Schmeichelhaftes 0:0 für Hoffenheim in Paderborn

In einer zweikampfbetonten, spielerisch und eher schwachen Bundesligapartie trennten sich der SC Paderborn und die TSG Hoffenheim mit einem torlosen Unentschieden. Für beide Mannschaften am Ende zu wenig. Hoffenheim verlor zwei Zähler zu den Euro-Plätzen, Paderborn steht erstmals auf einem Abstiegsplatz.
Beide Mannschaften attackierten früh, versuchten das Aufbauspiel des Kontrahenten zu unterbinden. Es entwickelte sich ein intensives, temporeiches Spiel voller Dynamik aber wenig Ballkontrolle und Torchancen. Dem in der ersten Hälfte spielerischem Übergewicht der Gäste, dem es jedoch an Durchschlagskraft und Präzision fehlte, um sich vielversprechende Torchancen zu erspielen, setzte der SC große Einsatzfreude und kämpferische Tugenden entgegen. In der zweiten Hälfte ein völlig verändertes Bild, Paderborn bei einsetzendem Dauerregen spielbestimmend, druckvoller und engagierter. Die Nordbadener verloren den spielerischen Faden und ihre Dominanz. Die Ostwestfalen intensivierten ihre Offensivbemühungen, hatten ein zunehmendes Chancenplus. Einzig 1899-Keeper Oliver Baumann verhinderte mit tollen Reflexen eine mögliche SC-Führung.
Die Überlegenheit des SCP ab der 65. Minute wurde noch intensiver, nachdem der souveräne und umsichtige Schiri Markus Schmidt, der eine großzügige Linie fuhr, TSG-Innenverteidiger Ermin Bicakcic nach wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot vom Platz stellte. Der bosnische Nationalspieler, für den es der erste Platzverweis in der Bundesliga war, zeigte wenig Verständnis für diese Entscheidung: „Da muss man ein bisschen Fingerspitzengefühl zeigen. Dazu fällt mir nichts ein. Da kann ich nur lachen. Meiner Meinung nach habe ich in der entscheidenden Situation den Ball gespielt.“
In Unterzahl sahen sich die Kraichgauer wild anrennenden Gastgebern gegenüber. Einzig Keeper Baumann bewahrte sein Team mit glänzenden Paraden vor einem Rückstand und rettete so den glücklichen Punktgewinn. Während die Hoffenheimer einen gewonnenen, glücklichen Auswärtspunkt entführten, trauerten die Paderborner einem nicht unverdienten Heimsieg nach.Die TSG hat es erneut versäumt, nach einem Heimsieg auch auf dem Gegners Platz nachzulegen. In 26 absolvierten Ligaspielen gelang es nicht, zwei Siege in Folge zu erzielen.
Für Mittelfeldspieler Sebastian Rudy, der für die deutsche A-Nationalmannschaft berufen wurde, stehen die Chancen, bei einem Punkt Rückstand auf die internationalen Plätze, weiterhin gut: „Wir stehen klar hinter dem Ziel Europa.“
Kapitän Andreas Beck hat hierfür gleich das passende Rezept: „Wenn wir oben rein rutschen wollen, müssen wir mal einen Großen schlagen.“ Diese Gelegenheit bietet sich nach der Länderspielpause am 4. April, vor heimischer Kulisse, gegen den Tabellendritten VfL Borussia Mönchengladbach. Die Gladbacher, Hoffenheims Lieblingsgegner, landeten zuletzt einen überraschenden 2:0 Erfolg beim FC Bayern München.
Die Partie am Ostersamstag (Beginn: 15:30 Uhr) in der Sinsheimer WIRSOL Rhein-Neckar-Arena gegen den fünffachen Deutschen Meister, dreifachen Pokalsieger und zweimaligen UEFA-Cup-Gewinner ist bereits restlos ausverkauft.

Foto: Kraichgaufoto

Sebastian Rudy glaubt noch an die Euro-Teilnahme und reist zur Nationalmannschaft

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