Pokalrevanche geglückt – SVR siegt glücklich 2:0 in Gemmingen

Dowalil hat die Führung auf dem Fuß

Nachdem Nils Reißfelder und Joscha Rupp in der Anfangsviertelstunde mit zwei Distanzschüssen erste Ausrufezeichen setzten, hatten auf der anderen Seite die Gastgeber Pech, als eine scharfe Freistoßhereingabe von links quer durch den Rohrbacher Strafraum keinen Abnehmer fand (28.). Danach spielte sich das Geschehen meist im Mittelfeld ab, ohne dass sich zwingende Torchancen ergaben - bis zur 45. Minute. SVR-Kapitän Simon Dowalil hatte sich bei einem Steilpass gegen seinen Gegenspieler durchgesetzt und frei vor dem Gemminger Tor den Ball links neben den Pfosten gesetzt. Es war die größte Chance der ersten Hälfte überhaupt.

Viele Zweikämpfe und Chancen auf beiden Seiten

Das Spiel wurde in der zweiten Hälfte rasanter und spannender. Beide Teams erspielten sich nun deutlich mehr Torchancen und beide Torhüter rückten zunehmend in den Mittelpunkt des Geschehens. Rohrbach hatte nach einer Stunde bei einer Doppelchance die Führung vor Augen, als erst Dowalil aus 16 Metern (58.) und zwei Minuten später Fabian Hack mit Direktabnahme vom Elfmeterpunkt jeweils an Torhüter Kabak Özcan scheiterten (60). Wenig später vergaben die Gastgeber eine Großchance, als ein Schuss aus kurzer Distanz frei vor dem SVR-Tor durch Muharemi Nuhi im letzten Moment von Hack geblockt wurde (62.). Kurz darauf stand das Glück der Heger-Truppe erneut zur Seite, als nach einer Gemminger Ecke der Ball an die Querlatte prallte (65.).

Romig verhindert mehrfach einen Rückstand

Der gastgebende Kreisligaaufsteiger versuchte es nun meist mit langen, weiten Bällen in die Spitze und drückte verstärkt auf den Führungstreffer. Die Rohrbacher Defensive verteidigte leidenschaftlich und konnte sich auf ihren Keeper Nico Romig verlassen, der mit einigen tollen Paraden den möglichen Rückstand verhinderte. In der 75. Minute wäre aber auch er machtlos gewesen, als Fabian Haas allein vor dem Tor den Ball über den Torhüter, aber auch über das Tor lupfte. Zwei Minuten später vergab Nuhi erneut eine Großchance, als er aus fünf Metern frei vor Romig den Ball an den rechten Außenpfosten setzte (77.). Wieder nur eine Minute später verfehlte Haas per Kopfball nach einer Ecke knapp das SVR-Tor (78.). Es war die stärkste Drangphase der Gastgeber, die nun etwas ihre Defensive vernachlässigten und bei einigen Kontern des SVR in Bedrängnis kamen.

Rohrbach/S. schlägt in der Schlussphase zwei Mal eiskalt zu

Einer davon führte in der 86. Minute zur Gästeführung, als sich der eingewechselte David Beckmann auf der linken Seite durchgesetzt hatte, in die Mitte passte und hier der ansonsten glücklose Robin Karolus den Ball aus fünf Metern nur noch zum 1:0 über die Torlinie drücken brauchte. Der Torschütze nach dem Spiel: „Endlich konnten wir uns mal über die Außen durchsetzen und so den entscheidenden Treffer erzielen.“ Gemmingen warf nun alles nach vorne, versuchte mit allen Mitteln den Ausgleich zu erzielen. Mitten in diese Drangphase leistete sich der ansonsten fehlerfreie Torhüter Özcan einen fatalen Abschlagfehler, den der eingewechselte Flaig mit einem Lupfer ins leere Tor zum 2:0-Endstand versenkte. Dabei blieb es.
Am Sonntag, den 17. November empfängt der SV Rohrbach/S. um 14.30 Uhr den FC Zuzenhausen II.

Stimmen zum Spiel:

Gelungene Pokalrevanche

Joachim Heger (Trainer SV Rohrbach/S.): „In einer ausgeglichenen ersten Hälfe hatten wir leichte Vorteile, wobei bei einigen gefährlichen Standards des Gegners das Glück auf unserer Seite stand. Nachdem Simon Dowalil kurz vor und nach der Pause die Führung auf dem Fuß hatte, wurde Gemmingen in der zweiten Hälfte immer stärker. Die Gastgeber hätten in einer Drangphase in Führung gehen müssen, doch dank unseres überragenden Torhüters blieben wir ohne Gegentreffer. In der Endphase hat dann ein Konter über David Beckmann und Robin Karolus zur glücklichen Führung geführt. Das 2:0 durch Christian Flaig machte dann den Deckel drauf. Es war umgekehrt wie im Pokal: Heute hätten wir, im Pokal Gemmingen verlieren müssen. So gesehen war es die Pokalrevanche.“

Aufsteiger spielt Meisterschaftsfavoriten an die Wand

Daniel Kufner (Trainer SV Gemmingen): „Es war heute die Retourkutsche zum Pokalhalbfinale. Wir waren heute über die gesamten 90 Minuten die bessere Mannschaft, da gibt es keine Diskussionen. Es zieht sich durch die ganze Saison, dass wir die Spiele unter Kontrolle haben, aber unsere Tore nicht machen und dann hinten Eier kassieren. Wenn man heute dem Spiel einen frechen Titel geben darf, dann würde ich sagen: ´Der Aufsteiger hat den Meisterschaftsfavoriten an die Wand gespielt`.

Glückliches Händchen bei Einwechslungen

Rico Unser (Co-Trainer SVR): „Nach einer leicht überlegenen ersten Hälfte, wo wir durch Dowalil die Großchance zur Führung hatten, müssen wir uns in der zweiten Hälfte bei unserem Torhüter Nico bedanken, dass er den Kasten sauber hielt. Gemmingen hat es in der Phase versäumt, die Tore zu machen. Erschreckend war bei uns die Schwäche nach Standards. Die Einwechslungen haben sich am Ende als glückliches Händchen erwiesen, da beide bei den Toren maßgebend beteiligt waren. Man hat es heute extrem gespürt, dass auch auf der Bank bei allen Auswechselspielern die Begeisterung groß war, alle sind bei den Toren aufgesprungen, haben gejubelt.“

Dieses Jahr ungeschlagen bleiben

Jürgen Kistler (Spielausschussvorsitzender SVR): „Vom Kämpferischen gesehen war es ein verdienter Sieg. Vom Spielerischen haben wir noch viel Luft nach oben. Ich hoffe, dass wir in den letzten drei Spielen des Jahres ohne Niederlage bleiben. Dafür muss die Mannschaft aber noch etwas draufpacken, um sich am Ende nicht immer auf das Glück verlassen zu müssen.“

Hart erarbeiteter Sieg

Nico Romig (Torhüter SV Rohrbach/S.): „Für mich war es ein ganz besonderes Spiel bei meinem Heimatverein, wo ich in der Jugend meine Torwartkarriere gestartet habe. Wir haben heute gegen einen stark spielenden Gegner gut dagegen gehalten und es aber, wie schon in den letzten Wochen, versäumt, unsere hochkarätigen Chancen zu nutzen. Mit etwas Glück haben wir am Ende drei wichtige, nicht unverdiente Punkte entführt. Es war ein hart erarbeiteter Sieg!“

Fotos: BWA