Stevens bat um Verständnis, dass seine Gesundheit oberste Priorität genießt

Emotionaler Abschied einer Trainerkarriere

Huub Stevens hat sein Traineramt beim Fußball-Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim aus gesundheitlichen Gründen mit sofortiger Wirkung niedergelegt. Die Mannschaft wird zunächst von den beiden Co-Trainern Alfred Schreuder (43) sowie Armin Reutershahn (55) betreut. Am heutigen Mittwochmorgen um 10:15 Uhr unterrichtete Huub Stevens die Klubführung über die Diagnose, die der 62-Jährige nach einer Untersuchung erhielt. Nach aufgetretenen Beschwerden unterzog sich Stevens am Montag in Begleitung von Vereinsarzt Dr. Thomas Frölich einer sogenannten Kardioversion, die den Fußballlehrer auf Anraten der Ärzte die Entscheidung treffen ließ, sein Amt zur Verfügung zu stellen.

Bei der kurzfristig für 15:00 Uhr einberufenen Pressekonferenz wirkte Stevens sehr gefasst, hatte, als der die Gründe für seine Entscheidung mitteilte, bei genauerem Betrachten Tränen in den Augen: „Ich habe schon länger Herzrhythmusstörungen. Ich bin auch an der Uni in Heidelberg gewesen. Es kann sein, dass ich in kürzerer Zukunft operiert werden muss.“
Stevens wird zunächst vom Hotel in Sinsheim-Dühren zurück in die Heimat zur Familie gehen. Die mögliche Operation wird er wohl in Heidelberg durchführen lassen: „Ich habe dort ein unheimliches Vertrauen.“
Den Niederländer, der in der Bundesliga FC Schalke 04, Hertha BSC Berlin, 1. FC Köln, Hamburger SV, VfB Stuttgart und TSG Hoffenheim trainierte, wird man wohl kaum mehr auf einer Trainerbank sehen. Stevens fiel es sichtlich schwer, auf die Frage nach seiner Trainerzukunft zu antworten: „Ich kann mir nicht vorstellen, nochmals als Trainer tätig zu sein. Schade, dass der Knurrer nicht mehr da ist.“
Stevens bat um Verständnis für seine Entscheidung: „Es tut mir sehr leid, dass ich die Mannschaft und den Klub in dieser schweren und herausfordernden Situation verlassen muss, aber ich denke jeder hat Verständnis dafür, dass meine Gesundheit oberste Priorität genießt. Ich weiß, dass ich in einer solchen Situation 120 Prozent fit sein muss, um alles für den Verein, alles für die Mannschaft zu geben. Da musst du ehrlich gegenüber dir selbst sein, auch wenn es hart ist. Ich habe nicht mehr so viele Jahre. Aber die Jahre, die mir noch zur Verfügung stehen, will ich versuchen zu genießen.“

„Dies ist in unserer aktuellen Situation natürlich ein weiterer Schlag, den wir wegstecken müssen“, sagt Geschäftsführer Dr. Peter Görlich, der aber Verständnis für die Entscheidung von Stevens zeigt. „Huub war sehr offen zu uns und angesichts der geschilderten Lage ist sein Schritt mehr als nachvollziehbar.“
Auch TSG-Direktor Profifußball Alexander Rosen kann die Entscheidung von Huub Stevens nachvollziehen, bedauert aber die aktuelle Entwicklung. „Huub hat hier in den vergangenen dreieinhalb Monaten mit seiner akribischen Art dem Team wieder mehr Stabilität verliehen. Wir hätten gerne mit ihm weiter am Ziel Klassenerhalt gearbeitet.“ Rosen beschreibt den emotionalen Rücktritt von Stevens in der Kabine so: „Spieler hatten Tränen in den Augen.“

Fotos: Kraichgaufoto und BWA

Letztmalige Ankündigung für den scheidenden Trainer Stevens, Großes mediales Interesse, HS-2, Ein bewegter Stevens, Manager Rosen im Kamera-Fokus, Stevens und Rosen beim Pressegespräch, und Ein freundliches Lächeln zum Abschied - mach´s gut Huub

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