Silvia Neid und Horst Hrubesch haben die Aufgebote der Frauen-Nationalmannschaft und der Fußball-Olympiamannschaft der Herren für die Olympischen Spiele in Rio (3. bis 20. August) berufen.
In dem aus 16 Spielerinnen und zwei Torhüterinnen bestehenden Kader der Frauen stehen mit Saskia Bartusiak, Simone Laudehr, Annike Krahn, Babett Peter, Anja Mittag und Melanie Behringer sechs Bronzemedaillen-Gewinnerinnen der Olympischen Spiele 2008 von Peking. Auf Abruf wurden Lisa Weiß, Kathrin Hendrich, Lina Magull und Svenja Huth nominiert, die ebenfalls in Brasilien dabei sind, aber nur zum Einsatz kommen, wenn eine Spielerin verletzungsbedingt aus dem Turnier ausscheidet. Aus dem 26-köpfigen erweiterten Olympia-Kader wurden Meike Kämper, Lena Petermann, Pauline Bremer und Felicitas Rauch nicht berücksichtigt.
Bundestrainerin Silvia Neid sagt: „Die Entscheidung fiel uns natürlich nicht leicht. Wir haben in den drei Vorbereitungs-Lehrgängen viele Eindrücke gesammelt und uns nach jeder Einheit innerhalb des Trainerteams intensiv ausgetauscht. Bei einem Kader von nur 16 Feldspielerinnen und zwei Torhüterinnen spielt der Aspekt der Variabilität eine große Rolle. Für Pauline, Meike, Lena und Felicitas hat es leider aus unterschiedlichen Gründen nicht ganz gereicht. Aber das sind Spielerinnen mit einer großen Perspektive, denen die Zukunft gehört.”
Am 22. Juli bestreiten die DFB-Frauen in Paderborn (ab 18 Uhr) gegen Ghana ihr letztes Testspiel vor Olympia. Anschließend trifft sich die Mannschaft am 27. Juli in Frankfurt und reist am 29. Juli nach São Paulo ab. Dort geht es in der Vorrunde am 3. August (ab 23 Uhr MESZ) gegen Simbabwe los, am 6. August (ab 23 Uhr MESZ) folgt die Begegnung gegen Australien. Im abschließenden Gruppenspiel in Brasilia trifft das Team am 9. August (ab 21 Uhr MESZ) auf Kanada.
Niklas Süle und Jeremy Toljan in Brasilien dabei
Das 18-köpfige Aufgebot der Herren wird bei der ersten Olympia-Teilnahme seit 1988 von U 21-Kapitän Leon Goretzka (FC Schalke 04) sowie den erfahrenen Profis Lars Bender (Bayer 04 Leverkusen), Sven Bender (Borussia Dortmund) und Nils Petersen (SC Freiburg) angeführt. Außerdem stehen aus der aktuellen U 21-Nationalmannschaft unter anderem Max Meyer (FC Schalke 04), Julian Brandt (Bayer 04 Leverkusen), Davie Selke, Lukas Klostermann (beide RB Leipzig) sowie Niklas Süle und Jeremy Toljan (beide TSG 1899 Hoffenheim) im Kader von Trainer Horst Hrubesch.
Mit Weltmeister Matthias Ginter (Borussia Dortmund) und Torhüter Timo Horn (1. FC Köln) wurden zudem ehemalige Junioren-Auswahlspieler nominiert, denen im vergangenen Jahr bei der U 21-EM die Qualifikation für Olympia gelang. Leonardo Bittencourt (1. FC Köln), Eric Oelschlägel (SV Werder Bremen), Christian Günter und Sebastian Kerk (beide SC Freiburg) stehen auf Abruf bereit, sollte es zu verletzungsbedingten Ausfällen kommen.
Trainer Horst Hrubesch sagt: „Die Vorfreude auf die Olympischen Spiele ist riesengroß. Das Ziel Rio begleitet mich schon sehr lange. Das wird für uns ein einmaliges Erlebnis, von dem die Spieler noch ihren Enkeln erzählen werden. In der Mannschaft haben wir eine gute Mischung aus der aktuellen U 21-Nationalmannschaft und älteren Spielern gefunden. Die Qualität des Teams ist trotz der schwierigen Nominierung absolut top. Ich freue mich auf jeden einzelnen und bin sicher, dass mit diesen Jungs vieles möglich ist. Wir fahren nach Brasilien, um jedes Spiel zu gewinnen. Alles andere macht keinen Sinn.“
Am 28. Juli trifft sich die deutsche Olympiamannschaft der Herren zu einem dreitägigen Trainingslager in Frankfurt, am 30. Juli erfolgt der Abflug nach Brasilien. Am 4. August (ab 22 Uhr MESZ) bestreitet das DFB-Team in Vorrundengruppe C seine erste Partie gegen Mexiko in Salvador. Hier wird auch das zweite deutsche Gruppenspiel am 7. August (ab 21 Uhr MESZ) gegen Südkorea ausgetragen. Die dritte Partie in der Vorrunde findet am 10. August (ab 21 Uhr MESZ) in Belo Horizonte gegen Fidschi statt.
Fotos: Kraichgaufoto