Ronny Zimmermann für vier Jahre wiedergewählt

BFV-Verbandstag

Der Verbandstag des Badischen Fußballverbandes wählte Präsident Ronny Zimmermann für weitere vier Jahre Amtszeit. Der Vormittag stand im Zeichen von Bilanz der vergangenen Periode und Blick in die Zukunft an Hand einzelner Schwerpunktthemen. Dass der Verbandstag 2016 alles andere als das Abarbeiten einer Tagesordnung werden würde, war von Anfang an klar. Ein mitreißendes Intro versetzte die rund 300 Delegierten und Gäste in eine gespannte und erwartungsfrohe Stimmung. bfv-Präsident Ronny Zimmermann übergab nach seiner Begrüßung direkt an die Ministerin für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg, Dr. Susanne Eisenmann. Sie outete sich zu allererst als „großer Fußballfan“ und freute sich, als Stuttgarterin nun öfter nach Baden zu kommen, wenn sie 1. Bundesliga sehen möchte. Dem Fußball attestierte sie die höchste Wertschätzung, nicht nur der Gesellschaft, sondern auch der Politik. Sie nannte viele Beispiele, welch wertvolle Arbeit der Fußball auf den Feldern Breitensport, Schule, Integration oder Frauen- und Mädchenfußball leistet. „Der Sport ist ein ganz zentraler Partner der Landesregierung. Ich verspreche Ihnen, ich werde ein offenes Ohr haben.“

Schwerpunkt Jugendarbeit und Integration

Die Stichworte der Ministerin fanden sich auch in den nachfolgenden Präsentationen wieder. Moderiert von Rouven Ettner ging Ronny Zimmermann auf die Ergebnisse der bfv-Strategieentwicklung ein, die nach dem Verbandstag 2013 Auftrag der Vereine und Kreise an den Verband waren. Er hob vor allem den Punkt Kommunikation heraus. „Die vergangenen drei Jahre waren von einem intensiven Dialog mit den Vereinen geprägt“, erläuterte Zimmermann mit Bezug auf 36 Vereinsdialoge und 12 Vorstandstreffs mit mehr als 800 Teilnehmern.

Videos, Bildershows und Interviews auf der Bühne vertieften anschließend die Schwerpunktthemen Jugendstrategie, Integration und Flüchtlinge, Frauen und Mädchen sowie Freiwilligendienst und Schule kurzweilig und expressiv. Wie bedeutsam Jugendarbeit ist, wird schon daran deutlich, dass das Thema bei einem Verbandstag im Mittelpunkt steht, betonte der ehemalige Verbandsjugendleiter Rüdiger Heiß. Sinkenden Zahlen an Jugendspielern und einer steigenden Anzahl an Spielgemeinschaften müsse gemeinsam entgegengewirkt werden. „Es muss uns gelingen, möglichst keinen Jugendspieler und keine Jugendspielerin mehr zu verlieren, denn nur dann ist die Zukunft unserer Fußballvereine gesichert. Die Jugend ist das Kapital und die Zukunft eines jeden Vereins.“ „Eine gute Jugendarbeit braucht engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, funktionierende Strukturen, eine sichere Finanzierung und vor allem auch gut qualifizierte Trainerinnen und Trainer“, ergänzte Max von Scheidt, Jugendleiter der SG Hemsbach und Teilnehmer an der Jugendstrategie.

„Integration kann man nicht verordnen, man muss sie leben.“ Diese Aussage des bfv-Vizepräsidenten und Integrationsbeauftragten Helmut Sickmüller bestätigten Frederik Böna und Patrick Mattern in der Gesprächsrunde zum Thema Integration und Flüchtlinge. Bönas Verein FSV Dornberg ist einer der Fußballvereine, die Integration nicht nur als soziale Aufgabe, sondern als Chance erkannt haben und Vorbildliches leisten. Der bfv hat auf die Entwicklungen mit einem Schiedsrichter-Projekt für interkulturelle Kompetenz reagiert. Patrick Mattern war einer der ersten Teilnehmer: „Die beiden Module haben mir geholfen, Konfliktpotentiale besser zu erkennen und präventiv agieren zu können.“

Mädchenfußball im Fokus

Bei dem Thema Schiedsrichter blieben auch bfv-Vizepräsidentin Nadine Imhof und Evelyn Holtkamp, eine der nur drei Prozent weiblicher Schiedsrichter im bfv, als es um Frauen- und Mädchenfußball ging. „Unser ambitioniertes Ziel ist es, bis 2020 die Zahl der weiblichen Schiris auf 150 zu erhöhen. Dafür haben wir schon jetzt Maßnahmen angestoßen, wie zum Beispiel das Patenmodell. Und wir bleiben dran“, versprach Imhof. Mit den AOKTreffs FußballGirls stellte Stefanie Hartnagel eine Maßnahme vor, Mädchen frühzeitig für Fußball zu begeistern. „Die Mädchen sind da. Holt sie in eure Vereine!“, appellierte die Vizepräsidentin abschließend.

Foto: BWA

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