Der SV Sandhausen hat sich am vorletzten Zweitliga-Spieltag mit einem 1:0-Auswärtserfolg bei den Würzburger Kickers vorzeitig den Klassenerhalt gesichert. Über 400 mitgereiste SVS-Fans hatten allen Grund zur Freude. Im Vergleich zur 0:1-Heimniederlage gegen Nürnberg nahm SVS-Coach Kenan Kocak zwei Veränderungen vor: Für den angeschlagenen Damian Roßbach spielte Leart Paqarada auf der linken Verteidigerposition und für Marco Thiede verteidigte Philipp Klingmann hinten rechts. Nachdem Ersatztorwart Rick Wulle sich im Training das vordere Kreuzband im linken Knie gerissen hat, nimmt für ihn Michael Hiegl Platz auf der Ersatzbank. Von Beginn an spürte man beiden Mannschaften an, dass für sie an diesem 33. Spieltag viel auf dem Spiel stand. Als Tabellensechzehnter mussten die Gastgeber unbedingt gewinnen und setzen die Schwarz-Weißen früh unter Druck. Sandhausen tat sich zunächst schwer ins Spiel zu kommen und hatte Glück, als in der zwölften Minute Soriano eine scharfe Hereingabe von Daghfous knapp verpasst.
Sandhausen sichert sich den Zweitliga-Klassenerhalt
Vollmann hämmert zur SVS-Führung in die Maschen
Nach einer Viertelstunde kamen die Kurpfälzer immer besser ins Spiel. In der 20. Minute spielt Denis Linsmayer einen langen Ball in den Würzburger Strafraum, wo Korbinian Vollmann den Ball mit der Brust annimmt, Daghfous ins Leere laufen lässt und die Kugel von halblinks zum 1:0 ins Netz hämmert. Mit der frühen Führung im Rücken kontrolliert der SVS zunehmend das Geschehen. Bis zum Pausenpfiff von Schiedsrichter Manuel Gräfe tut sich vor den beiden Toren relativ wenig, das Geschehen spielt sich meist im Mittelfeld ab.
Kulovits muss nach K.O.-Treffer vom Feld
Gleich zu Beginn der 2. Hälfte bleibt SVS-Kapitän Stefan Kulovits benommen auf dem Platz liegen, nachdem er einen Ball aus nächster Nähe ins Gesicht bekam, und behandelt werden muss. Der Österreicher kann nicht weitermachen und wird in der 50. Minute durch Markus Karl ersetzt. Kurz darauf wechselt Kocak ein zweites Mal und bringt Daniel Lukasik für den Torschützen Vollmann. Nach knapp einer Stunde bietet sich den Würzburgern ihre beste Chance: Nach einem Eckball kommt Schröck zum Kopfball, doch Torhüter Marco Knaller und der rechte Pfosten verhindern den Ausgleich. Auf der anderen Seite scheitert der eingewechselte Markus Karl per Freistoß an Kickers-Schlussmann Siebenhandl.
Sandhausen übersteht Kickers Schlußoffensive unbeschadet
In der Schlussphase werfen die Würzburger noch einmal alles nach vorne und lassen den Kurpfälzern kaum Zeit zur Entlastung. Soriano kommt in der 87. und 94. Minute noch einmal zu zwei Kopfballmöglichkeiten, verfehlt aber beide Male das Tor. Sandhausen rettet die Führung über die Zeit und bejubelt nach einem nervenaufreibenden und kampfbetonten Spiel den sicheren Verbleib in der 2. Liga. Zum Saisonfinale am kommenden Sonntag (15:30 Uhr) empfängt Sandhausen den fast schon sicheren Erstligaaufsteiger Hannover 96 im heimischen, nahezu ausverkauften BWT-Stadion am Hardtwald.
Würzburg nur noch mit geringer Chance auf den Klassenerhalt
Groß hingegen die Enttäuschung in Würzburg. Obwohl das Team von Trainer Bernd Hollerbach bis zuletzt alles gegeben hat, um das Spiel noch zu drehen, ist ein Ligaverbleib eher unwahrscheinlich. Am letzten Spieltag kommt es für sie zum absoluten Endspiel um den Klassenerhalt beim VfB Stuttgart. Nur mit einem Auswärtssieg können sie sich noch in die Relegation retten. Hoffnung macht dabei, dass sie ihren letzten Sieg im Hinspiel gegen die Schwaben feiern konnten.
Statistik:
SV Sandhausen: Knaller – Klingmann, Kister, Knipping, Pqarada – Linsmayer (79. Kosecki), Kulovits (C, 50. Karl) – Pledl, Vollmann (55. Lukasik) – Sukuta-Pasu, Höler
FC Würzburger Kickers: Siebenhandl – Schoppenhauer, Neumann (C, 46. Benatelli), Pisot – Taffertshofer – Daghfous, Kurzweg – Fröde (54. Königs), Weihrauch (36. Rama) – Schröck, Soriano
Tore: 0:1 Vollmann (20.)
Zuschauer: 11.571
Linsmayer bleibt ein weiteres Jahr am Hardtwald
Mittelfeldspieler Denis Linsmayer hat seinen Vertrag beim SV Sandhausen um ein weiteres Jahr verlängert. Das bestätigte der 25-Jährige nach dem 1:0-Sieg gegen die Würzburger Kickers und dem damit verbundenen Klassenerhalt. „Die Gespräche mit dem Trainer und mit Geschäftsführer Otmar Schork waren sehr gut. Die beiden haben mir die Ziele und Perspektiven für die kommende Saison erklärt, was mich sofort überzeugt hat“, so der defensive Mittelfeldspieler. Linsmayer spielt seit 2013 für den SVS und bestritt in dieser Zeit 134 Spiele. „Wir fühlen uns sehr wohl hier und bekommen in Kürze ja auch nochmal Nachwuchs, das hat sicherlich auch zur Entscheidung beigetragen“, fügte Linsmayer auch persönliche Gründe für den Verbleib in Sandhausen an. Trainer Kocak zeigte sich sehr erfreut über die Vertragsverlängerung: „Denis Linsmayer ist ein wichtiger Spieler für uns. Ich freue mich auch nächste Saison mit ihm planen zu können.“
Fotos: BWA und Kraichgausport
