Süd- triumphiert erneut über Nordbaden – TSG kassiert 1:2-Auftaktniederlage

Hoffenheimer Defensivschwäche entscheidet Derbyausgang

Zum Saisonauftakt der 60. Bundesligasaison konnte die TSG Hoffenheim vor heimischer Kulisse gegen den badischen Nachbarn SC Freiburg ihren Negativlauf nach einer 1:2-Niederlage nicht beenden. Die Kraichgauer sind nunmehr seit fünf Jahren gegen den badischen Nachbarn zu Hause sieglos, konnten in den zurückliegenden zehn Pflichtspielen nur einmal den Platz als Sieger verlassen. Der Erfolg der Breigauer war am Ende dank eines deutlichen Chancenplusses und drei Aluminiumtreffern völlig verdient.

Spiel wurde in der Schlussphase der 1. Hälfte entschieden

Die Partie wurde an der Schlussphase der ersten Hälfte entschieden, wo die Gäste mit einem starken Auftritt sich eine 2:0-Pausenführung erspielten. Der SC ging zunächst durch ein unglückliches Eigentor von Hoffenheims Neuzugang Attila Szalai Führung (39.), ehe dessen Landsmann auf der anderen Seite, Robert Sallai, per Abstauber auf 2:0 erhöhte (45.+3). Der Anschlusstreffer von Ozan Kabak kurz nach der Pause reichte am Ende nicht, um die Heimniederlage im ersten Saisonspiel zu verhindern.

Matarazzo kritisierte seine Defensive – Streich lobte sein Team

Für Hoffenheims Trainer Pellegrino Matarazzo war das schwache Defensivverhalten seiner Mannschaft ausschlaggebend für die Niederlage: „Ich bin natürlich unzufrieden, weil die Niederlage aus meiner Sicht unnötig ist. Freiburg kam viel zu leicht in unsere Hälfte. Wir haben zu wenig Druck auf die Flankengeber ausgeübt. Offensiv war es ordentlich, wir haben uns Chancen erspielt, aber das Defensivverhalten hat uns heute leider das Genick gebrochen.“ Sein Gegenüber Christian Streich war dagegen umso zufriedener: „Die Jungs haben eine super Leistung gezeigt. Wir hatten viele Torchancen und waren sehr präsent. Am Ende haben wir nicht unverdient gewonnen.“

Tolle Stimmung auf beiden Seiten

Das Team von Trainer Matarazzo musste kurzfristig auf Stürmerneuzugang Weghorst aufgrund muskulärer Probleme im Oberschenkel verzichten. Die Gastgeber begannen vor knapp 26.000 Zuschauern im Sinsheimer Saunatempel bei schwülheißen Temperaturen offensiv und schwungvoll. Die Stimmung beim Saisonauftakt war bei beiden badischen Fanlagern lautstark und euphorisch. Die Hoffe-Fans hatten sich schon beim organisierten Fanmarsch von der Innenstadt zur Arena auf das Baden-Derby entsprechend eingestimmt.

Muntere und offensive Anfangsviertelstunde

Kramaric-Tor in der Anfangsphase wurde wegen Abseits zurecht nicht anerkannt

Kramaric-Tor zählt nicht

Es ging munter los: Bereits nach fünf Minuten zappelte der Ball im Freiburger Netz, doch Schütze Andrej Kramaric traf gegen seinen Lieblingsgegner aus Abseitsposition. Im Gegenzug lenkte TSG-Keeper Oliver Baumann einen Schuss von Michael Gregoritsch zur Ecke (6.). Wiederum zwei Minuten später war Baumnan erneut bei einem Kopfball von Matthias Ginter zur Stelle (8.) und wenig später fand Hoffenheims Grischa Prömel in Freiburgs Torhüter Noah Atubolu bei dessen Bundesligadebüt seinen Meister (14.).

Sanitäter im Fanblock

Nach dieser starken Anfangsviertelstunde verflachte die Partie etwas, auch in den Fankurven wurde es plötzlich still, nachdem in der Hoffenheimer Südkurve ein Fan einige Minuten medizinisch behandelt werden musste. Kurz vor der Halbzeit nahm das Geschehen wieder an Fahrt auf und die Gäste gingen durch ein Eigentor überraschend in Führung.

Baumann ist geschlagen, Sallai trifft kurz vor der Pause zum 2:0

Eigentor bringt Freiburg in Führung

Nach einer Günter-Flanke fälschte zunächst John Anthony Brooks und dahinter Szalai den Ball unglücklich ins eigene Tor ab (39.). Der Sport-Club setzt nach und hatte durch Lukas Kübler die Chance zum 2:0, doch Baumann war reaktionsschnell zur Stelle.

Sallai erhöht auf 2:0

Dennoch ging die Streich-Elf mit einer 2-Tore-Führung in die Pause, nachdem der stark spielende Sallai einen von Kabak auf der Linie geblockten Gregoritsch-Schuss aus kurzer Distanz über die Linie drückte (45.+3).

Nach Kabaks 1:2-Anschlusstreffer keimte bei der TSG nochmals Hoffnung auf

Kabak zwei Mal im Mittelpunkt

Freiburg machte nach dem Seitenwechsel direkt weiter und Kabak rettete bei einem Schuss von Gregoritsch gerade noch vor der Linie (48.). Nur zwei Minuten später stand der Verteidiger erneut im Mittelpunkt, als er eine von Ginter zu kurz abgewehrte Bülter-Flanke aus acht Metern mit Links ins rechte Eck zum 1:2 einschoss (50.). Beide Mannschaften lieferten sich in der Folge ein munteres und offensives Spiel mit reichlichen Torchancen. Doch weder Günter für den SC (56.), noch Kaderabek für die TSG konnten den Ball im Tor unterbringen. Ebenso wenig Vincenzo Grifo, der aus kurzer Distanz am rechten Pfosten scheiterte (60.).
In der Folge nahmen beide Teams dann wieder Fahrt aus der Partie, während die Breisgauer clever und sicher verteidigten und die Gastgeber etwas umständlich vergeblich auf den Ausgleichstreffer drückten.

Hoffenheims Brooks gewann fast alle Kopfballduelle, doch am Eende konnte aber auch er die erste Heimniederlage nicht verhindern

SCF mit drittem Alu-Treffer

Nachdem die Blau-Weißen in der Nachspielzeit alles nach vorne warfen, vergab Ritsu Doan die endgültige Entscheidung, als er am Aluminium scheiterte (90+1). Schließlich blieb es beim knappen Sieg der Südbadener.
Am zweiten Spieltag müssen die Hoffenheimer am kommenden Samstag (15.30 Uhr) bei Aufsteiger 1. FC  Heidenheim antreten.

Statistik:

TSG Hoffenheim: Baumann – Ozan Kabak, Brooks, Szalai (46. Vogt) – Kaderabek, Grillitsch (71. Justvan), Bülter – Prömel, Stiller (85. Bischof) – Kramaric, Bebou (85. Beier)
SC Freiburg: Atubolu – Kübler, Ginter, Lienhart, Günter (90.+1 Sildillia) – Röhl (74. Keitel), Eggestein – Sallai (84. Gulde), Grifo (90.+1 Weißhaupt) – Höler, Gregoritsch (84. Doan)
Tore: 0:1 Szalai (Eigentor/39.), 0:2 Sallai (45.+3), 1:2 Ozan Kabak (50.)
Schiedsrichter: Jablonski (Bremen)
Zuschauer: 25.890

Fotos: Kraichgaufoto

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