SV Sandhausen ist die Mannschaft der Stunde in Liga 2

Kurpfälzer feiern überzeugenden 3:1-Erfolg über Dynamo Dresden

Vier Siege und ein Unentschieden aus fünf Spielen sind aktuell ein Zweitliga-Topwert. Dieses Kunststück gelang dem SV Sandhausen, dem am 29. Spieltag ein wichtiger und großer Schritt im Kampf um den Klassenerhalt am heimischen Hardtwald geglückt ist. Das Team von Trainer Uwe Koschinat siegte vor 6.541 stimmungsvollen Zuschauern verdient mit 3:1 gegen Dynamo Dresden und hat sich dank der Niederlagen der abstiegsbedrohten Magdeburger (0:1 gegen Darmstadt) und Duisburger (0:4 in Paderborn) etwas Luft in den Tabellenniederungen verschafft. Die Kurpfälzer konnten als Tabellenfünfzehnter den Abstand zu Magdeburg auf Relegationsplatz 16 auf drei Punkte ausbauen. Erreichbar sind zudem auch Dresden auf Platz 13 mit 33 Punkten und Erzgebirge Aue auf Platz 14 mit 32 Zählern.

Chancenreicher Auftakt

Das Spiel beginnt rasant und farbenprächtig. Während beide Fan-Gruppierungen mit aufwendigen, bunten Choreographien für einen tollen Rahmen sorgen, geben die 22 Akteure auf dem Grün gleich von Anfang an mächtig Gas. Nach zwei Minuten scheitert Sandhausens Stürmer Behrens an Dynamo-Keeper Schubert. Im Gegenzug entschärft SVS-Schlussmann Schuhen einen 20-Meter Schuss von Koné. Nachdem SV-Torjäger Wooten aus spitzem Winkel am Torwart scheitert (8.), bietet sich Behrens die bis dahin größte Chance, als er in Rücklage den Ball aus kurzer Distanz übers Tor befördert (9.).

Behrens (li.) vergibt eine Großchance für den SVS aus kurzer Distanz

Karl muss mit Kniebeschwerden raus

Schreckminute für die Gastgeber, die nach 18 Minuten Mittelfeldspieler Karl aufgrund einer Knieverletzung ersetzen müssen. Der für ihn ins Spiel gekommene Zenga muss zwei Minuten später wegen einer blutenden Nase behandelt werden. Sandhausen ist im ersten Abschnitt das klar dominierende Team, kommt immer wieder über die Außen zu gefährlichen Tormöglichkeiten.

Schiri verweigert Strafstoß – Behrens vergibt Großchance

Aufregung und lautstarke Pfiffe dann in der 22. Minute, als Schiedsrichter Heft nach einem klaren Foul an Behrens im Dresdner Strafraum den Gastgebern einen Strafstoß verweigert. Erneut ist es der aktive Behrens, der wieder im Mittelpunkt steht. Nach herrlicher Rechtsflanke von Diekmeier bringt der Angreifer es fertig, einen Flugkopfball freistehend am langen Pfosten aus vier Metern links neben das Tor zu setzen (32.). Trotz spielerischer Dominanz bleibt es bei der für die Gäste schmeichelhaften Nullnummer zur Halbzeitpause.

Unbeschreiblicher Torjubel bei Daghfous (am Boden), nach dessen Freistoßtor zum 2:1-Führungstreffer

Folgenschwerer Bock von Kister

Zu Beginn der zweiten Hälfte muss Koschinat erneut verletzungsbedingt wechseln. Für den angeschlagenen Förster kommt nach achtmonatiger Verletzungspause Daghfous ins Spiel (55.). Dieser ist nur eine Minute auf dem Feld, als Dresdens Berko nach einem kapitalen Abwehrfehler von Kister zur überraschenden 1:0-Gästeführung trifft. "Erst wollte ich den Ball mit links mitnehmen, habe dann aber Atik im Augenwinkel gesehen und wollte daher Schuh in den Lauf spielen. Das war glaube ich das erste Mal, dass mir so etwas passiert ist“, sagte nach der Partie der Unglücksrabe und letztwöchige Torschütze gegen Paderborn in der Mixed-Zone.

Drei SVS-Treffer in zehn Minuten

Der SVS ist danach etwas aus dem Tritt und muss sich den ersten zielorientierten Angriffen der Sachsen erwehren. Dabei haben sie Glück, als Torschütze Berko nach einer Ecke und einem Stellungsfehler von Schuhen aus vier Metern am leeren Tor vorbeiköpft (67.). Statt des 0:2 steht es kurz darauf 1:1. Nach einer Ecke von rechts, getreten von Daghfous, steigt Zhirov am höchsten und köpft zum verdienten Ausgleich ein (69.). Es ist der Startschuss in eine spektakuläre Schlussphase der Schwarz-Weißen, die wieder fest das Geschehen in die Hände nehmen und durch einen Freistoß von Daghfous erstmals in Führung gehen (72.). Sandhausens Nummer 10 trifft aus 18 Metern mit rechts ins rechte untere Toreck. Für den ehemaligen Würzburger ist es nach langer Leidenszeit aufgrund seines Kreuzbandrisses das erste Erfolgserlebnis. Kurios: Sein letztes Zweitligator erzielte der Mittelfeldspieler in der letzten Saison ausgerechnet gegen Dresden. Die Gäste können nun nichts mehr dagegen setzen und kassieren durch Wooten den endgültigen Knockout. Nach feinem Zuspiel von Behrens läuft Wooten allein aufs Tor zu und bleibt vor Torhüter Schubert cool und schiebt ins linke Eck zum 3:1 (79.).

Linsmayer scheitert am Pfosten

Sandhausen hatte die Partie in zehn Minuten komplett gedreht. Bis zum Schlusspfiff hat der SVS sogar noch Chancen auf den vierten Treffer, als Linsmayer nur den rechten Pfosten trifft (86.). Die Begeisterung bei den Sandhäusern wurde umso größer, als auf der Anzeigetafel der Darmstädter Sieg in Magdeburg und der Paderborn-Erfolg über Duisburg eingeblendet wird. Am kommenden Samstag, den 20. April können die Sandhäuser beim Vorletzten MSV Duisburg einen weiteren großen Schritt von den Abstiegsrängen machen.

Statistik:

SV Sandhausen: Schuhen – Diekmeier (C), Kister, Zhirov, Paqarada – Linsmayer, Karl (20' Zenga), Taffertshofer, Förster (53' Daghfous) – Wooten (90' Müller), Behrens
SG Dynamo Dresden: Schubert – Dumic, Ballas, Gonther (C, 78' Ebert) – Burnic – Wahlqvist, Atik, Duljevic, Möschl (71‘ Kreuzer) – Berko, Koné (63' Röser)
Tore: 0:1 Berko (56'), 1:1 Zhirov (69'), 2:1 Daghfous (72'), 3:1 Wooten (79')
Zuschauer: 6.541
Schiedsrichter: Florian Heft

Fotos: BWA

Behrens vergibt bin Rücklage, Karl muss verletzt raus, Zweikampf, Behrens vergibt per Flugkopfball, Paqarada mit Distanzschuss, Linsmayer (li.) und Atik, Nach einem Foul an Wooten folgt ein Freistoss, ..., ... den Daghfous zum 2:1 verwandelt, Torjubel beim SVS, Choreo im Heimblock, und Choreo im Gästeblock

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