, dass sie fast jedes Jahr ihre besten Spieler an die großen Klubs in Portugal oder anderswohin abgeben müssen. Deshalb brauchen sie zum Start in eine Saison immer ein wenig Zeit, um sich zu finden. Das ist auch der Grund, warum sie nicht so stark in diese Spielzeit gestartet sind.“

1. Europa League Spiel der TSG Hoffenheim heute um 19:00 Uhr gegen Sporting Braga

"Die Chancenverwertung ist deutlich besser geworden"

Sein Team sieht der 30-Jährige deutlich reifer geworden. Als Gründe nennt er vor allem die effektivere Chancenverwertung: „Wir brauchen nicht mehr so viele Möglichkeiten, um zu Toren zu kommen. Das ist bisher ein Unterschied zur vergangenen Saison. Zudem konnten wir zuletzt arbeitsintensive Spiele für uns entscheiden. Wir hatten in der vergangenen Saison, zum Beispiel in Hamburg oder Leipzig, Probleme, wenn wir keinen guten Fußball gespielt haben. Wenn wir nicht das gemacht haben, was wir wollten. Hinten rausspielen, das Spiel gestalten. Das nehmen die Spieler inzwischen besser an. Das hat man zum Beispiel gegen die Bayern gesehen. Wir sind dann bereit, Fußball zu arbeiten und so zu gewinnen. Das ist ein deutlicher Schritt in Sachen Reife.“

Der Gruppenfavorit wird gesucht

Vor Beginn der Gruppenphase fällt es schwer, die jeweiligen teils unbekannten Gegner in Gruppe C richtig einzustufen. Einen Favoriten sieht auch Nagelsmann nicht: „Favorit ist der, der am besten spielt, die meisten Punkte hat und vorne steht. Wir kennen die Strukturen in den Ländern und den Ligen der Gegner zu wenig, um eine echte Aussage zu treffen.“ Dennoch ist das Ziel der Nordbadener weiterzukommen, möglichst mit einem Dreier zum Auftakt.

TSG-Keeper Oliver Baumann möchte am liebsten alle sechs Gruppenspiele gewinnen

Verletztenliste lichtet sich

Personell hat sich gegenüber dem Bayern-Spiel einiges verbessert. Während Adam Szalai und Serge Gnabry weiterhin ausfallen, hat Kevin Vogt am Mittwoch wieder mit der Mannschaft trainiert. Sein Einsatz ist noch fraglich. Sandro Wagner, der gegen Bayern kurzfristig aufgrund einer Muskelverhärtung am Po ausgefallen ist, dürfte für das Braga-Spiel auf alle Fälle eine Alternative sein.

"Wir wollten diesen Rhythmus, wir wollten diese Belastung"

Für Torhüter Oliver Baumann ist der Sieg über den FC Bayern längst abgehakt und der Fokus voll und ganz auf Braga gerichtet: „Wir wollten alle drei Wettbewerbe, wir wollten diesen Rhythmus, wir wollten diese Belastung.“ Baumanns Erfolgsrezept klingt einfach: „Der Trainer hat wie immer einen Plan entwickelt und diesen haben wir besprochen und auch entsprechend trainiert. Wir werden versuchen, ihn aufs Feld zu bringen und das Spiel gegen Braga erfolgreich zu gestalten. Drei Punkte zu Hause zum Start wären ideal, auch wenn Braga eine spielstarke Mannschaft ist, die im Sturm auch Körpergröße und Wucht mitbringt.“

"Haben im Kollektiv Bock auf Erfolg"

Den Grund für das bisher gute Abschneiden in der noch jungen Saison sieht Hoffenheims Nummer 1 im gesamten Team: „Wir haben eine richtig gute Truppe und für jede Partie eine gute Spielidee. Wir sind sehr diszipliniert und haben im Kollektiv Bock auf Erfolg. Das fängt ganz vorne beim Anlaufen an. Alle ziehen mit und deshalb stehen wir defensiv gut.“
Dabei spielen auch die Erfahrung aus den beiden Duellen in der Champions-League-Quali gegen den FC Liverpool eine nicht wesentliche Rolle: „Die weite Anreise, die Atmosphäre an der Anfield Road. Ich denke, das hilft uns für die Zukunft im internationalen Wettbewerb. Wir wären natürlich gerne weitergekommen, aber jetzt freuen wir uns auf die Europa League und wollen da etwas reißen.“

"Im Idealfall gewinnen wir alle sechs Spiele"

Bei der Zielsetzung musste Baumann nicht lange überlegen. Selbstbewusst sagte er: „Wir wollen weiterkommen, haben einen Anspruch an uns selbst. Im Idealfall gewinnen wir alle sechs Spiele. Das wird sehr schwer, aber so gehen wir das an. Wir wollen immer gewinnen.“

Fotos: BWA und Kraichgaufoto
 

Heute steigt Hoffenheims Europa-League-Premiere und

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