Prömel-Verletzung überschattet 3:1-Niederlage gegen Leipzig

TSG kassiert weitere Heimniederlage - Nkunku machte den Unterschied aus

Es war ein bitterer, ja nahezu gebrauchter Tag für die TSG Hoffenheim am 13. Bundesligaspieltag. Die Kraichgauer unterlagen vor 23.127 Zuschauern in Sinsheim nicht nur 1:3 gegen RB Leipzig sondern verloren mit Grischa Prömel einen ihrer Leistungsträger mit einer Fraktur des Knöchels für die nächsten Monate. Die Treffer für die Gäste aus Sachsen erzielten Christopher Nkunku (17./58.) und Dani Olmo (69.), für die Hoffenheimer traf Georgino Rutter zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich (49.).

Prömel muss schwer verletzt vom Platz

Die Partie begann mit einer Schrecksekunde: Nach 3 Minuten grätschte Mannschaftskollege Christoph Baumgartner unglücklich im Zweikampf mit voller Wucht in Prömels rechten Fuß, worauf der von Union Berlin gekommene Neuzugang mit großen Schmerzen schwer verletzt vom Platz getragen und sofort ins Krankenhaus gebracht werden musste. Der 27-jährige Mittelfeldspieler, der auch im erweiterten WM-Kader stand, kam zuletzt in allen 15 Pflichtspielen zum Einsatz und überzeugte vor allem durch seine überdurchschnittliche Lauf- und Zweikampfstärke. Unglücksrabe Baumgartner: „Grischa und ich sind zwei Spieler, die immer mit allem, was sie haben, in die Duelle gehen. So war es auch in dieser Szene. Es ist einfach scheiße.“ Für TSG-Coach André Breitenreiter ging die Verletzung nicht spurlos an seinen Spielern vorbei: „In der Halbzeit mussten wir uns erstmal sammeln. Die Mitspieler haben es gesehen. Das ist nicht spurlos an ihnen vorbei gegangen.“

Rutter (li.) gleicht kurz nach der Pause zum 1:1 per Kopfball aus

Nkunku trifft in den Torwinkel

Besonders bitter für die Gastgeber war zudem, dass während der Prömel-Verletzung das Spiel weiterlief und erst nach einem Foulspiel von Dennis Geiger kurz vor dem Strafraum unterbrochen wurde. Den fälligen Freistoß zirkelte Nkunku gefühlvoll in den rechten Torwinkel (17.). Dies spielte den zuletzt starken Ostdeutschen voll in die Karten, denn in der Folge dominierten sie bei deutlich höherem Ballbesitz die Partie und hatten durch Olmo und Marcel Halstenberg (45.+4) hochkarätige Chancen. Nachdem ein weiterer Gästetreffer durch Olmo nach herrlicher Kombination vom VR durch Schiedsrichter Martin Petersen wegen knappem Abseits aberkannt wurde (31.), verfehlten Rutter, als er mit einem Schuss aus spitzem Winkel an RB-Keeper Jannis Blaswich scheiterte (25.) und wenig später Andre Kramaric einem 18-Meter-Freistoß knapp übers Tor (40.), den möglichen Ausgleich. So blieb es bei der knappen Pausenführung für den Brauseklub, bei dem vor allem Nkunku durch seine technischen und torgefährlichen Aktionen herausragte.

Rutter erzielt per Kopf den Ausgleich

Die Gastgeber kamen mit viel Elan und Power aus der Kabine, pressten höher und kamen nach vier Minuten durch Rutter, der eine Flanke von Angelino aus dem Halbfeld überlegt und unhaltbar ins linke Eck köpfte zum 1:1-Ausgleich (49.). Doch die Sachsen steckten dies relativ schnell weg und gingen erneut durch den Franzosen Nkunku in Führung.

Nkunku trifft erneut

Zunächst konnte TSG-Keeper Oliver Baumann gegen Olmo und danach Andre da Silva stark auf der Linie klären, doch gegen den Nkunku-Schuss aus kurzer Distanz war es dann doch machtlos (58.). Für Hoffenheims Abwehrchef Kevin Vogt war es ein entscheidender Treffer: „Wir waren nach dem Ausgleich voll im Spiel, durch einen einfachen Fehler bestrafen wir uns aber selbst und gehen erneut in Rückstand.“

Nkunku feierte seinen zweiten Treffer zur 2:1-Führung für Leipzig

Olmo sorgt für die Entscheidung

Die Leipziger zogen sich fortan weiter zurück, überließen dem Gegner den Ball und lauerten auf Konter. Nach einem Fehlpass der Hoffenheimer sorgte schließlich Olmo für die Entscheidung, als er von der Strafraumkante mit einem satten Schuss in den linken Torwinkel zum 3:1 traf (69.). Die Blau-Weißen hatten nun nichts mehr dagegenzusetzen. Bis auf eine hochkarätige Chance des jungen eingewechselten Fisnik Asllani kurz vor dem Ende (85.) sprang nichts mehr dabei heraus.

Verdienter Sieg

Während die Gäste mit ihrem ersten Auswärtssieg ihre Siegesserie fortsetzten, war es für die Kraichgauer bereits das vierte sieglose Heimspiel in Folge. Nachdem Baumgartner und Vogt nach dem Abpfiff die starke Gästeleistung neidlos anerkannten und von einem verdienten Sieg sprachen, haderte TSG-Trainer André Breitenreiter in der zweiten Hälfte mit einigen leichtfertigen Fehlern seiner Mannschaft im Aufbauspiel, was letztendlich zu den beiden Gegentreffern führte. Trainerkollege Marco Rose lobte hingegen die starke Vorstellung seiner Mannschaft: „Wir haben wir gut verteidigt. Die Jungs haben nach der Führung ihr Spiel durchgezogen. Es ist außergewöhnlich, gegen so eine gute Hoffenheimer Mannschaft so aufzutreten.“

Man hatte sich mehr erhofft

Während Leipzig durch diesen Erfolg in der Tabelle weiter nach oben kletterte, rutschten die Nordbadener vor der Wüsten-WM in Katar nach fünf Siegen, drei Unentschieden und fünf Niederlagen vor den beiden noch ausstehenden Bundesligapartien am Mittwoch in Frankfurt (20.30 Uhr) und am Samstag zu Hause gegen Wolfsburg (15.30 Uhr) auf den 9. Platz zurück. Angesichts des positiven Saisonstarts und der wachsenden Erwartungshaltung ist dies schon etwas als enttäuschend zu bewerten.

Statistik:

TSG Hoffenheim: Baumann – Akpoguma (80. Quaresma), Vogt, Nsoki – Skov (67. Kaderabek), Geiger (80. Asllani), Angelino – Prömel (18. Kramaric), Baumgartner – Georginio, Bruun Larsen (67. Stiller)
RB Leipizg: Blaswich – Halstenberg (90.+3 Ba), Orban, Gvardiol, Raum – Schlager, Diallo – Szoboszlai (88. Novoa), Dani Olmo (75. Kampl) – Nkunku (88. Poulsen), Silva (75. Forsberg)
Tore: 0:1 Nkunku (17.), 1:1 Georginio (49.), 1:2 Nkunku (58.), 1:3 Dani Olmo (69.)
Schiedsrichter: Martin Petersen (Stuttgart)
Zuschauer: 23.127

Fotos: Kraichgaufoto

Prömel muss verletzt vom Platz getragen werden, Kramaric im Dribbling, Nsoki beim Abflug, Bruun Larsen beim Kopfball, Quaresma bei seinem BL-Debüt, Asllani (li.) in Aktion, Dank an die Fans, und Tolle Aktion zum Ehrenamt

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