Siegtreffer durch Rekordtorschütze Kramaric in der Nachspielzeit

Hoffenheim siegt am Saisonfinale 2:1 über Hertha BSC Berlin

Die TSG Hoffenheim beendet die Saison 2020/21 mit einem 2:1-Heimsieg über Hertha BSC Berlin und belegt mit 43 Punkten ihre 13. Erstligasaison auf Tabellenplatz 11. Die Führung der Berliner durch Darida glich zunächst Bebou aus, ehe Kramaric kurz vor dem Abpfiff mit seinem 20. Saisontor der 2:1-Siegtreffer für die Kraichgauer gelang. Der Kroate stellte damit einen neuen vereinsinternen Saisontorrekord auf. Nach dem Abpfiff sagte er: „Ich bin superglücklich, 20 Saisontore sind schon eine echte Nummer. Ich persönlich bin sehr glücklich mit dieser Spielzeit. Ich hätte nur noch glücklicher sein können, wenn ich die ganze Saison gesund geblieben wäre.“ Was seine weitere Zukunft in Hoffenheim anbelangt, hielt sich der 29-Jährige noch bedeckt. Erst nach der Europameisterschaft wolle er sich diesbezüglich entscheiden.

Adamyan erzielt kurz nach der Halbzeitpause den 1:1-Ausgleich

Überraschende Pausenführung durch Darida

Man konnte beiden Mannschaften anmerken, dass es tabellarisch um nichts mehr ging, und so entwickelte sich zwar ein recht unterhaltsames, aber wenig spektakuläres Bundesligamatch. Nach der ersten Toraktion der Gäste durch Radonjic, der an Torhüter Pentke scheiterte (8.), traf auf der anderen Seite Adamyan (9.) nur das gegnerische Außennetz. Zwei Minuten später kam Bebou nach Vorarbeit von Kramaric frei vor dem Tor zum Abschluss, doch sein Lupfer ging knapp übers Tor (11.). Die Hoffenheimer bestimmten zwar das Spiel, konnten sich aber gegen eine kompakt stehende Gästeabwehr kaum nennenswert in Szene setzen. Erst nach einer halben Stunde bot sich Kaderabek eine gute Möglichkeit, doch sein Schuss verfehlte das Tor nur knapp (30.). Etwas überraschend fiel dann kurz vor der Halbzeitpause die Berliner Führung durch Darida, der völlig freistehend aus fünf Metern den Ball unhaltbar an TSG-Keeper Pentke zur 1:0-Pausenführung einschoss (43.).

Adamyan erzielt den Ausgleich

Zu Beginn der zweiten 45 Minuten ging es gleich munter zur Sache: Nachdem Darida mit einem Flachschuss am Pfosten (48.) scheiterte, glichen die Nordbadener im Gegenzug aus. Nachdem sich Sessegnon in seinem letzten Spiel für die TSG auf der linken Angriffsseite durchgesetzt hatte, passte dieser mustergültig auf Adamyan, der den Ball durch die Beine von Torhüter Schwolow zum 1:1-Ausgleich einschob (49.). Nur drei Minuten später vergab Kramaric die mögliche Hoffenheimer Führung (52.), und so dauerte es bis zur 70. Minute, bis es wieder vor einem der beiden Tore gefährlich wurde. Der Herthaner Redan scheiterte dabei im Eins-gegen-Eins an Torhüter Pentke.

Hoffenheims Skov spricht rückblickend auf die Saison 2020/21 von einer aufreibenden Achterbahnfahrt

Khedira nimmt Abschied

Eine Viertelstunde vor Spielende nahm Gäste-Trainer Dardai Weltmeister Khedira vom Spielfeld, der damit seine erfolgreiche Karriere nach 107 Bundesligaspielen beendete. Mitspieler und Trainerteam standen dabei Spalier und trugen Khedira-Trikots von seinen bisherigen Vereinen VfB Stuttgart, Real Madrid, Juventus Turin und Hertha BSC. Der 34-Jährige bekam bereits vor dem Anpfiff von TSG-Direktor Profifußball Rosen ein Hoffenheim-Trikot mit seinem Namen überreicht.

Kramaric mit Last-Minute-Siegtreffer

Die Hoffenheimer drückten in der Schlussphase nochmal aufs Tempo und hatten durch Bebou die Chance zum 2:1 (76.). Als sich die meisten schon mit dem Unentschieden abgefunden hatten, schlug TSG-Torjäger Kramaric in der Nachspielzeit eiskalt zu. Über Grillitsch und Bebou landete der Ball beim Kroaten, der aus Mittelstürmerposition ins lange Eck zum Siegtreffer traf (90.+1). Hoffenheims Däne Skov sagte nach dem Abpfiff stellvertretend für viele seiner Teamkollegen: „Es ist natürlich immer schön, die Saison mit einem Sieg zu beenden. Wir waren in den letzten sieben Partien unbesiegt. An diese Leistung wollen wir in der nächsten Spielzeit anknüpfen. Die Saison war eine Achterbahnfahrt für uns, sehr aufreibend.“

Stimmen der Trainer:

Sebastian Hoeneß (TSG Hoffenheim): „Das heutige Spiel steht sinnbildlich für die Saison. Gerade in der ersten Hälfte haben wir gute Ansätze gezeigt, geraten aber in Rückstand. Aber in der zweiten Hälfte hat die Mannschaft gezeigt, dass sie unbedingt gewinnen möchte, auch wenn es vermeintlich um nicht mehr viel ging. Wir haben schwierigen Phasen durchlaufen, es war eine unfassbar herausfordernde Saison. Wir sind in der Rückrundentabelle Siebter, dieses Gefühl nehmen wir mit in die Pause.“
Pal Dardai (Hertha BSC Berlin): „Es war kein einfaches Spiel für uns. Die Jungs sind in der ersten Hälfe gut auftreten und haben konzentriert gespielt, nach dem Wechsel haben wir unsere Kontersituationen dann nicht gut ausgespielt. Hoffenheim war sehr am Drücker in der Schlussphase und hat dann auch verdient gewonnen. Ich bin dennoch stolz auf meine Mannschaft, dass wir die Klasse gehalten haben.“

Statistik:

TSG Hoffenheim: Pentke – Kadeřábek, Posch, Vogt, Sessegnon (69. John) – Samassékou (64. Rudy), Grillitsch – Skov (64. Rutter), Kramarić, Adamyan – Bebou
Hertha BSC: Schwolow – Pekarik, Boyata, Stark (64. Dardai), Plattenheradt – Khedira (74. Dirkner), Löwen (46. Ascasibar) – Leckie (59. Redan), Darida, Radonjic – Ngankam (46. Lukebakio)
Tore: 0:1 Darida (43.), 1:1 Adamyan (49.), 2:1 Kramarić (90.)
Schiedsrichter: Willenborg (SV Gehlenberg-Neuvrees)
Zuschauer: 100

Fotos: Kraichgaufoto

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