Kurpfälzer hoffen auf Patzer der Konkurrenten
In der Partie des 32. Drittliga-Spieltages empfängt der SV Sandhausen am Samstag um 14 Uhr Borussia Dortmund II im GP Stadion am Hardtwald. Der Traum vom Wiederaufstieg ist nach dem bitteren 4:4 beim SC Verl für die Kurpfälzer auf Rang 5 noch nicht ausgeträumt, doch bei sechs Punkten Rückstand zu Relegationsplatz 3 und nur sieben noch ausstehenden Partien steigt der Druck von Spiel zu Spiel.
Torfestival in Verl
Der SVS legte dem SC Verl am Ostersonntag vier Eier ins Nest, zeigte nach dem 2:3-Rückstand Moral und dennoch reichte es nicht zu drei Punkten, was zum einen an einer wiederholt zu löchrigen Defensive, aber auch an einer krassen Fehlentscheidung lag, was wiederum die Frage nach einem Videobeweis auch in der 3. Liga aufwirft. Verls Berkan Taz warf sich in Gegenspieler Alexander Fuchs, anstatt gefoult zu werden und verwandelte schließlich den Elfmeter zum 4:4-Endstand.
„Wir müssen uns an die eigene Nase fassen“
SVS-Sportdirektor Matthias Imhof
Auch wenn sich vieles im Laufe einer Saison ausgleicht, kamen sich die Sandhäuser wie beispielsweise beim Hinrundenspiel gegen Ulm und Fehlentscheidungen gegen sich gelackmeiert vor. SVS-Sportdirektor Matthias Imhof: „Wir haben heute hier zwei Punkte verloren. Am Ende haben wir einen Elfmeter gegen uns bekommen, der keiner war. Aber daran möchte ich es nicht festmachen, denn das Spiel hätten wir lange vorher klarmachen müssen. Deshalb müssen wir uns heute an die eigene Nase fassen.“
Kein souveräner Aufstiegsanwärter
Kann sich der SVS in den folgenden Partien gegen den BVB, beim Pokalschreck Saarbrücken, gegen Bielefeld sowie in Duisburg und damit außer Dortmund Teams aus der unteren Tabellenhälfte nochmal rankämpfen? Bis auf zwei Ausnahmen konnten die selbsternannten Aufstiegsanwärter keine zwei Spiele in Folge gewinnen und zeigten Defizite bei der Konzentration, Präzision oder Mentalität, doch letztendlich marschiert keiner der Aufstiegsanwärter souverän vorneweg, was die Tür weiterhin offenlässt.
Zu Hause hui, auswärts pfui
Winter-Neuzugang Patrick Greil zeigt sich bei seinen Toren Nummer vier und fünf im zehnten Einsatz weiter als torgefährlich, Youngster Livan Burcu ist eine der Entdeckungen der Saison, doch defensive Nachlässigkeiten müssen schnellstens abgestellt werden. Während der SVS zuletzt vornehmlich auswärts schwächelte, sind die Voraussetzungen für Samstag nicht die schlechtesten: Das Keller-Team hat 2024 vier von fünf Heimspielen gewonnen, ist am Hardtwald noch ungeschlagen und konnte das Hinspiel beim Debüt von Neu-Trainer Jens Keller mit 2:1 gewinnen.
Dortmunder Schwächephase
Aktuell durchlebt der Gegner aus Dortmund eine Schwächephase. Während der SVS neben den Langzeitverletzten Lucas Laux und Rouwen Hennings in Verl kurzfristig auf die erkrankten Alexander Mühling und Christoph Ehlich verzichten musste, haben die Dortmunder nur den Ausfall von Mittelfeldspieler Kamara zu beklagen. Nach einer bis dato sehr erfolgreichen Rückrunde mit unter anderem Siegen gegen Jahn Regensburg und Dynamo Dresden rangierte der BVB II nach 27. Spieltagen noch auf dem 4. Rang, ist aber nach zuletzt vier Niederlagen in Folge auf Platz 9 ins Niemandsland der Tabelle abgerutscht.
BVB hat das jüngste Team der Liga
Doch das wie von Zweitvertretungen der Bundesligisten gewohnt junge und spielstarke Team kann am Hardtwald unbeschwert aufspielen. In der letzten Saison noch lange in Abstiegsgefilden lag der Fokus von Trainer Jan Zimmermann und seinem Team, das bei einem Durchschnittsalter von 21,88 Jahren das jüngste der Liga ist, darauf, frühzeitig den Klassenerhalt zu sichern, was bereits geschafft ist.
„Wir haben einen kleinen Fehler gemacht, dass 45 Punkte erstmal unser Ziel sind“
BVB-Trainer Jan Zimmermann
Seit dem Erreichen der 45-Punkte-Marke blieben die Westfalen jedoch sieglos, was Trainer Zimmermann wie folgt kommentierte: „Da haben wir vielleicht einen kleinen Fehler gemacht, dass 45 Punkte erstmal unser Ziel sind. Wir werden ja jetzt gegensteuern, um wieder die letzte Energie auf den Platz zu bekommen.“
Torgefahr durch Talent Pohlmann
Das große Talent Ole Pohlmann bestritt in dieser Saison bereits einen Einsatz für das Bundesligateam des BVB, ist beim Drittligateam bei 10 Toren und 9 Vorlagen der Topscorer und stand bereits sechsmal in der Elf des Spieltages, Julian Hettwer und Rodney Elongo-Yombo trafen bisher sechsmal.
Mögliche Aufstellungen:
SV Sandhausen: Rehnen – Zander, Geschwill, Fuchs, Weik – Ben Balla, Schuster (Mühling) – Burcu, Greil, Ehlich – Otto
Borussia Dortmund II: Ostrzinski – Aidonis, Pfanne, Papadopoulos, Guille Bueno – Roggow, Azhil, Eberwein – Hettwer, Elongo-Yombo, Pohlmann
AM
Fotos: foto2press
