Platz 10 bedeutet beste Zweitligaplatzierung der Kurpfälzer

Sandhausen trennt sich von Erstligaaufsteiger Hannover 1:1

Der SV Sandhausen und Hannover 96 trennen sich am letzten Zweitliga-Spieltag 2016/17 am Hardtwald vor 12.470 Zuschauer leistungsgerecht 1:1 Unentschieden. Für die Kurpfälzer ist im Endklassement Platz 10 damit die beste Platzierung der Zweitligageschichte. Emotional geht es bereits vor der Partie zu. Neben den Spielern Thomas Pledl, Marco Thiede, Michael Hiegl und Taner Yalcin wird auch der Fanbeauftragte Stefan Allgeier und sein Stellvertreter Achim Mouhlen vor dem Anpfiff offiziell vom Verein verabschiedet. Die Fans überraschen mit einer Choreographie vom Konterfei des Fanbeauftragten.
Zum Spiel: SVS-Trainer Kenan Kocak verändert sein Team gegenüber dem 1:0-Erfolg in Würzburg auf zwei Positionen: Für Kapitän Stefan Kulovits kommt Daniel Lukasik und für Jakub Kosecki steht Korbinian Vollmann in die Startformation.

Es ging öfters hitzig zur Sache. Hier ist der Ex-Sandhäuser Hübner (Mitte) nur schwer zu bändigen.

Sandhausen mit dem besseren Start

Die Gastgeber beginnen engagiert und drängen die Hannoveraner in deren eigene Hälfte. In der 14. Minute hat der SVS die erste Schusschance, nachdem Richard Sukuta-Pasu Kosecki bedient. Der Pole schießt das Leder aber deutlich über das Tor. Die Niedersachsen kommen nur schwer ins Spiel. Das Fehlen seines Top-Trio Sané (Rot), Prib (10. Gelbe) und Harnik (5. Gelbe) macht sich deutlich bemerkbar. Kurz vor der Pause klärt SVS-Innenverteidiger Tim Knipping gegen einen Schuss von Kenan Karaman in höchster Not. Die Sandhäuser sind weiter hellwach und lassen sich auch von der Atmosphäre im Stadion nicht beeindrucken, das sich klar in Hannoveraner Hand befindet. Folgerichtig geht es mit einem 0:0 in die Pause.

Florian Hübner (3. von links) köpft gegen die ehemaligen Kollegen zum 1:1-Ausgleich

Pledl mit seinem Abschiedstor

Im zweiten Durchgang kommt Hannover besser ins Spiel, doch Sandhausen geht in Führung. In der 57. Minute wird Kosecki auf der linken Seite von Felix Klaus gefoult. Pledl bringt den fälligen Freistoß hoch in den gegnerischen Strafraum, Sandhäuser wie Hannoveraner springen am Ball vorbei und 96-Torwart Philipp Tschauner muss mit ansehen, wie sich der Ball ins lange Eck zur 1:0-Führung senkt.

Ausgerechnet Hübner köpft den Ausgleich

Doch die Freude bei den Schwarz-Weißen währt nur kurz. Florian Hübner, der vor der Saison in die niedersächsische Landeshauptstadt gewechselt war, erzielt in der 60. Minute nach einer Ecke von Klaus per Kopf den 1:1-Ausgleich. Pledls Rettungsversuch auf der Linie bleibt vergebens. Trainer Kocak, der unbedingt einen einstelligen Tabellenplatz erreichen möchte, bringt in der Schlussphase mit Julian Derstroff für Lukas Höler und Markus Karl für Kosecki zwei neue Kräfte fürs Mittelfeld. Doch am Ergebnis ändert sich nichts mehr, Hannover wird Zweiter und steigt hinter dem VfB Stuttgart in die Bundesliga auf.

Jubel und Begeisterung kennen bei den 96er Fans kein Halten mehr

Schon zehn Minuten vor dem Ende stürmen erste Hannover-Fans den Platz und können nur mit Mühe von den Sicherheitskräften zurückgehalten werden. Nachdem Schiedsrichter Benjamin Cortus das Spiel abpfeift, gibt es für die mehr als 7.000 Fans kein Halten mehr und der Platz wird gestürmt. Die Farbe Rot dominiert unübersehbar am Hardtwald.

Finanzieller Nachschlag für Hübner-Transfer

Schöne Begleiterscheinung: Durch den Aufstieg des Breitenreiter-Teams verdient der SV Sandhausen nachträglich für den Hübner-Transfer vor einem Jahr für 500 000 Euro einen sechsstelligen Nachschlag. Während zunächst von 200.000.- Euro die Rede war, sprach SVS-Geschäftsführer Otmar Schork in der Mixed-Zone nach dem Spiel von angeblich knapp einer halben Million Euro.

Wooten verlängert um zwei Jahre

Eine weitere gute Nachricht für den SVS: Nach Denis Linsmayer (bis 2018) hat mit Andrew Wooten ein zweiter Leistungsträger am Hardtwald verlängert (bis 2019). Mit viel Applaus wird diese Meldung während der Halbzeitpause von den Fans honoriert.

Statistik:

SV Sandhausen: Knaller – Klingmann (C), Kister, Knipping, Pqarada – Linsmayer, Lukasik – Pledl (86. Kuhn), Kosecki (79. Karl) – Höler (74. Derstroff), Sukuta-Pasu

Hannover 96: Tschauner (C) – Sorg, Felipe, Hübner, Albornoz – Anton, Bakalorz – Klaus (88. Benschop), Karaman – Fossum (65. Schmiedebach) – Füllkrug (77. Sobiech) Tore: 1:0 Pledl (57.), 1:1 Hübner (60.)

Zuschauer: 12.470

Fotos: BWA

Choreographie zu Ehren vom scheidenden Fanbeauftragten Stefan Allgeier, Eine etwas ungewöhnliche Choreo-Entsorgung, Verabschiedung der Fanbeauftragten, Die SVS-Fans geben gegen die deutliche Überzahl der 96er ihr Bestes, Engagierter SVS-Coach Kenan Kocak, Dichtgestaffelte hannoveranische Defensivreihe, Stimmungsvoller Gästeblock, Hannover jubelt über den Ausgleichstreffer, und Schussversuch

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