SVS gastiert beim Aufstiegsfavorit 1. FC Saarbrücken

Können die Kurpfälzer nach dem Auftaktsieg auswärts nachlegen?

Im ersten Auswärtsspiel der Saison gastiert der SV Sandhausen am Sonntag um 19.30 Uhr im Ludwigsparkstadion beim 1. FC Saarbrücken. Beide Klubs feierten mit einem 1:0-Erfolg durch jeweils ein Jokertor einen gelungenen Einstand in die neue Spielzeit.

Osnabrücks Torhüter David Richter ist machtlos. Emmanuel Iwe (re.) erzielt kurz vor dem Abpfiff den 1:0-Siegtreffer für den SVS

„Es war der Start, den ich mir gewünscht habe“

SVS-Torschütze Immanuel Iwe

Der SVS konnte den Dreier erst in der dritten Minute der Nachspielzeit einfahren, woraufhin ein überglücklicher Immanuel Iwe, der nach seiner Einwechslung mehr Schwung ins Angriffsspiel brachte, sich sympathisch zeigte: „Wir haben hart für das erste Spiel gearbeitet. Es war der Start, den ich mir gewünscht habe! Es ist traumhaft, in so einem Spiel von der Bank zu kommen und dann den entscheidenden Treffer zu erzielen. Ich fühle mich beim SVS und in der Region, die ich gerade sehr gerne mit dem Fahrrad erkunde, sehr wohl!“ Iwe spielte zuletzt in den USA und machte mit seinem Tempo und seiner Physis deutsche Klubs auf sich aufmerksam. Beim kommenden Gegner aus Saarbrücken befand er sich auch im Probetraining, doch letztendlich schnappte sich der SVS den Flügelspieler.

Ein engagierter Sandhäuser Cheftrainer Sreto Ristic

„Insgesamt hätten wir auch mit einem Unentschieden leben müssen

SVS-Coach Sreto Ristic

Der neue Coach Sreto Ristic über sein Debüt, bei dem streckenweise noch Sand im Getriebe im Spiel der Kurpfälzer war: „Nach den ersten Osnabrücker Chancen habe ich Anpassungen vorgenommen. Anschließend hatten wir mehr Zugriff und konnten Osnabrück zu Fehlern zwingen. Baumann hat gute Chancen, die er normalerweise nutzt. Wir wollten bei diesen Wetterbedingungen eine Reaktion von der Bank zeigen – das ist uns, wenn auch spät, gelungen. Insgesamt hätten wir auch mit einem Unentschieden leben müssen, deshalb sind wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden!“

Patrick Greil versucht es mit einem Distanzschuss

Mehr Variabilität im Sandhäuser Spiel

Die Umstellung Ristics vom ursprünglichen 4-3-3 System auf eine Fünferkette, indem Marco Schikora weiter nach hinten beordert wurde, bremste das Spiel der Osnabrücker aus. Generell ist unter Ristic mit mehr Variabilität im Sandhäuser Spiel zu rechnen, was auch Zeit braucht, um perfektioniert zu werden. Aufgrund von Luca Zanders Ausfall, der sich noch über zwei, drei Spiele hinziehen dürfte, findet sich Mittelfeldspieler Sebastian Stolze auf der Position des Rechtsverteidigers wieder, was er gegen Osnabrück mit viel Einsatz gut löste. Patrick Greil und David Otto sind im Vergleich zu vergangener Saison auf Positionen weiter außen gerückt.

Ein strahlender Sandhäuser Sportdirektor Matthias Imhof nach dem glücklichen Saison-Auftaktsieg der Kurpfälzer

„Wir haben bis zuletzt den Sieg holen wollen“

Sportdirektor Matthias Imhof

Es gab schon einige positive Erkenntnisse vom Saisonstart, so zeigte sich die neuformierte Defensive stabil und wie Sportdirektor Matthias Imhof sagte: „Wir sind schwer reingekommen, das ist im ersten Spiel völlig normal. Die zweite Hälfte war besser. Wir haben bis zuletzt den Sieg holen wollen. Das ist uns unterm Strich auch verdient gelungen.“

Nach 6:0-Sieg über Türkspor Mannheim im Pokal-Achtelfinale

Die Kurpfälzer siegten am gestrigen Mittwochabend im bfv-Rothaus-Pokal-Wettbewerb gegen den FC Türkspor Mannheim deutlich mit 6:0 (1:0) und zogen damit ins Achtelfinale ein. Nachdem im ersten Durchgang die Führung lange auf sich warten ließ, machte es der SVS im zweiten Durchgang besser und schraubte das Ergebnis mit fünf Treffern nach oben. Die Treffer erzielten Girdvainis (45.), Pink (50./89.), Iwe (55.), Maciejewski (67.) und Meier (86.). SVS-Coach Sreto Ristic zeigte sich zufrieden über den Pflichtspielsieg: „Es ging nur ums Weiterkommen, das haben wir erreicht. Der Gegner war frisch, kämpfte aufopferungsvoll und verteidigte tief. Wir konnten in der ersten Hälfte unsere Chancen nicht machen, um die Partie zu öffnen. Nachdem uns das kurz vor der Pause gelang, wurde es leichter, Chancen zu erspielen.”

Saarbrücken zählt zu den Top-Favoriten

In Saarbrücken erwartet den SVS im nächsten Pflichtspiel ein Team, das oben mitspielen will und bei dem man nach der 1:4-Niederlage vom April vorgewarnt ist. In den vergangenen beiden Jahren fehlte dem 1. FC Saarbrücken nicht viel zum Aufstieg, nur ein Sieg trennte sie jeweils vom Triumph oder einem Relegationsplatz. Daher wird bei den Saarländern auch weiter auf Kontinuität gesetzt und Rüdiger Ziehl geht ins dritte Jahr in der Doppelfunktion als Trainer und Manager.

Die beiden Sandhäuser Besar Halimi (li.) und Dominic Baumann (re.) nehmen den Osnabrücker Dave Gnaase beim Kopfballduell in die Zange

Gezielte Verstärkungen wurden an Land gezogen

Aufgrund erheblicher personeller Probleme in der Defensive musste Ziehl im Spiel zum Saisonauftakt bei 1860 München von einer eher gewohnten Dreierkette auf eine Viererkette umstellen, was der guten Leistung aber keinen Abbruch tat. Die Verteidiger Bone Uaferro und Bjarne Thoelke fallen noch einige Zeit aus und Lukas Boeder wechselte zu Dynamo Dresden. Desweiteren wechselten Shootingstar Luca Kerber nach Heidenheim und Marcel Gaus beendete seine Karriere, doch mit dem neuen Stammtorhüter Philipp Menzel und Till Schumacher, die beide aus Klagenfurt kamen, Sven Sonnenberg aus den Niederlanden, Elijah Krahn vom HSV sowie Sebastian Vasiliadis von Hansa Rostock kamen einige Verstärkungen von höherklassigen Vereinen.

Die SVS-Fans präsentierten vor dem Anpfiff der neuen Saison eine große, beeindruckende Choreo in der Fankurve

Ex-Sandhäuser Schmidt feiert Comeback

Der umworbene Topscorer Kasim Rahibic blieb zudem dem FCS erhalten. Ein besonders emotionales Comeback im Spiel bei 1860 München feierte der vor drei Jahren an den SV Sandhausen ausgeliehene Stürmer Patrick Schmidt: Vor über zehn Monaten erlitt Schmidt einen Schien- und Wadenbeinbruch und köpfte nun seinen FCS im ersten Spiel nach dem langen Ausfall zum 1:0-Erfolg in der Partie bei den ebenfalls stark eingeschätzten Löwen. „Genau für diesen Moment habe ich gearbeitet“, sagte ein emotionaler Schmidt nach der Partie.

Mögliche Aufstellungen:

1. FC Saarbrücken: Menzel – Rizzuto, Sonnenberg, Zeitz, Schumacher – Vasiliadis, Sontheimer, Krahn – Stehle, Brünker, Rahibic
SV Sandhausen: Rehnen – Stolze, Lorch, Lewald, Weik – Schikora – Greil, Halimi – Maciejewski, Baumann, Otto

AM
Fotos: foto2press

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