SVS möchte im Spiel bei Pokalschreck Saarbrücken seine Chance auf Platz 3 wahren

Kurpfälzer profitieren von der schwächelnden Konkurrenz

Zum Tollhaus wurde das GP Stadion am Hardtwald, als am vergangenen Samstag Stürmer Richard Meier mit seinem Siegtor zum 3:2-Endstand gegen Borussia Dortmund II in der fünften Minute der Nachspielzeit die Fans des SV Sandhausen zum Jubeln brachte. Da die Konkurrenz schwächelte, hat der Tabellenfünfte SVS damit den Rückstand auf Relegationsplatz 3 sechs Spieltage vor Saisonende von sechs auf drei Punkte verringert und hat zum wiederholten Male die Chance, nochmal kräftig ins Aufstiegsrennen einzugreifen, nachdem die Kurpfälzer im bisherigen Saisonverlauf zwei Mal am dritten Platz kratzten, aber ihn nicht erreichten.

Jubel beim SV Sandhausen nach dem Last-Minute-Siegtreffer gegen den BVB. Von links: Luca-Milan Zander, Torschütze Richard Meier, Sebastian Stolze, Dennis Diekmeier und Patrick Greil.

Verfolgerduell im Ludwigsparkstadion

Die beiden direkten Aufstiegsränge bleiben allerdings bei sieben Punkten Rückstand zum Zweitplatzierten SSV Ulm und acht Zählern zum Spitzenreiter Jahn Regensburg in größerer Entfernung. Am 33. Drittliga-Spieltag gilt es, am Samstag um 16.30 Uhr im Ludwigsparkstadion beim 1. FC Saarbrücken, die nach dem überraschenden 3:1-Erfolg bei Dynamo Dresden und noch zwei Nachholspielen im Rückstand selbst nochmal Morgenluft im Aufstiegskampf wittern, zu bestehen und Big Points zu sammeln. Mit 33 Gegentoren in 30 Partien haben die Saarländer die wenigsten in der Liga kassiert. Das erste Nachholspiel bestreiten die Saarländer ebenfalls zuhause am Mittwochabend gegen die SpVgg Unterhaching und haben damit im Gegensatz zum SVS eine kräftezehrende Englische Woche zu absolvieren.

Begeisterung in der Sandhäuser Fankurve

„Nach dem Tor war es natürlich pures Gefühlschaos“

Siegtorschütze Meier über seinen Treffer gegen Dortmund

Während der Ausgang im ungemein engen und spannenden Aufstiegsrennen ungewiss ist, steht fest, dass die Sandhäuser vor der Saison bei dem Mega-Umbruch einige vielversprechende Talente an Land zogen, von denen der 20-jährige kopfballstarke Meier gegen Dortmund bei seinem insgesamt fünften Saisontor seinen viertes Jokertor nach einer Einwechslung erzielte und freudestrahlend sagte: „Als ich sah, dass der Ball beim Standard perfekt kam, bin ich hochgesprungen und hab ihn einfach reingeköpft. Nach dem Tor war es natürlich pures Gefühlschaos. Es ist sehr eng da oben, die letzten Jahre in der dritten Liga haben gezeigt, dass für jeden fast alles drin ist. Wenn wir weiterhin ackern und Gas geben, ist alles möglich.“

Sandhausens Sportdirektor Matthias Imhof schreitet mit großen Schritten voran

„Es wird im Sommer keine Riesenveränderungen geben“

SVS-Sportdirektor Imhof zur Personalpolitik

Sportdirektor Matthias Imhof gab bereits Einblicke in die Zukunft und bestätigte, dass man unabhängig vom Ausgang der Saison mit Trainer Jens Keller in die neue Spielzeit geht und sagte über das Team: „Man sieht an den Mannschaften, die oben stehen, wie wichtig ein funktionierendes Kollektiv ist. Es wird im Sommer keine Riesenveränderungen in der Mannschaft geben, wir wollen nur an ein, zwei Schrauben drehen.“

Markus Pink (li.) zeigte gegen Dortmund Durchsetzungsvermögen

SVS steht für reichlich Tore

Der SVS bewies auch gegen Dortmund eine tolle Moral, drehte bereits das zweite Mal in der Rückrunde nicht zuletzt dank der treffsicheren Joker Markus Pink und Meier sowie des stark aufspielenden neuen Regisseurs Patrick Greil einen Rückstand in einen Sieg um und erzielte bereits die Saisontore 48 bis 50. Doch es gilt für den Saisonendspurt, defensiv wieder kompakter zu stehen. Nachdem die Kurpfälzer mit drei Gegentoren in fünf Partien ins Jahr 2024 starteten, waren es zuletzt 13 Gegentore in sieben Spielen.

Saarbrücker Remiskönige

Die vor der Saison zum erweiterten Kreis der Aufstiegskandidaten zählenden Saarbrücker sind bei 13 Unentschieden, bei denen viele Punkte liegengelassen wurden, die unangefochtenen Remiskönige der Liga und haben bei sechs Niederlagen zusammen mit Spitzenreiter Jahn Regensburg die wenigsten Niederlagen kassiert. Das Hinspiel gegen den SV Sandhausen – wie sollte es anders sein – endete 2:2.

Saarbrücker Torjubel

Pokal-Geschichte geschrieben

Da mittlerweile im Saarbrücker Ludwigspark auch ein neuer Rasen verlegt wurde, kehrt langsam wieder Normalität ein, nachdem zwischenzeitlich zwei Ligaspiele und auch das Pokalspiel gegen Mönchengladbach wegen Unbespielbarkeit des Platzes aufgrund großer Regenmassen dem Wasser zum Opfer gefallen waren. Während die Saarländer in der Liga bereits drei Heimniederlagen kassierten, schrieben sie im diesjährigen DFB-Pokalwettbewerb Geschichte und haben mit dem Karlsruher SC, Bayern München, Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach daheim einen Zweit- und drei Erstligisten aus dem Wettbewerb geschossen, scheiterten aber im Halbfinale kürzlich am 1. FC Kaiserslautern.

Ein engagierter Saarbrücker Trainer Rüdiger Ziehl am Spielfeldrand

„Ein Sieg, den man sich so wünscht“

Saarbrückens Trainer Ziehl

FCS-Trainer Rüdiger Ziehl, der in Doppelfunktion auch Manager des Klubs ist, zeigte sich nach dem Sieg in Dresden überrascht von seinem eigenen Team: „Wenn du nach dem Nackenschlag im Pokal, den wir hatten, hierher kommst, dann ist dies ein Sieg, den man sich so wünscht. Es war eine sehr konzentrierte und auch spielerisch gute Leistung.“

Sandhausens Sebastian Stolze (li.) im Zweikampf mit Saarbrückens Simon Stehle

„Wir sind alle mit Wut im Bauch ins Spiel gegangen“

Doppeltorschütze Stehle

Doppeltorschütze Simon Stehle: „Das überrascht mich nicht, wir sind alle mit Wut im Bauch ins Spiel gegangen.“ Kasim Rahibic ist der Topscorer bei den Saarländern mit sechs Toren und neun Torvorlagen, der robuste Kai Brünker mit zehn Toren der beste Torschütze.

Mögliche Aufstellungen:

1. FC Saarbrücken: Schreiber – Uaferro, Zeitz, Boeder – Rizzuto, Sontheimer, Gaus – Kerber, Rahibic (Civeja) – Stehle, Brünker
SV Sandhausen: Rehnen – Zander, Geschwill, Fuchs, Weik – Schuster, Mühling – Burcu, Greil, Ehlich – Pink

AM
Fotos: foto2press

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