Starke Hoffenheimer beenden Negativserie beim FC Schalke 04

Rudy trifft per Kopf in seinem 200. Bundesligaspiel

Die TSG Hoffenheim bleibt weiter auf internationalem Kurs. Nach einem 1:1 Unentschieden in der Sonntagspartie des 22. Bundesliga-Spieltages beim FC Schalke 04 rangiert das Team von Trainer Julian Nagelsmann weiter auf Platz vier hinter den Bayern, Leipzig und Dortmund. Es war für die Nordbadener ein hoch verdienter Auswärtspunkt, der die Negativserie von zuvor fünf Niederlagen in Folge in der Veltins-Arena beendete. Die TSG war zwar über die gesamten 90 Spielminuten das aktivere, bessere Team, versäumten es aber gegen viel zu passive und harmlose Gastgeber drei Punkte zu verbuchen.

TSG steckte frühen Rückstand schnell weg

Die Partie vor 59.000 in der stimmungsvollen Schalke-Arena begann mit einem Paukenschlag. Bereits nach fünf Minuten gingen die Königsblauen durch Alessandro Schöpf 1:0 in Führung. Es war bereits der dritte Pflichtspieltreffer in Folge des Neuzugangs vom 1. FC Nürnberg. Vorausgegangen war eine Hereingabe über die linke Angriffsseite durch Sead Kolasinac, den Kevin Vogt gewähren ließ und in der Mitte vollendete per Direktabnahme Schöpf unhaltbar für Torhüter Oliver Baumann. Gegenspieler Benjamin Hübner kam einen Schritt zu spät.

Torschütze Sebastian Rudy (li.) und Vorlagengeber Steven Zuber

Hoffenheim dominiert, versäumt es aber die Überlegenheit in zählbaren Erfolg umzusetzen

Die Gäste ließen sich von dem Rückstand nicht beirren und bestimmten fortan das Geschehen. Hoffenheim ließ Ball und Gegner laufen, dominierte das Spiel im Stile einer Heimmannschaft. Die Mittelfeldachs Demirbay – Amiri – Rudy hatte das Hoheitsrecht im Mittelfeld. Schalke zog sich weit in die eigene Hälfte zurück und machte die Räume eng. Nachdem ein abgefälschter Schuss von Steven Zuber auf dem Schalker-Tornetz landete (18. Min.), bot sich acht Minuten später dem Schweizer erneut eine Torchance, doch erneut ging sein Schuss aus 14 Meter, nach schöner Vorarbeit von dem über rechts sehr aktiven Ermin Bicakcic, knapp übers Tor.

Die Suche nach der Lücke im Sturmzentrum

1899 drückte auf den Ausgleich, fand aber trotz Dominanz im Mittelfeld und deutlich spielerischem Vorteil nicht die Lücke in der vordersten Linie. In der 36. Minute scheiterte der lauffreudige Demirbay an FC-Keeper Fährmann und im Nachschuss schoss Bicakcic in Rücklage aus acht Metern übers Tor. Die TSG wacher und bissiger in den Zweikämpfen, drückte weiter auf den Ausgleich. Doch bis auf einen Distanzschuss aus fast 40 Meter von Nadiem Amiri der einen Meter übers Tor ging, sprang in den ersten 45 Minuten nicht zählbares heraus.
Wie schon im letzten Auswärtsspiel in Wolfsburg machten die Kraichgauer aus ihrer Dominanz und spielerischem Übergewicht zu wenig. Die Pausenführung mehr als glücklich für Knappen, bei einem 7:1 Chancenplus des Gegners.

Sandro Wagner konnte im Sturmzentrum nur wenig Impulse setzen

Fehlende Durchschlagskraft im Angriff

Auch im zweiten Abschnitt ein unverändertes Bild. Hoffenheim drängt, Schalke zieht sich zurück und lauert auf Konter. Doch bei den im roten Auswärtsdress spielenden Kraichgauern fehlte es mit zunehmender Spieldauer weiter an der Durchschlagskraft im Sturmzentrum. Von Sandro Wagner und Marco Terrazzino ging kaum Torgefahr aus. Bezeichnend, dass Wagner, dessen Formkurve im Moment eher nach unten geht, in der 52. Minute zu seiner ersten Toraktion kam. Der gebürtige Münchner leistete sich viele Fehlpässe und kam einfach nicht ins Spiel. Nach etwas über einer Stunde brachte TSG-Coach Nagelsmann Pirmin Schwegler für den starken Bicakcic und kurz darauf Adam Szalai für den bislang auffälligsten Akteur auf dem Platz Amiri.

Rudy köpft zum hochverdienten Ausgleich

Die größte Ausgleichschance bot sich in der 70. Minute Szalai, der eine Wagner-Vorlage nur um Zentimeter vor dem leeren Tor verfehlt. Kurz darauf kam Andrej Kramaric für den blassen Terrazzino. Die Kraichgauer, für die alle statistischen Parameter sprachen, bliesen nun zum Endspurt und belohnten sich in der 79. Minute doch noch. Ein toller Steilpass von Vogt auf den links im Vollsprint durchstarteten Zuber, flankt dieser gefühlvoll in die Mitte auf den völlig freistehenden Rudy, der keine Mühe hat aus sieben Meter zentraler Position mit einem Kopfballaufsetzer zum hochverdienten 1:1 Ausgleich einzuköpfen. Rudy belohnte sich selbst in seinem 200. Bundesligaspiel mit dem ersten Saisontreffer.

TSG bleibt weiter in der Spitzengruppe

In der verbleibenden Spielzeit tat sich nichts nennenswertes mehr, beide Mannschaften hatten sich mit der Punkteteilung abgefunden.
Für die seit sieben Pflichtspielen in Folge ungeschlagenen Schalker war der Punkt für ihre Europapläne deutlich zu wenig. Hoffenheim hat sich mit 38 Punkten hingegen weiter in der Spitzengruppe etabliert.

Am Samstag können die Nagelsmänner im Heimspiel gegen den FC Ingolstadt (15:30 Uhr) ihre positive Ausgangslage untermauern.


Fotos: TSG 1899 Hoffenheim

Artikel teilen

WERBUNG