Der SV Sandhausen ist weiterhin im Dauerstress der 2. Fußball-Bundesliga. Am Freitagabend treffen die Kurpfälzer um 18:30 Uhr in der Münchner Allianz-Arena auf den TSV 1860 München. Mit einem Erfolg beim Tabellensechzehnten könnte sich der SVS schon fast aller Abstiegssorgen entledigen, umgekehrt würde bei einer Niederlage der Vorsprung auf die Löwen nur noch auf sechs Punkte zusammenschmelzen. Der Bedeutung des Spiels bewusst forderte Trainer Alois Schwartz bei der heutigen Pressekonferenz von seiner Mannschaft „mutiger als zuletzt beim 0:2 gegen Nürnberg zu agieren und mehr Abschlüsse zu suchen, wenn es nach vorne geht. Wir müssen wieder mehr Selbstvertrauen in unser Spiel bekommen“.
Gut möglich, dass der Coach dabei zum System mit nur einer Spitze zurückkehrt und Veränderungen auf den Flügeln vornimmt. Dominik Stolz und Thomas Pledl waren, laut Schwartz, gegen die Franken bemüht, seien aber nicht entscheidend durchgekommen und haben sich aufgerieben. Schwartz: „Nicht umsonst sind die Nürnberger jetzt 14 Spiele ungeschlagen. Sie sind eine Mannschaft, die aus dem Nichts Tore machen kann – auch wenn es dabei auch mal irreguläre Tore sind. Bitter, aber so läuft es manchmal. Daran müssen wir arbeiten: Glück hat der Tüchtige und wir müssen tüchtig sein.“
Nachdem sich Linksaußen Jakub Kosecki beim Training auf einem „guten Weg“ zeigte, wird er wohl erstmals nach der Verletzung wieder für den Kader nominiert und mit nach München reisen. Sicher ist, dass Marco Thiede auf der rechten Verteidigerposition für Philipp Klingmann, der gegen Nürnberg die Gelb-Rote Karte sah, auflaufen wird. Eine weitere Option für die Abwehr wäre Damian Rossbach, nachdem seine Rotsperre abgelaufen ist. Robert Zillner wird wegen der Schulterverletzung noch pausieren müssen.
Neun Punkte liegt der SVS noch vor den Münchener Löwen, auch wenn der Trend eine andere Sprache spricht: Während Sandhausen die letzten drei Spiele gegen Spitzenteams aus dem oberen Drittel verlor, haben die Löwen aus den letzten drei Partien sieben Punkte geholt. Beim 1.FC Kaiserslautern gewannen sie zuletzt auf dem Betzenberg durch das Kopfballtor von Kai Bülow überraschend 1:0.
Alois Schwartz wies jedoch darauf hin, dass er eine ähnliche Konstellation schon erlebt hat und das nichts Neues ist. Vielmehr zeigte er sich zuversichtlich: „Wenn wir gegen diese Mannschaften spielen, muss vieles für uns laufen, das wissen wir. Wir müssen einen guten Tag erwischen und vielleicht auch das Quäntchen Glück haben. In den letzten drei Spielen sind alle Entscheidungen gegen uns gefallen, aber da gilt es, nicht den Kopf in den Sand zu stecken, sondern weiterzuarbeiten.
Die Sechziger haben sich in der Winterpause mit dem Zweitligaerfahrenen Abwehrspieler Jan Mauersberger sowie den Bundesligaerprobten Levent Aycicek, Maximilian Beister und Sascha Mölders verstärkt. Dies verdeutlicht, dass sie alles daran setzen, den Abstieg mit allen Mitteln zu vermeiden. Schwartz: „Deswegen erwarte ich den Gegner selbstbewusst, auch wenn man zuletzt gesehen hat, dass wir mit den Großen mithalten können, was uns gerade in solchen Spielen Hoffnung machen sollte.“
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