Sollte 1899 Hoffenheim am Samstag beim Auswärtsspiel bei Werder Bremen den Platz um 17:15 Uhr nicht als Verlierer verlassen, wäre ein neuer, vereinsinterner Bundesligarekord aufgestellt. Noch nie konnten die Kraichgauer sechs Mal in Serie ungeschlagen bleiben.
Veränderungen gibt es in der Abwehrreihe vorzunehmen. Nachdem Andreas Beck, aufgrund seiner fünften gelben Karte, pausieren muss, dürfte Jeremy Toljan als erste Alternative zur Wahl stehen. Wäre da nicht noch ein dickes Fragezeichen. 1899-Trainer Gisdol: „Jeremy hat sich bei seinem Länderspiel mit der U20 eine Muskelverhärtung zugezogen. Anstatt nur eine Halbzeit, musste er über die volle Distanz spielen. Wir müssen daher noch das Abschlusstraining am Freitag abwarten.“ Falls der Deutsch-Amerikaner nicht rechtzeitig fit wäre, könnte auch Tobias Strobl von der Innen- auf die Außenverteidigerposition rücken und Niklas Süle in die Mannschaft zurückkehren.
David Abraham steht zudem, nach übverstandener Verletzung, wieder im Kader. Der Argentinier konnte zuletzt wieder beschwerdefrei mit der Mannschaft mittrainieren.
Torhüter Koen Casteels befindet sich nach seinem Schienbeinbruch in Berlin derzeit in der Reha beim trainingszentrum. Am Freitag oder Samstag werden bereits die Fäden gezogen.
Gisdol hätte am vergangenen Spieltag die Bremer lieber erfolgreicher in Mainz gesehen, so erwartet der 1899-Coach den nächsten Gegner in einer Bringschuld. Gisdol denkt dabei an das letzte Auswärtsspiel im Weserstadion. Fast auf den Tag genau vor einem Jahr, standen sich die beiden Abstiegsbedrohten in einer ausverkauften, grün-weiß geschmückten stimmungsvollen Arena gegenüber. Die Werderaner hatten zum großen Befreiungsschlag ausgerufen und alles erdenklich mögliche mobilisiert, um gegen die Gäste aus dem Kraichgau mit einem Heimsieg alle Abstiegsängste zu begraben. Geholfen hat es am Ende wenig. Sven Schipplock traf mit seinem Last-Minute-Treffer zum 2:2 Endstand und verdarb den Norddeutschen die Partylaune. Der Auswärtspunkt für Hoffe entpuppte sich später als besonders wichtig.
An das 4:4 aus dem Hinspiel hat Gisdol weniger positive Erinnerungen: „Ich versuche dieses Spiel zu verdrängen. Es war besonders ärgerlich, da wir zwei Mal mit zwei Toren in Führung lagen, 2:0 und 4:2, und am Ende den erhofften Heimsieg nicht einfahren konnten.“
Am Ostersamstag werden zirka 350 1899-Fans mit in die Hansestadt reisen, um die Mannschaft zu unterstützen.
Bei der kleinen Journalistenrunde, während der Pressekonferenz vor dem Werder-Spiel, ging es teilweise entspannt und heiter zu. Auf die Frage, was denn Markus Gisdol für eine Musikrichtung bevorzuge, verwies er auf seine beiden Co-Trainer Frank Fröhling und Frank Kaspari. Gisdol: „Meine Co-Trainer haben Roberto Firmino bestochen, in der Kabine Helene Fischer mit „Atemlos“ aufzulegen. Dadurch versprechen sich die beiden, dass die Sängerin mal persönlich bei uns vorbei kommt und sie so den Schlagerstar persönlich kennen lernen. Doch ich muss sagen, die Musik gefällt mir auch.“ Vorausschauend auf Bremen sagte Gisdol abschließend: „Wenn Helene Fischer singt und Roberto Firmino tanzt, ist alles gut“.
Der rührige Pressesprecher Holger Tromp verteilte, im Anschluss an die PK, an das Trainerteam und die Journalisten, in vorosterlicher Freude, jeweils einen 1899-Schoko-Osterhasen. Jetzt fehlen nur noch drei Auswärtspunkte aus Bremen für das Osternest und die Hoffenheimer können auf der Rückreise „Atemlos“ sein.
Sechs ungeschlagene Spiele in Serie werden angestrebt
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