SV Sandhausen reist mit 700 Fans zum Betzenberg

Ein Kampf um drei wichtige Punkte

Der SV Sandhausen zeigt sich nach der Länderspielpause gut gerüstet für das Spiel am Sonntag beim 1. FC Kaiserlautern, in dem man sich mit Zählbarem entscheidend von der Abstiegszone absetzen möchte. Sieben Spieltage vor Saisonende beträgt der Vorsprung auf Rang 16 noch acht Punkte. SVS-Trainer  Alois Schwartz resümierte auf der Pressekonferenz die zurückliegende  Woche: “Wir haben nach der verdienten Heimniederlage gegen St. Pauli sehr intensiv im Ausdauerbereich gearbeitet und hatten ein sehr gutes Testspiel beim Drittligisten Großaspach, das wir durchaus höher als 3:0 hätten gewinnen können.“ Ein weiteres Testspiel in Neulußheim gewannen die Kurpfälzer deutlich mit 15:0.

Auf zwei wichtige Spieler müssen die Schwarz-Weißen verzichten: Kapitän Stefan Kulovits wird beim Kampf gegen die Roten Teufel wegen der 10. Gelben Karte ebenso nicht zur Verfügung stehen wie Robert Zillner, der mit einem Meniskuseinriss einen erneuten Rückschlag erlitt. Für ihn dürfte die Saison wohl gelaufen sein. Durch den Ausfall von Kulovits ist somit eine Variante mit Damian Rossbach und Denis Linsmayer auf der „Doppelsechs“ im defensiven Mittelfeld möglich, doch auch Alexander Bieler und Dominik Stolz konnten in dieser Rolle im Test gegen Großaspach überzeugen und sind eine Option.
Zur Freude des SVS-Coaches konnten Korbinian Vollmann, Jakub Kosecki und auch die kurzfristig pausierenden Marco Thiede und Denis Linsmayer diese Woche wieder voll mittrainieren. Sie werden auf dem Betzenberg  genauso eine Option darstellen, während ein Einsatz für Steven Zellner und Josè Pierre Vunguidica, die im Testspiel nach langer Verletzungspause wieder zum Einsatz kamen, noch zu früh kommt.
„Bei Steven wollten wir gegen Neulußheim sehen, wie das Knie reagiert. Nach zwei Kreuzbandrissen muss man aber natürlich noch aufpassen. Josè ist schon länger im Training dabei und macht einen guten Eindruck. Die muskuläre Situation ist sehr stabil und wir hoffen, dass er demnächst zum Kader stoßen kann“, so Schwartz. Beim jungen Florian Pick, der in den Testspielen zum Einsatz kam und einen guten Eindruck hinterließ, ist noch keine Entscheidung bezüglich einer Verpflichtung im Sommer gefallen.

Der 1. FC Kaiserslautern hat mit Tim Heubach und Chris Löwe in der Defensive zwei Ausfälle zu verkraften, doch auch darüber hinaus konnten Parallelen gezogen werden. Ebenfalls zurückzuführen auf Verletzungsnöte, Fehlentscheidungen und Formschwankungen stimmen die Rückrundenergebnisse beim FCK auch noch nicht. 13 Punkte in 13 Heimspielen und damit der viertletzte Platz in der Heimtabelle sind für Kaiserslautern sehr ungewöhnlich, stellte Schwartz fest, und nicht zuletzt aufgrund der letzten beiden Lauterer Heimniederlagen wisse man, dass man „dort was holen kann. Wir wollen mit Selbstvertrauen auftreten und das Spiel für uns entscheiden.“

Der SVS-Coach erinnerte sich mit Freude und vielen guten Erinnerungen an seine fast sechsjährige Trainertätigkeit in Kaiserslautern zurück und wünschte seinem alten Verein im Abstiegskampf alles Gute, aber erst nach den 90 Minuten gegen seinen SVS. Bis auf Unterbrechungen als Interimstrainer der ersten Mannschaft trainierte er von 2007 bis 2012 die U23 des FCK und kann sich am Sonntag auf ein Wiedersehen mit ehemaligen Nachwuchsschützlingen wie Sascha Mockenhaupt, Marius Müller und Jean Zimmer freuen. Schwartz: „Ich kann es nachvollziehen, wie die Fans in der fußballverrückten Region dort leiden. 2008, als Kjetil Rekdal dort Trainer war und es fast in die Drittklassigkeit ging, konnte ich es direkt miterleben.“ Anschließend gingen die Erinnerungen noch weiter zurück: Kurioserweise war es das Spiel beim 1.FC Kaiserslautern, in dem Schwartz 1991 sein erstes Bundesligator gelang, sein Verein Stuttgarter Kickers ging aber mit einem 3:4 als Verlierer vom Platz.
Sieben Busse mit knapp 700 Fans wollen SV Sandhausen auf den Betzenberg den Rücken stärken und mächtig Stimmung machen.

 

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