Das International Football Association Board (IFAB) hat im März einige Regeländerungen beschlossen, die bei der am 10. Juni beginnenden Europameisterschaft zu tragen kommen. Spieler und Schiedsrichter müssen sich bereits im Vorfeld mit diesen Sachverhalten vertraut machen. Hier ein kurzer Überblick:
Verhindern einer offensichtlichen Torchance
Wenn ein Spieler eine offensichtliche Torchance im eigenen Strafraum verhindert, wird es in Zukunft lediglich eine Gelbe Karte geben, wenn dieser zumindest versuchte, den Ball zu spielen oder einen Gegner im Kampf um den Ball anzugreifen. Allerdings werden folgende Straftaten in Verbindung mit der Vereitelung einer klaren Torchance noch immer eine Rote Karte nach sich ziehen: Handspiel; Halten, Ziehen oder Schieben; wenn nicht versucht wird, den Ball zu spielen; wenn keine Chance besteht, den Ball zu spielen; grobe Fouls, Tätlichkeit usw.
Fouls außerhalb des Spielfeldes
Ein Foul, das nach einer Spielhandlung außerhalb des Feldes stattfindet, wird mit einem Freistoß (bzw. Strafstoß) auf der Grenzlinie bestraft, die der Linie am nächsten ist, wo das Foul begangen wurde. Bisher gab es in solchen Fällen Schiedsrichterball.
Anstoß
Beim Anstoß kann der Ball von nun an in jede Richtung getreten werden. Bisher war nur nach vorne erlaubt.
Rückkehr auf das Spielfeld
Wenn ein Ersatzspieler, Mannschaftsoffizieller oder ein Spieler, der vom Feld geschickt wurde, wieder eintritt und das Spiel oder einen Gegner stört, gibt es einen direkten Freistoß (Strafstoß). Wenn etwas oder jemand (außer einem Spieler) einen Ball auf dem Weg ins Tor berührt und der Ball ins Tor geht, kann das Tor aufgrund der Vorteilsbestimmung gegeben werden. Bisher gab es in diesen Fällen Schiedsrichterball.
Behandlung auf dem Rasen
Wenn ein Spieler durch ein Foul verletzt wird, das zu einer Roten oder Gelben Karte für den Gegner führt, kann der verletzte Spieler eine kurze Behandlung in Anspruch nehmen, ohne das Spielfeld verlassen zu müssen. Bisher war das Verlassen des Spielfelds obligatorisch.
Platzverweis trotz „Vorteil“
Wenn ein Spieler vom Platz gestellt werden soll und der Schiedsrichter „Vorteil“ gelten lässt, darf sich dieser Spieler nicht am Spiel beteiligen. Die Karte wird bei der nächsten Unterbrechung gezeigt. Wenn sich der Spieler am Spiel beteiligt, unterbricht der Schiedsrichter das Spiel, zeigt die Karte und setzt das Spiel mit einem indirekten Freistoß fort.
Verlust der Schienbeinschoner
Ein Spieler, der einen Schienbeinschoner versehentlich verliert, kann jetzt bis zur nächsten Unterbrechung weiterspielen.
Foto: Kraichgaufoto