Rosen attestiert ein „nicht ausreichend“

Enttäuscht vom Auftreten seiner Mannschaft gegen Werder Bremen begab sich Hoffenheims Manager Alexander Rosen zu später Stunde am Mittwochabend in die Mix-Zone der WIRSOL Rhein-Neckar-Arena, um sich den Fragen der wartenden Journalisten zu stellen.
Auf die Frage von bwa-sport.de, wie es denn um seine Gemütslage stehe?, schnaufte er erstmals kräftig durch: „ Die Situation ist bescheiden, um es vorsichtig auszudrücken. Einen solchen Start in die Rückrunde haben wir uns nicht vorgestellt. Man kann in Augsburg verlieren, man kann auch zu Hause gegen Bremen mal verlieren. Was mir nicht gefallen hat, war die Art und Weise unseres Spiels in der zweiten Halbzeit. Bremen kam besser ins Spiel, ging früh in Führung. Wir haben nach 20 Minuten das Heft in die Hand genommen, uns viele gute Chancen erspielt, nur diese leichtfertig vergeben.“
Wie die meisten der 23.631 Zuschauer glaubte auch Rosen, dass die TSG in der zweiten Hälfte hier ansetzen würden und das Spiel zu ihren Gunsten entscheiden: „Für die zweite Hälfte hatten wir uns viel vorgenommen, wollten mehr Gas geben, den Gegner früh unter Druck setzen, ins Gegenpressing kommen. Was wir dann aber gezeigt haben, war eher Verwaltungsfußball. Eine Art und Weise, die nicht zu unserer Mannschaft passt und so nicht vorgesehen ist. Die Qualitäten, die uns stark machten, die wir nur eine halbe Stunde in der ersten Halbzeit zeigten, haben wir nicht mehr gezeigt.“
Der Direktor für Profifußball wirkte ratlos, enttäuscht. Das Lächeln, das ihn ansonsten meist in Journalistenrunde begleitet, war gewichen. Die zweite Hälfte war für ihn schnell analysiert: „Außer zwei Szenen gab es für uns nichts zwingendes in der zweiten Halbzeit zu sehen. Ein Freistoß von Kim und eine fragwürdige Entscheidung gegen Volland im Strafraum – mehr nicht. Der Gegner hat dies eiskalt genutzt und aus seinen wenigen Chancen zwei Tore gemacht.“
Auf Nachfrage nach Ursachen und Gründen konnte keiner der Hoffenheimer am Mittwochabend eine passende Antwort finden. Auch nicht Rosen: „Bei der Ursachenforschung tun wir uns schwer. Ich kann keinem Spieler vorwerfen, dass er nicht alles versucht hat. Man hatte gesehen, dass bei allen einige Prozent an Körpersprache, Leidenschaft, Entschlossenheit, Zielstrebigkeit fehlten. Einige Prozente, die in der Summe gereicht haben, um das Spiel nicht mehr zu unseren Gunsten zu drehen.“
An der Vorbereitung kann es auch seiner Meinung nach nicht gelegen haben: „Die Basis wurde im Trainingslager gelegt, alle haben toll mitgezogen, waren begeistert. Die Motivation ist da, die körperlichen Voraussetzungen sind vorhanden. Dies nun mit in die Liga zu übertragen, ist uns leider nicht gelungen.“
Der 35-Jährige wollte dabei nicht auf Einzelspieler eingehen. Bwa-sport.de hatte nachgefragt, warum es bei den Topspielern Firmino und Volland derzeit überhaupt nicht läuft: „Nicht zu übersehen, dass einige unserer Leistungsträger noch nicht in Topform sind. Sie sind zwar bemüht, aber was Körpersprache, Ausstrahlung, Selbstverständlichkeit, Leidenschaft, Dominanz anbelangt, fehlt noch einiges. Daher das Fazit: Umsetzung in den bisherigen Bundesligapartien `nicht ausreichende´.“

Foto: BWA

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