SVS-Coach Janßen: „Im neuen Jahr haben wir eine neue Mannschaft“

Ziel der Sandhäuser ist ein erfolgreicher Heimabschluss gegen die Stuttgarter Kickers

Die 0:1-Niederlage beim FSV Frankfurt war nach vier Siegen in Folge ein kleiner Rückschlag für den SV Sandhausen im Kampf um die vorderen Plätze, aber nach einer dennoch ansprechenden Leistung in einem ausgeglichenen Spiel kann man zuversichtlich in die beiden verbleibenden Spiele des Jahres gehen. Zum ersten Heimspiel der Rückrunde in der Regionalliga Südwest und zugleich letzten Heimspiel vor der Winterpause empfängt der SVS am Sonntag um 14 Uhr die Stuttgarter Kickers im Stadion am Hardtwald. Es folgt noch das Auswärtsspiel bei Hessen Kassel.

Kwabe Schulz – hier im Kopfballduell mit dem Mainzer Fabio Moreno Fell (re.) – zählt zu den Stützen in der Sandhäuser Verteidigung

„Wir belohnen wir uns leider nicht und müssen eigentlich irgendetwas mitnehmen“

Sandhausens Defensivspieler Kwabe Schulz

Kwabe Schulz, der in den letzten Wochen in der Abwehr herausragte, resümierte: „Die Niederlage ist sehr bitter. Ich finde, wir hatten über weite Strecken viel Kontrolle und haben gute Ballstaffetten gezeigt. Am Ende belohnen wir uns auswärts leider nicht und müssen eigentlich irgendetwas mitnehmen. Gerade weil wir das Gegentor so spät kassieren, tut das besonders weh. Aber wir schauen nach vorne und wollen nächste Woche wieder erfolgreich sein.“

Berk Inaler mit konzentriertem Blick nach vorn

Weiterhin sieben Ausfälle

Berk Inaler und David Mamutovic verpassten jeweils nur knapp einen Treffer für die Kurpfälzer, bei denen  zwar Teoman Akmestanli wieder mitwirken konnte, die aber mit Yannick Osee, Benedikt Wimmer, Leon Ampadu, Denis Pfaffenrot, Jannik Graf, Melvin Ramusovic und Pablo Zahnen-Martinez weiterhin sieben Ausfälle beim 23 Akteure umfassenden Kader zu beklagen hatten. Zahnen-Martinez stellt nach seiner Sperre gegen die Stuttgarter Kickers wieder eine wichtige Alternative für die dünn besetzte Abwehr dar und auch bei Torjäger Pascal Testroet, der wegen einer verhärteten Wade in Frankfurt als Joker eingesetzt wurde, kann man wieder auf einen Einsatz von Beginn an hoffen.

David Mamutovic greift sich das runde Leder. Der Mittelfeldspieler hatte gegen den FSV Frankfurt eine gute Möglichkeit zum Torerfolg

„Falls wir bis zur Winterpause auf Tuchfühlung bleiben, ist alles drin“

SVS-Cheftrainer Olaf Janßen

SVS-Trainer Janßen sagte nach der Partie bei den Hessen: „Die Niederlage tut weh, aber die Art und Weise lässt mich trotzdem zufrieden zurück.“ Einen Kritikpunkt fand er dennoch: „Wir waren über unsere Zehner und über die Außenbahn zu fahrig, der letzte Pass kam nicht an.“ Noch vor dem Spiel bei den Hessen gab Janßen eine Prognose ab: „Im neuen Jahr, wenn die Verletzten zurück sind, haben wir eine neue Mannschaft. Falls wir bis zur Winterpause auf Tuchfühlung bleiben, ist alles drin.“

SVS-Keeper Lukas Schneller möchte im Heimspiel gegen die Stuttgarter Kickers „seinen Kasten sauber halten“

Beide wollen den Abstand nach oben verringern

Verloren ist in der Tat noch nichts. Der Rückstand des Tabellenneunten SV Sandhausen zur Tabellenspitze ist zwar wieder von fünf auf acht Punkte angewachsen, doch sowohl das Janßen-Team wie auch der Tabellenzwölfte Stuttgarter Kickers wollen im direkten Aufeinandertreffen die Chance auf eine bessere Ausgangsposition im Jahr 2026 bei acht bzw. neun Punkten Rückstand zur Tabellenspitze wahren. Die Kickers aus dem Stuttgarter Stadtteil Degerloch sind weiterhin auf der Suche nach Konstanz, was acht Siege, zwei Remis und acht Niederlagen deutlich belegen, zuletzt gab es zwei Niederlagen in Folge.

Teoman Akmestanli (Mitte) kehrte zuletzt gegen Frankfurt wieder zurück in die Mannschaft

„Wir haben eine Mannschaft, die in der Entwicklung steckt“

Stuttgarts Trainer Marco Wildersinn

Die Mannschaft wurde vor der Saison einer Verjüngungskur unterzogen und  Trainer Marco Wildersinn zeigt sich soweit möglich geduldig: „Bei den vergebenen Chancen war mit Sicherheit auch Pech dabei. Wie wir uns Chancen herausspielen, ist gut, aber der Lohn fehlt bisher. Wir haben eine Mannschaft, die in der Entwicklung steckt, die sich schon entwickelt hat, aber auch noch weiterentwickeln muss.“

Der Stuttgarter Per Lockl (hier noch im Waldhof-Trikot) sieht in seinem Team noch zu viel Inkonstanz

Durch konstante Leistungen ist vieles möglich

Hinter den U23-Teams der Bundesligisten Freiburg und Mainz haben die Schwaben das jüngste Team der Liga mit einem Durchschnittsalter von 23,3 Jahren. Das Fazit von Mittelfeldspieler Per Lockl: „Man sieht immer wieder, was mit der Truppe möglich ist, aber auch das Klassische, was man vom Jugendfußball kennt, diese Inkonstanz. Dass du es nicht schaffst, gewisse Spiele zu ziehen. Aber ich finde, dass es Mut macht. Man sieht, wie eng die Liga ist und was da möglich ist, wenn man mal konstant ist.“

Die Sandhäuser Fans hoffen auf drei Punkte im letzten Heimspiel des Jahres am Hardtwald

Erfolgreiche Vergangenheit

Erfolgreichste Torschützen im Team von Wildersinn sind Mittelfeldmann Flamur Berisha mit sieben Toren und der 19-jährige Stürmer Marlon Faß mit fünf Treffern. Die erfolgreichste Ära hatten die Degerlocher zwischen 1988 und 1992, als sie mit Mittelfeldspieler Alois Schwartz – der gerade als Trainer des Drittligisten 1. FC Saarbrücken entlassen wurde – und dem erfolgreichsten Trainer in der Zweitligahistorie des SV Sandhausen, sogar zwei Jahre in der Bundesliga spielten. Nach fünf Jahren in der Oberliga gelang vor zwei Jahren die Rückkehr in die Regionalliga.

Mögliche Aufstellungen:

SV Sandhausen: Schneller – Akmestanli, Schulz, Zahnen-Martinez – Kolbe, Inaler, Tarnat, Halbauer – Mamutovic, Herrmann – Testroet
Stuttgarter Kickers: Neaime – Borac, Danquah, Petrovic, Udogu – Hencke, Tomic, Berisha, Zaiser, Lockl – Faß

AM
Fotos: foto2press

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