Sandhausen ließ Effektivität in der Chancenverwertung vermissen

Nullnummer am Hardtwald zwischen SVS und Würzburger Kickers

Das letzte Zweitliga-Heimspiel des SV Sandhausen im 100-jährigen Vereinsjubiläum gegen Aufsteiger Würzburger Kickers endet torlos 0:0. Es war ein hartes, von vielen Zweikämpfen geprägtes Duell, zwischen den beiden Tabellennachbarn, die sich über das gesamte Spiel hinweg nichts schenken. Sechs Gelbe und eine Rote Karte für SVS-Verteidiger Tim Kister belegen dies, hinzu kommt der Verweis von Würzburgs Aufstiegstrainer Bernd Hollerbach auf die Tribüne, weil er sich zu intensiv beim 4. Offiziellen Schiri Patrick Alt beschwert hatte.
Kenan Kocak hatte seine Elf im Vergleich zum Auswärtssieg in Nürnberg auf drei Positionen verändert: Für den gelb-rot gesperrten Kapitän Stefan Kulovits begann Daniel Lukasik auf der Doppelsechs, auf den  offensiven Außenpositionen begannen Thomas Pledl (zurück nach Gelbsperre) und Julian Derstroff für Korbinian Vollmann und Moritz Kuhn.

Größte Führungschance für den SVS unmittelbar vor dem Pausenpfiff

Über die zu Beginn agile rechte Seiten mit Pledl und Ersatzkapitän Philipp Klingmann kamen die Kurpfälzer immer wieder zum Flanken, die Hereingaben verpassten allerdings Andrew Wooten und Lucas Höler. Der SV blieb gefährlich, aber auch zu ungenau: Erneut Höler (45. nach Pass von Denis Linsmayer) und Tim Kister nach einer Pledl-Ecke (45.+1) konnten den Ball aber nicht im Gästetor unterbringen. Es war in der ersten Hälfte ein Abnützungskampf auf schwachem Niveau. Beide Mannschaften hatten zudem Probleme mit der Standfestigkeit auf rutschigem Untergrund.

Moritz Kuhn scheiterte zweimal nur knapp

Auch nach der Halbzeit änderte sich wenig, nur die Qualität der Torchancen nahm zu: Kuhn zögerte nach feinem Zusammenspiel mit Höler etwas zu lange mit dem Abschluss und wurde geblockt. Kurz darauf hatte er Pech, als Gästekeeper Robert Wulnikowski seinen Freistoß an die Unterkante der Torlatte lenkte (61.) und Linsmayer im Anschluss seinen Kopfball nicht aufs Tor brachte. Zwei Minuten später Konfusion im Kickers-Strafraum: Damian Roßbachs Kopfball nach einer Ecke wurde geblockt, Kister traf aus spitzen Winkel nur den Pfosten, der Abpraller landete bei Linsmayer, der aus elf Metern abzog und erneut geblockt wurde. Zu guter Letzt jagte Klingmann den Ball aus 18 Metern übers Tor. „Wir haben uns viele Torchancen heraus gespielt, aber leider nicht genutzt“, brachte es Trainer Kocak in der Pressekonferenz auf den Punkt.

Würzburg in Überzahl in der Schlussphase mit etwas Übergewicht

Aber Würzburg verteidigte nicht nur, sondern kommt zu einigen wenigen guten Torchancen. In der hektischen Schlussphase bekommen die Kickers noch einmal Oberwasser, nachdem in der 79. Minute Sandhausens Kister Gegenspieler Marco Königs von hinten in die Beine tritt und mit Rot vom Feld muss. Fortan war Schiri Patrick Alt der Buhmann bei den SVS-Fans. Der ansonsten wenig geprüfte SV-Keeper Marco Knaller verhinderte kurz vor Schluss gegen einen strammen Schuss des eingewechselten Rico Benatelli den Rückstand und Königs setzt den Abpraller aus 14 Metern neben den Pfosten. So gelang keiner der beiden Mannschaften mehr der Lucky Punch.

SVS-Coach Kenan Kocak war am Ende mit dem Punkt zufrieden

„Ich bin mit unserem Auftreten heute zufrieden. Nicht viele Mannschaften haben es geschafft, sich so viele Torchancen gegen Würzburg herauszuspielen wie wir heute. Aber es gibt Tage da will der Ball nicht reingehen. Auch wenn es schwer fällt, müssen wir mit dem Punkt zufrieden sein“, sagte SV-Trainer Kocak. Generell zeigte er sich nach dem letzten Heimspiel mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden, „auch wenn wir uns in allen Bereichen noch verbessern können!“
Trainerkollege Hollerbach sah „ein aggressives Spiel mit vielen Zweikämpfen, das am Ende mit einem leistungsgerechten Remis endete“. Den Vorwurf von SVS-Präsident Machmeier nach dem Spiel, „Würzburg war die größte Klopper-Truppe, die in den letzten fünf Jahren am Hardtwald angetreten ist“, konterte er mit den Worten: „Wer uns öfters zuschaut kann feststellen, dass wir gar keinen so schlechten Fußball spielen.“
Zum Abschluss der Hinrunde möchte SVS-Coach Kocak am kommenden Sonntag bei Hannover 96 (13:30 Uhr) das erfolgreiche Jubiläumsjahr mit einem Erfolg abrunden: „In Hannover streben wir die maximale Punkteausbeute an“.

SV Sandhausen: Knaller – Klingmann, Gordon, Kister, Roßbach – Lukasic (76. Karl), Linsmayer – Pledl (67. Sukuta-Pasu), Derstroff (22. Kuhn) – Wooten, Höler

 Würzburger Kickers: Wulnikowski – Pisot, Schoppenhauer, Neumann, Kurzweg – Taffertshofer (76. Königs), Junior Diaz (41. Benatelli) – Daghfous, Schröck, Müller (56. Rama) – Soriano

Tore:
Zuschauer: 4.737
Schiedsrichter: Patrick Alt (Heusweiler)

Fotos: BWA

Unterm Strich blieb ein torloses 0:0, Eine der wenigen Gäste-Chancen in der Schlussphase, Heftige Diskussionen vor dem Platzverweis für Kister, Der eingewechselte Richard Sukuta-Pasu umringt von zwei Gegenspielern, Tim Kister (Nr. 14) trifft aus kurzer Entfernung nur den linken Torpfosten, Kuhn lässt in aussichtsreicher Position diese Großchance ungenutzt, Höer scheitert aus kurzer Distanz an Torhüter Wulnikowski, Moritz Kuhn enteilt seinem Gegenspieler, Die Würzburger Fans machen Stimmung, Würzburgs Trainer Bernd Hollerbach muss hinter dem Zaun weiter coachen, Andrew Wooten schirmt den Ball ab, Dichtes Strafraumgedränge, Höler wird hier unsanft attakiert, SVS-Coach Kenan Kocak am Spielfeldrand, Lucas Höler fordert Handspiel seines Gegenspielers, Ersatz-Kapitän Philipp Klingmann, Sandhausens Fans treiben ihr Team nach vorn, und Sandhausens Daniel Gordon köpft übers Tor

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