Sandhausen hat ein dreckiges Spiel für sich entschieden

Sandhausen bezwingt Paderborn 1:0

Der SV Sandhausen ist mit einem 1:0 Heimerfolg gegen den SC Paderborn ins Jahr des 100-jährigen Vereinsjubiläums gestartet. Mit seinem ersten Saisontreffer erzielte Tim Kister in der 49. Minute den Treffer des Spiels. Der Torschütze gegenüber bwa-sport.de: Ich war überglücklich nach dem Tor, bin quer über den Platz zu Auswechselspieler Ranisav Jovanovic gelaufen, um mir ein paar Watschen abzuholen. Das hatten wir vorher vereinbart und auch schon umgekehrt gemacht. Ich habe nichts dagegen, wenn wir dies in naher Zukunft des Öfteren wiederholen könnten.“
Spielerisch bekamen die 4.741 Zuschauer eher bittere Zweitligakost geboten, kämpferisch ging es dagegen bei beiden Teams voll zur Sache. Schiedsrichter Florian Heft hatte alle Liebe und Mühe, die Übersicht zu wahren und wahrlich nicht das „Heft aus der Hand gleiten zu lassen“.
Die Gastgeber, die auf acht Stammkräfte verzichten mussten, konnten sich über zwei gelungene Debüts freuen. Für den verletzten Stammkeeper Marco Knaller stand der 21-jährige Rick Wulle zwischen den Pfosten. Der noch in der letzten Saison für Regionalligist FC-Astoria Walldorf spielende Schlussmann hielt fehlerlos. Die eigentliche Nummer drei unter den SVS-Torhütern erfuhr erst auf der Busfahrt zum Stadion, dass er von Beginn an spielen würde. Eric Schaaf kam als Linksverteidiger zu seinem ersten Einsatz, als er für Leart Paqarada eingewechselt wurde.
Thomas Pledl absolvierte zudem sein Pflichtspiel-Debüt im SVS-Trikot und sorgte in der 37. Minute für vereinzelte Tor-Schreie der SVS-Fans. Doch sein Freistoß ging an die Latte des Paderborner Tores. Zuvor musste Wulle erstmals zugreifen (17.) und Robert Zillner gab auf der anderen Seite einen Schuss auf die kurze Ecke ab (20.) und scheiterte wenig später nach einem Konter abermals an Kruse (24.). Das Gäste-Team von Trainer Stefan Effenberg versuchte es durch Moritz Stoppelkamp (27. und 39.) sowie durch Mirnes Pepic. Doch Wulle blieb jeweils Herr der Lage.
Im zweiten Durchgang war es die dritte Ecke der Hausherren, die Innenverteidiger Kister zum Führungstreffer vollendete. Die Sandhäuser, die unter anderem durch Andrew Wooten gefährlich im SC-Strafraum auftauchten (60.), überstanden bis zum Schlusspfiff die eine oder andere gefährliche Szene, bis Alois Schwartz von einem „dreckigen Sieg“ seiner Mannschaft sprechen konnte. Nicht zuletzt der junge Keeper Wulle zeichnete sich aus, als er gegen Paderborns kurz zuvor eingewechselten Neuzugang Nicklas Helenius auf der Linie glänzend parierte (84.). Am Ende blieb es beim glücklichen Heimerfolg der Kurpfälzer, die sich nun ein dickes Polster zu den Abstiegsregionen geschaffen haben.

Stimmen zum Spiel bei der Pressekonferenz:

SC-Coach Stefan Effenberg: „Unterm Strich steht das Ergebnis und das ist nicht gut. Wir haben viele Möglichkeiten beim Spielaufbau liegen gelassen. Nach dem Rückstand haben wir klar das Spiel beherrscht. Besonders ärgert mich, dass der Schiri uns einen klaren Strafstoß verweigerte. Unser Vollblutstürmer Jakub Sylvestr stand blank und einschussbereit vor dem Tor. Er wollte schießen, wurde aber am Arm gezogen. Ich habe mir die Szene anschließend drei Mal in der Kabine am Monitor angeschaut, es war für mich ein klarer Elfmeter.“

SVS-Trainer Alois Schwartz: „Ich muss meiner Mannschaft ein riesen Kompliment machen, wie sie die Verletzungen weggesteckt und sich in das Spiel gebissen hat. Dabei waren wir fußballerisch sicher nicht so auf der Höhe. Am Ende haben wir dreckig das Spiel gewonnen. Der Abstand zum Relegationsplatz beträgt jetzt zwölf Punkte, dennoch sind noch 14 Spiele zu spielen.“

Statistiken zum Spiel:

SV Sandhausen: Knaller – Klingmann, Kister, Roßbach, Paqarada (77. Schaaf) – Linsmayer, Kulovits – Wooten, Pledl (80. Schulz), Zillner (86. Thiede) – Bouhaddouz

SC Paderborn 07: Kruse – Ndjeng, Sebastian, Wahl, Hartherz (74. Bertels) – Bakalorz, Pepic – Ouali (62. Brasnic), Stöger, Stoppelkamp (77. Helenius) – Sylvestr

Tor: 1:0 Kister (49.)

Schiedsrichter: Florian Heft (Neuenkirchen)

Zuschauer: 4.741
 

Fotos: BWA

Damian Roßbach (re.) in der Vorwärtsbewegung, Philipp Klingmann leitete einige vielversprechende SVS-Angriffe ein, Sandhäuser Bollwerk vor dem Strafraum, Die Partie war von vielen harten Zweikämpfen geprägt, Tim Kister nach seinem Treffer beim Sprint über das gesamte Spielfeld ..., ... zu Ranisav Jovanovic, um sich ein paar Watschen abzuholen, Torhüter Rick Wulle hielt bei seinem Debüt fehlerlos, Paderborns Trainer Stefan Effenberg, und SVS-Coach Alois Schwartz

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