Schwache Sandhäuser unterliegen St. Pauli mit 0:2

Party-Stimmung bei 3.000 Gästefans

Der SV Sandhausen unterliegt nach einer schwachen Vorstellung am heimischen Hardtwald dem FC St. Pauli mit 0:2. St. Pauli-Coach Ewald Lienen sprach zurecht von einem „hochverdienten Sieg“ seines Teams, während SVS-Trainer Alois Schwartz bemängelte, dass „es überhaupt nicht gelang, den Schwung vom Düsseldorf-Spiel mitzunehmen und von Beginn an zu passiv war. St. Pauli war bis auf die letzten beiden Spiele hinten immer gut organisiert, und wir fanden kein Mittel, vors Tor zu kommen“. Schwartz war sich auch in diesem Punkt mit seinem ehemaligen Trainer Lienen einig – man konnte schon vor dem Spiel beobachten, wie sich die beiden. belagert von Fotografen, bei Vier-Augen-Gespräch gut verstanden.

SVS-Mittelfeldspieler Thomas Pledl, der bei Schwartz Analyse nicht gut wegkam, stand als einzige Änderung im Vergleich zum letzten Spiel für Korbinian Vollmann, der sich einen Hexenschuss einfing, in der Startelf. Bei den Gästen kehrte Torjäger Lennart Thy nach überstandener Erkältung wieder ins Team zurück und nachdem sich St. Pauli schon früh in der Sandhäuser Hälfte festsetzte, konnte Thy nach bereits acht Spielminuten sein 7. Saisontor bejubeln.
Die von Schwartz kritisierte Passivität machte sich bemerkbar und nachdem sich Enis Alushi über links durchsetzte und zum Flanken kam, konnte der Torjäger per Kopfball vollstrecken. Bei Sandhausens Versuchen, auf den frühen Rückstand zu antworten, zogen sich die defensivstarken Paulianer um Kapitän Lasse Sobiech in die eigene Hälfte zurück, wodurch schon meist vor dem Sechzehner Endstation für die Gastgeber war.
Erst nach 26 Minuten wurde es nach einem Eckball im Gäste-Strafraum mal etwas lebendiger, doch gefährlicher wurde es, als sich die Hamburger mit spielerischen Mitteln durchtankten und Marc Rzatkowski gerade noch am Kopfball gehindert wurde (30.). Zehn Minuten später konnte jedoch auch Rzatkowski, einer der stärksten Mittelfeldspieler der Hamburger in dieser Saison, sein 7. Saisontor markieren. Vorausgegangen war ein grober Fehler von Damian Roßbach, der den Ball 20 Meter vor dem Tor an Rzatkowski verlor. Als Marco Knaller aus seinem Tor eilte, um zu retten, wurde er in der 40. Minute vom Torschützen zum 0:2 überlupft. Umgekehrte Verhältnisse zum Hinspiel beim Kiezklub: Im Oktober vergangenen Jahres führte der SVS zur Pause mit 2:0 und gewann am Ende 3:1, diesmal sorgten die beiden torgefährlichsten Paulianer für die verdiente Pausenführung.

Schwartz musste reagieren und brachte zur zweiten Halbzeit für die Kreativabteilung Robert Zillner und als zweiten Stürmer Ranisav Jovanovic ins Spiel – Linksaußen Pledl sowie Kapitän und Defensivspezialist Stefan Kulovits blieben in der Kabine.
Ein Zusammenspiel der beiden Neuen sorgte auch für die erste kleine Aufregung, doch den Schuss von Jovanovic hielt Torhüter Robin Himmelmann sicher. St. Pauli verwaltete mit viel körperlicher Präsenz die Führung weiterhin erfolgreich und setzte Nadelstiche wie in der 74. Minute, als Jan-Philipp Kalla gerade noch am Torschuss gehindert wurde. 84 Minuten waren schon gespielt, als Andrew Wooten zur besten SVS-Chance kam, doch nach der Ablage von rechts scheiterte er mit dem Schuss an Himmelmann. Auch Aziz Bouhaddouz´s Kopfball in der Nachspielzeit parierte der Torhüter und so blieb es beim 0:2.

Die rund 3.000 Pauli-Fans unter den 7.043 Zuschauern feierten ihr Team, das sich auf Platz vier verbesserte und wieder Tuchfühlung zum Relegationsplatz hat. Der SV Sandhausen verbleibt mit 33 Punkten auf Rang elf und wird nach der Länderspielpause am 3. April wieder auf Punktejagd im Abstiegskampf gehen. Im Spiel beim 1. FC Kaiserslautern muss man dann auf Kulovits verzichten, der gegen St. Pauli seine zehnte gelbe Karte sah. Umso wünschenswerter, schnell die restlichen benötigten Punkte für den Klassenerhalt einzufahren, nachdem Präsident Jürgen Machmeier verkündete, sechs Jahre weiterzumachen und Pläne für den neuen Business-Turm präsentiert wurden.

Statistik:

SV Sandhausen: Knaller – Thiede, Kister (85. Kuhn), Hübner, Paqarada – Roßbach – Linsmayer, Kulovits (46. Jovanovic) – Wooten, Pledl (46. Zillner) – Bouhaddouz

FC St. Pauli: Himmelmann – Hornschuh, Sobiech, Ziereis, Buballa – Rzatkowski, Nehrig –Buchtmann (90. Keller), Alushi (83. Gonther), Kalla (76. Maier) – Thy

Tore: 0:1 Thy (8.), 0:2 Rzatkowski (40.)

Zuschauer: 7.043

Schiedsrichter: Thorsten Schriever (Wurster Nordseeküste)

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