Spektakulärer 3:2 Erfolg der TSG gegen starke Frankfurter

Die TSG Hoffenheim hat nach dem 3:2 Heimerfolg gegen Eintracht Frankfurt wieder zu alter Heimstärke zurückgewonnen. In einer spannenden, interessanten und von beiden Seiten offen geführten Partie gewannen die Kraichgauer durch ein spätes Tor in der 87. Minute am Ende verdient und zogen in der Tabelle an den Hessen vorbei. Für die Gastgeber trafen vor 28.331 Zuschauer Kevin Volland, Adam Szalai und Roberto Firmino Aigner und Haris Seferovic für die Gäste.

Die Partie begann tragisch. In der achten Minute verletzt sich TSG-Innenverteidiger Niklas Süle bei einem Laufduell am linken Knie und muss mit der Trage vom Platz und wird zur Untersuchung ins Schlierbacher Krankenhaus gebracht.
Nach den ersten Chancen durch Pirmin Schwegler und Anthony Modeste kam Frankfurt in der 22. Minute zu seiner ersten großen Möglichkeit. Der wuchtige Stürmer Seferovic kam im Strafraum zu Fall, doch die Pfeife von Schiri Dr. Jochen Drees blieb still – Glück für die Gastgeber.
Der Norweger Tarik Elyounoussi verzieht in der 36. Minute aus 14 Meter knapp am langen Pfosten.
Zum ersten Torjubel dauerte es bis zur 43. Minute. Firmino bedient, mit herrlichem Pass, Volland, der umkurvt Ex-TSG Keeper Timo Hillebrand im Vollsprint und schiebt ein zur 1:0 Pausenführung. Zu diesem Zeitpunkt verdient, denn die Gastgeber waren das bessere Team, hatten die größen Spiel- und Chancenanteile.

Auch zu Beginn der zweiten Hälfte Hoffe weiter tonangebend. Nach zehn Minuten kamen die Gäste besser in die Partie und erspielten sich ihre ersten zwingenden Tormöglichkeiten. Eine davon führte in der 58. Minute durch Stefan Aigner überraschend zum Ausgleich. Es war wie ein Weckruf für die Eintracht, die nun, unterstützt durch 5.000 euphorische Fans im Rücken, tonangebend war. Timothy Chandler trifft nach einer Stunde mit einem Lupfer aus 30 Meter nur das Lattenkreuz. Die Nordbadener konnten sich dem Dauerdruck kaum erwehren und sich nur selten durch Entlastungsangriffe befreien. Trainer Gisdol reagierte, brachte Stürmer Szalai für den bis dahin glücklosen Modeste.
Szalai hatt auch gleich seine erste vielversprechende Tormöglichkeit, doch Hildebrand pariert den Drehschuss des Ungarn glänzend. Hoffenheim kann sich dem Druck der Gäste erwehren und kommt nun wieder zu guten Chancen. Eine davon vollendet Szalai aus kurzer Distanz, als er einen Volleyschuss von Schwegler in der 66. Minute über die Linie drückt.
Elyounoussi hätte zum Matchwinner werden können. Er vergab in der entscheidenden Phase zwei gute Möglichkeiten aus spitzem Winkel. Zunächst übersah er den freien Szalai und verzog knapp am langen Pfosten und weniger später traf er von fast der gleichen Stelle nur den Pfosten.
Unfassbar, im Gegenzug gleich die Eintracht nach 77. Minuten durch Seferovic zum 2:2 aus. Das Spiel nun völlig offen, beide Mannschaften suchen die Entscheidung. Ein offener Schlagabtausch versetzt die Zuschauer in einem Wechselbad der Gefühle. Dramatik kurz vor Ende. In der 87. Minute pariert Hildebrand einen Szalai-Schuss, dieser leitet den Abpraller per Hacke weiter auf Firmino, der keine Mühe hat, das Leder aus kurzer Distanz über die Torlinie zu drücken. Große Freude bei den Blau-Weißen, die mit großem Willen diesen Treffer erzwungen hatten.
1899-Keeper Baumann hält den verdienten Heimsieg in der Nachspielzeit mit zwei glänzenden Paraden fest.

Hoffenheim gewann drei der letzten vier Heimspiele und bleibt an den Europacup-Plätzen dran. Mit Ausnahme der 3:4 Heimniederlage gegen Köln können die Nordbadener auf eine tolle Heimserie zurückblicken. Nach 15 Spieltagen hat die Gisdol-Truppe bereits 23 Punkte auf dem Konto, was sicherlich vor dem nächsten Heimspiel am Mittwochabend gegen Bayer 04 Leverkusen (Beginn: 20:00 Uhr) gut fürs Selbstvertrauen ist.

Fotos: Kraichgaufoto