Platz der Knoten gegen den Lieblingsgegner? TSG gastiert in Augsburg

Flutlichtduell zweier Tabellennachbarn am Freitagabend

In der Freitagabendpartie des 21. Bundesligaspieltages gastiert die TSG Hoffenheim beim Tabellennachbarn FC Augsburg. Wenn um 20.30 Uhr in der WWK Arena die Partie angepfiffen wird, geht es für beide Mannschaften um drei wichtige Punkte im Abstiegskampf.

Wichtige Punkte im direkten Vergleich

Während die Fuggerstädter bei zwei Punkten mehr auf der Habenseite sich auf dem aktuellen 13. Tabellenplatz mit einem Heimsieg auf fünf Zähler von den Kraichgauern absetzen könnten, bieten sich diesen die große Chance, sich ebenfalls mit einem Dreier vorbei am FCA etwas aus den Tabellenniederungen zu entfernen. Hoffenheims neuer Trainer Pellegrino Matarazzo über die aktuelle Situation: „Jedes Spiel zählt. Eine gute Leistung und drei Punkte würden unseren Prozess beschleunigen. Wir greifen an, um dort dreifach zu punkten. Wir sind in der Lage, dieses Spiel zu gewinnen.“

„Sehr gutes Zeichen“

Über seine erste vollständige Trainingswoche sagte der 45-Jährige: „Die Mannschaft macht einen sehr guten Eindruck und ist sehr willens, zu lernen. Das ist ein sehr gutes Zeichen. Wir sind mitten im Prozess. Für die kurze Trainingswoche haben wir wirklich intensiv gearbeitet.“

Kevin Vogt (li.) - hier im Kopfballduell mit Augsburgs Florian Niederlechner - steht nach überstandener Verletzung der TSG wieder zur Verfügung

Hoffen auf den Lieblingsgegner

Die Stimmungslage bei den Gästen ist angesichts der Sieglosserie von zehn Bundesligaspielen in Folge äußerst getrübt. Die Verunsicherung aufgrund der fehlenden Erfolgserlebnisse sowie der Druck des Gewinnen-müssens nehmen Woche für Woche deutlich zu. Jetzt hofft man bei den Nordbadenern, dass der Knoten bei einem ihrer Lieblingsgegner, gegen den man in 23 Partien 14 Mal erfolgreich war, endlich platzt. Acht Siege aus den letzten zehn Duellen mit den bayerischen Schwaben stimmen zwar hoffnungsvoll, doch mit Blick auf die letzten enttäuschenden Vorstellungen der Blau-Weißen im Ligawettbewerb kommt dabei sicherlich keine Euphorie auf. 

Unbequemer Gegner

Die Augsburger sind ein sehr unbequemer Gegner, vor allem aufgrund ihrer besonderen Zweikampfstärke. Kein Bundesligist spielt weniger Pässe als die Augsburger, deren Passquote die niedrigste aller Erstligisten ist. Dafür suchen sie eher das direkte Duell, wo sie ligaweit die zweitmeisten Zweikämpfe führten.TSG-Cheftrainer Matarazzo sagte bei der Spieltags-PK über den nächsten Gegner: „Augsburg spielt sehr intensiv. Sie haben zwei Varianten in der Verteidigung: Teilweise gehen sie stark in die Manndeckung und pressen, sie können aber auch tief stehen und als Block verteidigen. Augsburg spielt dazu direkt nach vorn.“

Angelino - umringt von drei Augsburgern - beim Flanken

Heimschwache Fuggerstädter

Augsburg tat sich in den vergangenen Jahren vor allem in der heimischen Arena gegen die Hoffenheimer besonders schwer. Bei sechs Niederlagen aus den letzten sieben Heimspielen kassierten sie gegen kein anderes Team so viele Heimpleiten wie gegen Hoffenheim. In der laufenden Saison konnten sie nur drei ihrer zehn Heimspiele gewinnen, fünf Mal gingen die Gäste als Sieger vom Platz. Das ist der zweitschlechteste Ligawert.

Freitagabendspezialisten

Die Hoffnungen auf den dritten Heimsieg in Folge, nach zuletzt zwei 1:0-Erfolgen gegen Gladbach und Leverkusen, ruhen auf der Tatsache, dass das Team von Trainer Enrico Maaßen seine letzten fünf Freitagabendspiele in der Bundesliga alle gewinnen konnte. Der FCA outet sich im Gegensatz zu den Hoffenheimern eher als Flutlichtspezialist.

Anfällig bei Kontern

Es ist zu erwarten, dass die Gastgeber auch am Freitagabend der TSG die Spielkontrolle überlassen und dann mit schnell vorgetragenen Kontern versuchen werden, zum Torabschluss zu kommen. Gerade hier liegt eine Schwachstelle bei den Gästen, die bereits acht Konter-Tore (Ligahöchstwert) im bisherigen Saisonverlauf hinnehmen mussten.

Kaderabek und Vogt wieder einsatzfähig

Personell hat sich die Lage bei den Kraichgauern in den letzten Tagen etwas verbessert. Nachdem die beiden  Langzeitverletzten Jacob Bruun Larsen und Grischa Prömel weiter nicht zur Verfügung stehen, kehren mit Kevin Vogt und Pavel Kaderabek zwei zuletzt mit Oberschenkelproblemen behaftete Routiniers im Defensivbereich wieder in den Kader zurück. Beide konnten zuletzt wieder am Mannschaftstraining teilnehmen. Während Kaderabek auf der Außenbahn für den zuletzt formschwachen Angelino eine Alternative wäre, liegen die Stärken beim 31-jährigen Abwehrchef Vogt vor allem in der Spieleröffnung. Vor allem im Kombinationsspiel nach vorne mangelte es in den letzten Wochen besonders bei den Blau-Weißen. Trainer Matarazzo muss weiterhin auf die Verletzten Robert Skov und Angelo Stiller sowie auf den gelbgesperrten Dennis Geiger verzichten.
Rund 400 Hoffe-Fans werden die Mannschaft am Freitagabend in die 250 km entfernte Geburtsstadt der Augsburger Puppenkiste begleiten.

Fotos: Kraichgaufoto

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