Sandhausens Torjäger vertraut auf Milchreis als Erfolgsrezept

Schleusener hat gegen Heidenheim noch eine Rechnung offen

Der 27-jährige Fabian Schleusener wurde für diese Saison vom Bundesligisten SC Freiburg, bei dem er einen Vertrag bis 2020 hat, an den SV Sandhausen ausgeliehen. Nach etwas Anlaufschwierigkeiten und Abschlusspech in den ersten sechs Spielen konnte der Stürmer zuletzt mit sechs Toren in acht Spielen seine Treffsicherheit unter Beweis stellen. bwa-sport.de unterhielt sich vor dem Spiel am Sonntag gegen den 1. FC Heidenheim mit dem Neuzugang über seine persönliche Situation und die des SVS. Dabei gibt er einen interessanten Ernährungstipp preis.

Vorne Chancen besser nutzen und hinten effektiver verteidigen

Nach einer Sturmflaute zu Saisonbeginn wurden zuletzt Abwehrschwächen bemängelt. Wo werden jetzt gegen Heidenheim die Hebel angesetzt, um erfolgreich zu sein?
Fabian Schleusener:
Wir werden das Spiel wie jedes andere angehen, indem wir drei Punkte holen wollen. Natürlich sind in den letzten Spielen einige Dinge nicht geglückt. Das müssen wir abstellen und den Kampf annehmen. Das Wichtigste und die Basis ist, kein Gegentor zu bekommen, denn im Tore erzielen haben wir uns im Vergleich zum Saisonbeginn deutlich gesteigert. Die Chancen, die jede Mannschaft pro Spiel bekommt, müssen wir sicher noch cleverer nutzen und die Chancen, die wir zulassen, effektiver verteidigen. Wir sind auf einem guten Weg, müssen aber auch unsere Spiele gewinnen. Nach dem DFB-Pokal-Aus haben wir gegen Heidenheim noch eine Rechnung offen und es Zeit, sich dafür zu revanchieren. Sie haben Stärken wie aber auch Schwächen, woraus wir unseren Matchplan entwickeln und diesen konsequent durchziehen müssen.

Geschickt schirmt Stürmer Schleusener (li.) den Ball vor seinem Gegenspieler ab

Glück ist für einen Stürmer wichtig

In den fünf Spielen unter Trainer Uwe Koschinat konnten Sie fünf ihrer sechs Saisontore erzielen. Liegt Ihnen seine Spielweise besser?
Schleusener:
Schwer zu sagen, ob man das aufs System schieben kann. Auch unter Trainer Kenan Kocak hatte ich meine Gelegenheiten. Manchmal ist das Glück eines Stürmers nicht da, was man sich im Training zurückerarbeiten muss und mir momentan wieder gelingt.

"Der berühmte Knoten platzt irgendwann immer"

Hat es zuvor an Ihnen genagt?
Schleusener:
Klar hat man sich gewünscht, dass die eine oder andere Chance reingegangen wäre, aber man darf sich nicht zu viele Gedanken darüber machen. Der berühmte Knoten platzt irgendwann wieder, so wie es bei mir der Fall war.

"Viel Trainingsarbeit und intuitive Entscheidungen"

Sie hatten überall wo Sie spielten eine beachtliche Torquote – sei es beim FSV Frankfurt oder dem Karlsruher SC. Ist das Intuition?
Schleusener:
Da gibt es mehrere Faktoren. Wie gesagt muss man schon im Training gierig sein, Tore machen zu wollen. Die Quote ist schon ein Resultat dessen, wie ich tagtäglich dafür arbeite, und intuitive Entscheidungen gehören auch sicher dazu. Sprich solche Bauchentscheidungen, ob man den ersten Kontakt verwertet oder zwei Kontakte nimmt.

Fabian Schleusener möchte für die Pokal-Pleite gegen Heidenheim gerne Revanche nehmen

"Wollte den nächsten Schritt gehen"

KSC-Trainer Alois Schwartz hat Sie vermutlich nur ungern abgegeben.
Schleusener:
Die Situation war ähnlich wie hier, dass ich einen Leihvertrag von einem Jahr hatte. Natürlich war es schade, dass die Relegation mit Karlsruhe so gelaufen ist. Aber für mich war klar, dass ich nach dem Jahr, wie ich es spielte, den nächsten Schritt gehen musste, und so habe ich mich schlussendlich dafür entschieden. Freiburg hatte durchaus Interesse mich weiter unter Vertrag zu behalten, und so kam erneut das Konzept zustande. Der Schritt von der 3. zur 2. Liga ist nochmal ein anderer.

Alle Optionen sind offen

Vom SC Freiburg wurden Sie bereits an den dritten Verein weiterverliehen. Ist das Ziel weiter die Bundesliga oder Etablierung in der 2. Liga?
Schleusener:
Darüber mache ich mir nicht so viele Gedanken. Ich schaue nicht so weit voraus und nehme die Situation, wie sie gerade ist. Mindestens bis Saisonende bin ich beim SV Sandhausen, worauf ich mich voll konzentriere. Natürlich ist das Ziel eines Profisportlers, so weit oben wie möglich zu spielen - wo es hingeht, wird sich zeigen. Alle Optionen sind offen.

Heimat-Nähe ist witziger Zufall

Ist es mehr Zufall, dass Sie bisher fast ausschließlich bei baden-württembergischen Vereinen unweit Ihrer Heimat Freiburg spielten?
Schleusener:
  Das war ein eigentlich witziger Zufall und nicht ausschlaggebend für meine Entscheidungen. Natürlich freue ich mich, wenn ich meine Familie sehe, aber das wäre auch der Fall, wenn ich woanders spielen würde.

"Habe bereits zweimal das Studieren unterbrochen"

Gibt es parallel zur Sportlerkarriere berufliche Planungen?
Schleusener:
Ich habe bereits zweimal mit studieren begonnen und habe es jeweils wegen dem Fußball unterbrochen. Aktuell konzentriere ich mich weiter voll auf Fußball, aber ich werde das andere nicht aus den Augen verlieren, wenn ich mich vollständig bereit dafür fühle. Ich möchte mir im Bereich Sport weiter Wissen aneignen, aber in welche Richtung es geht, ist noch offen.

Milchreis ist die große Leidenschaft

Haben Sie spezielle Hobbys oder Vorlieben?
Schleusener:
Ich mache in der Freizeit zum Ausgleich viel Sport, das hilft mir dabei abzuschalten. Ansonsten gehe ich gern mal essen, koche auch gern zuhause zusammen mit meiner Freundin. Ich liebe Milchreis, den könnte ich morgens, mittags und abends essen. Vielleicht ist das ja ein Erfolgsrezept? (lacht).

Fotos: BWA (2) und Kraichgausport (3)

Schleusener im Duell mit zwei Ingolstädter Gegenspieler und Schleusener noch im KSC-Trikot im BFV-Pokalspiel 2017 beim SV Rohrbach/S.

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