Starke Hoffenheimer drehen 0:2-Rückstand in 17 Minuten zum 3:2-Sieg

Fulminante Hoffenheimer Aufholjagd gegen lahme Gladbacher Fohlen

Nach fünf sieglosen Spielen hat die TSG Hoffenheim dank einer fulminanten Aufholjagd und einer gegenüber den letzten Spielen deutlichen Leistungssteigerung mit einem 3:2-Heimsieg über Borussia Mönchengladbach wertvolle Punkte für den Klassenerhalt eingefahren. Dabei drehten die Kraichgauer einen 0:2-Pausenrückstand innerhalb von nur 17 Minuten dank eines Doppelpacks von Torjäger Andrej Kramaric. Die enttäuschenden Gladbacher, die drei Siege aus den letzten vier Bundesligaspielen holten, haben hinsichtlich ihrer Europapokalträume einen herben Rückschlag erlitten.

Bebou traf erst den Pfosten, später erzielte er den 2:2-Ausgleich

Gladbach trifft mit der ersten Torchance

Die Gastgeber waren von Beginn an das aktivere, gefährlichere Team und hatten durch Baumgartner (3.) und Skov (22.) zwei gute Tormöglichkeiten. Die Gladbacher Fohlen kamen nur behäbig in die Gänge, dafür aber äußerst effektiv. Mit ihrer ersten Toraktion gingen sie bei einem Konter und der großzügigen Mithilfe von TSG-Verteidiger Posch auf Vorarbeit von Thuram durch Plea 1:0 in Führung (25.). Wenig später vergab Bebou den möglichen Ausgleich, als er frei vor Torhüter Sippel den Ball an den linken Torpfosten setzte (31.). Während die Gäste weiter äußerst zurückhaltend agierten, fehlte es der TSG an der nötigen Durchschlagskraft.

Die zweite Toraktion bringt das 0:2

Die Effektivität, die die Gladbacher in der ersten Hälfte an den Tag legten, war beeindruckend. Wie schon zuletzt beim 4:0-Sieg über Frankfurt, wo bei vier Torschüssen eine 100-prozentige Chancenverwertung ausreichte, gingen sie mit ihrer zweiten Offensivaktion 2:0 in Führung. Wenige Sekunden vor dem Halbzeitpfiff setzte sich Thuram auf der linken Angriffsseite durch, passte in die Mitte, wo Lazaro aus fünf Metern den Ball zum 2:0-Pausenstand über die Torlinie drückte (45.+1). Das aussagekräftige Halbzeitfazit von Hoffenheims Grillitsch: „Wir lagen zur Halbzeit 0:2 zurück, obwohl Gladbach sicher selbst nicht wusste, wie das passiert war. Denn wir hatten das Spiel dominiert, konnten es aber nicht ummünzen in Tore.“

Kaderabek war einer der Hoffenheimer Aktivposten beim 3:2-Erfolg über Mönchengladbach

Hoffenheimer Blitzstart

Die Hoffenheimer zeigten Nehmerqualitäten, steckten den Rückschlag eindrucksvoll weg und diktierten im zweiten Abschnitt eindeutig das Geschehen. Während das Team von Trainer Marco Rose mit angezogener Handbremse völlig leidenschaftslos und harmlos agierte, erhöhten die Blau-Weißen ihre Intensität und bliesen zur Aufholjagd. Nach nur drei Minuten Spielzeit verkürzte Kramaric nach einer Ecke aus kurzer Distanz auf 1:2 (48.). Gefährlich wurde es immer wieder, wenn sich der stark spielende Kaderabek über die rechte Seite einschaltete. So führten zwei Offensivaktionen des Tschechen zu weiteren Treffern. Zunächst verwertete Bebou eine Rechtsflanke zum 2:2-Ausgleich (58.) und wenig später war es erneut Kramaric, der eine Kaderabek-Hereingabe mit seinem 16. Saisontor zur 3:2-Führung vollendete (65.).

TSG bringt Führung souverän über die Zeit

Die Nordbadener hatten in Rekordzeit das Spiel zu ihren Gunsten gedreht. Die Borussen versuchten zwar, mit allen Mitteln der Partie wieder eine Wende herbei zu führen, was ihnen aber gegen leidenschaftlich und entschlossen verteidigende Gastgeber misslang. Die TSG-Defensive stand wie zuletzt gegen Leverkusen und Leipzig stabil und ließ kaum Toraktionen mehr zu. Es blieb beim knappen, aber hochverdienten sechsten Heimsieg, der für etwas Erleichterung im Kampf um den Klassenerhalt sorgte. Mit 35 Punkten kletterten die Hoffenheimer bei nunmehr neun Punkten Vorsprung auf einen Abstiegsplatz auf Rang 11.

Emotionaler Sieg mit Blickrichtung Freiburg

Mit einem weiteren Erfolg am Samstag (15.30 Uhr) im Baden-Derby in Freiburg könnte die Hoeneß-Truppe sich aller Abstiegsängste endgültig entledigen. Für Doppeltorschütze Kramaric waren es drei ganz wichtige Punkte: „Die anderen Teams unten haben alle gewonnen. Nach dem 0:2-Rückstand war es nicht einfach, aber wir haben an uns geglaubt und Charakter gezeigt. Ich bin stolz auf das Team und sehr glücklich. In Freiburg wollen wir an die Leistung anknüpfen.“ Erleichterung auch bei Hoffe-Coach Hoeneß nach dem Befreiungsschlag: „Wir haben in den ersten 45 Minuten ein gutes Spiel gezeigt. Das Ergebnis war zu dem Zeitpunkt eine Farce. Die Jungs haben die ganze Zeit daran geglaubt und nach dem 1:2 ging es richtig los. Es war ein hochverdienter, emotionaler Sieg, der in der zweiten Hälfte mit drei Toren gekrönt wurde. Am Samstag wartet ein schwieriges Spiel gegen frische Freiburger auf uns. Da müssen wir an die Leistung anknüpfen.“

Statistik:

TSG Hoffenheim: Baumann – Kaderabek, Posch, Richards, Sessegnon – Samassekou, Grillitsch – Skov (63. Adamyan), Kramaric (90.+1 Bogarde), Baumgartner (83. Nordtveit) – Bebou
Borussia Mönchengladbach: Sippel – Lainer (86. Traore), Ginter, Elvedi, Bensebaini (68. Zakaria) – Kramer (75. Herrmann), Neuhaus – Lazaro, Plea (68. Wolf), Hofmann – Thuram (68. Embolo)
Tore: 0:1 Plea (25.), 0:2 Lazaro (45.+1), 1:2 Kramaric (48.), 2:2 Bebou (60.), 3:2 Kramaric (65.)
Schiedsrichter: Siebert (Berlin)
Zuschauer: Fehlanzeige

Fotos: Kraichgaufoto (3) und Kraichgausport (1)

Posch sah beim 0:1 nicht gut aus

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