Drei Tage nach der 2:3 Niederlage beim VfL Bochum möchte der SV Sandhausen am heutigen Dienstag im Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg wieder in die Erfolgsspur zurückkehren. Nach nur einem Sieg aus den letzten acht Partien möchte der gastgebende Tabellenzehnte gegen den Deutschen Meister von 1968, der die Rückkehr in die Beletage anstrebt, wieder einen Erfolg landen. Dass dies gegen den aktuellen Tabellendritten kein einfaches Unterfangen wird, ist allen Beteiligten bewusst. Der „Club“ hat einen Lauf, ist seit 13 Spielen ungeschlagen. Die letzte Niederlage kassierten die Franken bei Spitzenreiter Leipzig. Gegen die „Mannschaft der Stunde“ ist daher eine deutliche Leistungssteigerung von Nöten, um nicht weiter tabellarisch abzurutschen.
SVS-Trainer Alois Schwartz zeigte sich nach dem Bochum-Spiel zwar zufrieden mit der Aufholjagd in der besseren zweiten Hälfte, doch „wir haben zwei Auswärtstore geschossen und sind mit leeren Händen nach Hause gefahren, somit überwiegt der Frust. Der Gegner war richtig gut und wir in der ersten Hälfte nicht präsent, aber wie in Heidenheim haben wir Comeback-Qualitäten gezeigt. Wir egalisieren auf 2:2, hätten das Spiel sogar drehen können und bringen Bochum durch ungeschicktes Verhalten wieder auf die Siegerstraße. Doch beim anschließenden Foul kurz vor Ende an Philipp Klingmann hätten wir auch einen Elfmeter kriegen müssen“.
SVS-Präsident Jürgen Machmeier bemängelte das körperlose Spiel einiger Spieler und sah in Bochum drei bis vier „Totalausfälle“. Dies darf sich heute gegen Nürnberg nicht wiederholen.
Klares Ziel daher, nach den Niederlagen gegen die Spitzenteams aus Freiburg und Bochum über eine längere Zeit als nur 45 Minuten auf Augenhöhe zu agieren, um gegen die Cluberer zu punkten.
Wieder nicht zurückgreifen kann Schwartz dabei auf Erik Zenga, der nach scheinbar überstandener Durststrecke wegen eines Muskelfaserrisses erneut pausieren muss. Die ebenfalls länger ausgefallenen Leistungsträger Florian Hübner und Jakub Kosecki sind jedoch wieder ernsthafte Optionen, nachdem das Spiel in Bochum für sie noch zu früh kam. Das Gleiche gilt für den zweiterfolgreichsten Torschützen Andrew Wooten, der wegen Rückenproblemen nicht mit nach Bochum fuhr, aber bereits am Sonntag wieder trainieren konnte. Aziz Bouhaddouz konnte in Bochum seine kürzere Durstrecke beenden und mit dem zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer zum 8. Saisontor einnetzen. Auf einen erneuten Startelfeinsatz kann Domink Stolz im zentralen Mittelfeld hoffen, nachdem er sein Startelfdebüt gleich mit dem Anschlusstor krönte. Schwartz: „Er hat seine Nominierung gerechtfertigt und auch in der ersten Hälfte, als es nicht so lief, gute Ansätze gezeigt und robust gespielt“.
Der Traditionsklub aus Franken hat keine personellen Ausfälle zu beklagen und reist mit großem Selbstbewusstsein, nicht zuletzt aufgrund des Derbysieges am vergangenen Freitag gegen Fürth, an den Hardtwald.
Schwartz weiß um die Stärke der Nürnberger Offensive mit 43 Treffern und der individuellen Klasse der Angreifer Guido Burgstaller und Niclas Füllkrug. Der langjährige SVS-Stürmer Danny Blum stellte zuletzt immer eine gute Option von der Bank dar. Der Wintertransfer von Mittelfeldlenker Alessandro Schöpf zu Schalke wurde zudem mit Zoltan Stieber kompensiert.
Schwartz hatte seinen Spielern deutlich gemacht, dass es mit halber Kraft nicht reicht: „Wenn wir es schaffen über 70, 80 Minuten alles zu geben und 100 Prozent abzurufen, haben wir eine große Möglichkeit die Punkte am Hardtwald zu behalten. Wir können mit der Konkurrenz mitspielen.“
5.500 bis 6.000 Zuschauer, davon 1.200 aus Nürnberg, werden am frühen Dienstagabend (Spielbeginn: 17:30 Uhr) in Sandhausen erwartet.
Foto: SV Sandhausen