SVS-Coach Kocak möchte bei starken Hannoveranern punkten

Sandhausen gastiert beim Tabellendritten Hannover 96

Zum 17. und letzten Hinrunden-Spieltag der Zweiten Bundesliga führt der Weg des SV Sandhausen am kommenden Sonntag (13:30 Uhr) zum Bundesligaabsteiger und einem der beiden Topfavoriten auf den Wiederaufstieg Hannover 96. Erstmals stehen sich dabei beide Mannschaften in einem Pflichtspiel gegenüber. Die momentan Drittplatzierten Niedersachsen rückten durch einen 2:1-Erfolg im Spitzenduell beim zweiten Aufstiegsfavoriten VfB Stuttgart nahe an die direkten Aufstiegsplätze heran und sind gegen Jahresende wieder richtig gut in Tritt gekommen. Mit den jüngsten 3:1-Auswärtssiegen in Karlsruhe und Nürnberg setzten die Sandhäuser mit erfolgreichem Konterfußball deutliche Ausrufezeichen. Daher ist mit einem hochinteressanten Duell in der 49.000 Plätze umfassenden HDI-Arena von Hannover zu rechnen.

Kocak strebt die maximale Punktausbeute an

Die überraschend positive Ausbeute von 23 Punkten aus 16 Spielen möchte SVS-Coach Kenan Kocak möglichst ausbauen: „In Hannover streben wir die maximale Punkteausbeute an.“ Kocak ist es in seinem ersten halben Jahr am Hardtwald gelungen, die Mannschaft vor allem spielerisch weiterzuentwickeln und ihr entsprechendes Selbstvertrauen zu vermitteln. Die Kurpfälzer haben sich längst vom potenziellen Abstiegskandidaten zu einer schlagkräftigen, durchschnittlichen  Zweitligamannschaft entwickelt.   Personell müssen die Schwarz-Weißen wieder umdisponieren:  Für den aus dem Würzburg-Spiel mit Rot gesperrten Tim Kister könnte Tim Knipping oder Markus Karl an der Seite des weiteren Innenverteidigers Daniel Gordon auflaufen. Gegen die vom DFB-Sportgericht für Kister verhängte Sperre von sechs Spielen, zwei davon auf Bewährung, hat der SV Sandhausen Beschwerde eingelegt. Geschäftsführer Otmar Schork bewertet die Aktion, die zum Platzverweis führte, eher als grobes Foulspiel anstatt einer Tätlichkeit.
Positiv hingegen, dass gegen die offensivstarken Niedersachsen Kapitän Stefan Kulovits nach abgelaufener Gelbsperre wieder für zusätzliche defensive Stabilität im Mittelfeld sorgen wird.

Ein Vergleich der Extreme

Hannover gegen Sandhausen – ein in mehrerlei Hinsicht Aufeinandertreffen von Extremen: Großstadt gegen Ortschaft – und einem Gesamtmarktwert von Hannovers 33,25 Mio. € stehen Sandhausens 12,53 Mio. € entgegen. So hat 96-Klubchef Martin Kind vor der Saison auch unmissverständlich verlauten lassen: „Wir wollen, aber wir müssen auch aufsteigen“. Trotz Schwächephasen in denen es drei Niederlagen setzte, ist die Mannschaft von Trainer Daniel Stendel noch auf Aufstiegskurs und konnte drei der letzten vier Spiele gewinnen. Ein selbstbewusster 96-Coach Stendel vor dem Duell mit Sandhausen: „Wir sind oben mit dabei – das wollten wir bis Weihnachten, um dann in der Rückrunde die Punkte zu holen, um unter die Top zwei zu kommen und unser Ziel zu erreichen.“
Dafür spricht auch, dass Hannover mit 31 erzielten Treffern den Liga-Topwert aufweist und das Offensiv-Quartett Noah-Joel Sarenren-Bazee, Felix Klaus, Kenan Karaman und Martin Harnik zusammen 19 Tore und 13 Torvorlagen auf dem Konto hat.

Ex-Sandhäuser Hübner schaffte es bislang noch nicht in die Stammformation

Der senegalesische Nationalspieler Salif Sané ist auf Seiten Hannovers mit fünf Millionen Euro der Zweitligaspieler mit dem höchsten Marktwert. Florian Hübner hingegen kam erst zu einem Kurzeinsatz in dieser Saison. Er ist einer von vielen Neuzugängen der Niedersachsen und war letzte Saison noch unumstrittener Abwehrchef des SV Sandhausen. Mit Sicherheit wird es rund ums Spiel ein freudiges Wiedersehen mit den alten Mannschaftskollegen geben, doch auf dem Platz wird es im letzten Punktspiel des Jahres nochmal heiß zur Sache gehen, bevor ein Tag später der wohlverdiente Weihnachtsurlaub beginnt.

Foto: BWA

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