„In schwierigen Situationen muss man fighten, um die Ziele zu erreichen“

Interview mit Sandhausens Florian Hübner

Trotz der Bürde der drei abgezogenen Punkte vor der Saison hat der SV Sandhausen bereits drei Spieltage vor Saisonende den Klassenerhalt klargemacht. Auch in dieser Spielzeit war der 25-jährige Innenverteidiger Florian Hübner eine stets zuverlässige Bank in der SVS-Defensive. In seinen drei Jahren Sandhausen hat der aus der bekannten Hübner-Familie stammende kopfballstarke Abwehrmann in 67 Spielen 6 Tore erzielt. Sein Vater Bruno Hübner ist der Sportdirektor von Eintracht Frankfurt, seine älteren Brüder Benjamin und Christopher schnüren die Fußballschuhe für den FC Ingolstadt und den SV Wiesbaden. Im Gespräch mit bwa-sport.de stand er Rede und Antwort.

Eine durchwachsene Rückrunde fand beim 0:3 in Karlsruhe eine Fortsetzung. Was muss sich Ihrer Meinung nach ändern, damit in der kommenden Saison an die tollen Leistungen der Hinrunde wieder angeknüpft werden kann?
Florian Hübner:
In der Vorrunde ist für uns vieles sehr positiv gelaufen, vor allem kam uns sehr gelegen, dass wir in vielen Spielen 1:0 in Führung gingen. Während der Negativserie sind wir oft in Rückstand geraten – dann wird es schwer, Spiele zu drehen. Wir müssen einfach wieder kompakter stehen, so wie in Leipzig und gegen Frankfurt, dann werden wir wieder erfolgreich sein. Gemeinsam gilt es wieder Gas zu geben und zusammen zu verteidigen, dann stimmen auch die Ergebnisse wieder.

Am Sonntag steht das letzte Saison-Heimspiel gegen die abstiegsgefährdeten Duisburger auf dem Programm.
Florian Hübner: Am 33. Spieltag ist der Akku schon ein bisschen leer, aber wir haben genug Spieler im Kader, die das auffangen können. Etwas Müdigkeit bei dem einen oder anderen Spieler darf keine Ausrede sein.

In Karlsruhe war unschwer zu erkennen, dass es an Frische fehlte.
Florian Hübner:
Aufgrund der Tatsache, dass die Fans aus Protest gegen Montagsspiele 60 Minuten lang schwiegen, hatte es fast Freundschaftsspiel-Charakter. Die erste Halbzeit war von beiden Teams nicht besonders gut und in der zweiten Halbzeit waren wir nach einer Stunde Spielzeit einfach nicht mehr so griffig. Karlsruhe hat es besser gemacht und am Ende, wenn auch etwas zu hoch, verdient gewonnen.

Sehen Sie hier und da noch Defizite in der Kaderzusammenstellung?
Florian Hübner:
Ich denke, dass wir uns auf der ein oder anderen Positionen noch verbessern könnten. Auf den Außenpositionen im Mittelfeld täten uns Spieler gut, die ins „Eins gegen Eins“ gehen. Quirlige, dribbelstarke Leute auf diesen Positionen täten uns gut. Der Kader muss breit aufgestellt sein, damit man qualitativ verletzte Spieler gleichwertig ersetzen kann. Aber die entsprechenden Verantwortlichen beim SV Sandhausen werden wieder die richtigen Spieler holen, um in der nächsten Saison erneut eine schlagfertige Truppe zu haben.

Ihre beiden Brüder spielen ebenfalls erfolgreich Fußball. Es waren bestimmt spannende Duelle in jüngeren Jahren in der Familie Hübner. Bleibt hin oder wieder noch Zeit, um sich auszutauschen bzw, gemeinsam etwas zu unternehmen?
Florian Hübner:
Damals haben wir zusammen viel im Garten oder auf dem Fußballplatz trainiert. Jeder von uns gönnt dem anderen den Erfolg. Man spricht vor und nach jedem Spiel mit den Brüdern, dem Vater oder der Mutter. Es herrscht ein ganz enger Kontakt in unserer Familie. Ich nehme  sehr gerne Tipps und Anregungen von meinen Brüdern an. Das ist fast immer sehr witzig und macht Spaß.

Tipps und Ratschläge vom erfahrenen Vater sind sicherlich sehr hilfreich.
Florian Hübner:
Auf jeden Fall. Er ist ein Familienmensch und nimmt sich viel Zeit für seine Söhne. Egal in welcher Situation sich Eintracht Frankfurt befindet, man kann ihn immer um Rat fragen. An seinen Tipps, als ehemaliger Stürmer, kann man sich festhalten. Er hat generell viel Ahnung und kann mir auch auf meiner Position weiterhelfen.

Fußballer haben meist viele Vorbilder. Wie ist dies bei Ihnen?
Florian Hübner:
Mein Vater ist für mich eine Art Vorbild. Er war Fußballprofi und musste die Karriere wegen Verletzungen früh beenden. Er hat aber nie aufgegeben und als Manager einen erfolgreichen Weg bestritten. Ich nehme dies zum Vorbild,  dass man auch in schwierigen Situationen fighten muss, um zu seinem Ziel zu gelangen. Das habe ich mir fest vorgenommen.

Foto: BWA

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