In der 2. Fußball-Bundesliga unterlag der SV Sandhausen beim VfL Bochum mit 2:3 Toren und steuert weiter Richtung unteres Tabellendrittel. Die Talfahrt der Kurpfälzer, nach zuletzt nur einem Sieg aus den letzten acht Partien, hält an. Bochum hingegen hält seine Ansprüche auf Relegationsplatz drei aufrecht. Der Revierklub führte bereits zur Pause deutlich mit 2:0, ehe Sandhausen überraschend auf 2:2 herankam und dann nach einem Strafstoß mit 2:3 doch noch die Segel streichen musste. SVS-Trainer Alois Schwartz nahm in der Startformation drei Veränderungen gegenüber der letzten Partie gegen Freiburg vor: Schulz, Vollmann und Stolz begannen für Roßbach (Rote Karte), Zillner (Kapselriss in der Schulter) und Wooten (nicht im Kader).
Der VfL dominierte das Geschehen von Beginn an. Eine Angriffswelle nach der anderen rollte in Richtung Gästetor. Nach zehn Minuten die verdiente Führung durch Eisfeld, der den Ball aus 16 Metern gekonnt ins rechts Ecke schlenzte und Keeper Knaller dabei keine Chance ließ. Die Sandhäuser wirkten fortan weiter verunsichert, kamen überhaupt nicht ins Spiel. Der Revierklub hingegen hatte mit der Führung im Rücken kein Problem das Spiel unter Kontrolle zu halten und baute diese in der 21. Minuten aus. Nach einem Steilpass von Bulut von der Mittellinie an fünf SVS-Spielern vorbei, umkurvte Terodde Torhüter Knaller und schoss aus halbrechter Position lässig zum 2:0 ein. Für die meisten der 12.209 Zuschauer zu diesem Zeitpunkt die Vorentscheidung. Sandhausens einzig erwähnenswerte Aktionen in der 1. Hälfte waren ein Distanzschuss von Pledl (27.) und ein Kopfball von Linsmayer (32.) – mehr auch nicht.
Im zweiten Durchgang änderte sich zunächst wenig am einseitigen Spiel. Während die Bochumer spielbestimmend agierten, verteidigten die ideenlosen Sandhäuser ohne ein Mittel zu finden, eigene Tormöglichkeiten zu erspielen. Die Partie entwickelte sich zunehmend zu einer zähen Angelegenheit. Pledl scheiterte mit einem Freistoß (50.) und einem Distanzschuss (57.) jeweils am Ex-Sandhäuser Keeper Riemann.
Urplötzlich kam Leben ins Spiel, nachdem Stolz aus zentraler Position im Strafraum in der 64. Minute mit einem schönen Schuss ins obere rechte Tor-Eck auf 1:2 verkürzte. Es war wie ein Weckruf für die Gäste, die nun erwachten. Acht Minuten nach dem Anschlusstreffer brachte Joker Jovanovic den Ball in den Fünfmeterraum, wo Bouhaddouz diesen geschickt mit dem Körper abschirmte und in Manier eines Gerd Müllers aus der Drehung aus kurzer Distanz über die Linie zum 2:2 drückte. Das Spiel nun auf den Kopf gestellt und wieder völlig offen.
Doch die Freude der Schwarz-Weißen hielt nicht lange. Nachdem Kister etwas ungeschickt Terodde im Strafraum zu Fall brachte, gab es zu Recht Strafstoß für den VfL. Der Gefoulte übernahm selbst die Verantwortung und traf mit seinem zwölften Saisontor zur erneuten 3:2 Führung. Pech für die Gäste, als ihnen Schiri Guido Winkmann aus Kerken in der Schlussphase, bei einem Foulspiel des eingewechselten Mlapa an Klingmann im Strafraum, einen Elfmeter verwehrte.
Sandhausen bietet sich am Dienstag um 17:30 Uhr eine erneute Chance im Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg den Negativtrend zu stoppen. Nach Freiburg und Bochum sind die Franken nun das dritte Spitzenteam in Folge für den SVS.
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