Zum Heimspiel des 25. Zweitliga-Spieltags empfängt der SV Sandhausen am Samstag um 13 Uhr den Tabellenvierzehnten Erzgebirge Aue. Die Voraussetzungen sind klar definiert: Der SVS kann sich als Tabellensechster, bei nur zwei Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz, mit dem achten Heimsieg weiter nach oben vorarbeiten, zumal die besser platzierten Kieler (3.) und Duisburger (4.) zeitgleich im direkten Duell aufeinandertreffen. Für Aue geht es vor allem darum, sich mit einem Auswärtserfolg Luft im Abstiegskampf zu verschaffen.
SVS peilt gegen abstiegsbedrohte Sachsen den 8. Heimsieg an
Nach anfänglicher Defensivschwächen dann große Moral gezeigt
Bei der 1:2-Auswärtsniederlage bei Union Berlin offenbarte Sandhausen in den ersten zwanzig Minuten ungewohnten Defensivschwächen, was sie letztendlich auf die Verliererstraße brachte. Dennoch zeigte das Team von Trainer Kenan Kocak im weiteren Spielverlauf zum wiederholten Male, welche Moral in der Truppe steckt. Die angespannte Personalsituation der Kurpfälzer besteht nach wie vor. So spielte der aus Nürnberg verpflichtete Winter-Neuzugang Rurik Gislason in seinem sechsten Einsatz zum dritten Mal auf einer anderen Position. Dabei war der 1,84 Meter große Isländer in seiner angestammten Offensivposition ebenso ein belebendes Element wie Korbinian Vollmann in seinem dritten Einsatz nach langer Verletzungspause.
"Kopf hoch - es geht weiter!"
Vollmann war es auch, der Philipp Försters zweites Tor im zweiten Spiel in Folge vorbereitete, der wiederum nach der vermeidbaren Niederlage meinte: „Es gibt keinen Grund, jetzt den Kopf hängen zu lassen. In der zweiten Halbzeit haben wir eine gute Leistung gezeigt. Mit ein bisschen mehr Glück machen wir hier noch den Ausgleich. Das Spiel haben wir in der ersten Halbzeit verloren - die Gegentore waren unnötig. Wir nehmen dennoch den Kopf hoch, es geht weiter“.
Die personelle Situation wird sich wohl weiter verbessern, und während Leart Paqarada nach Ablauf seiner Gelbsperre für das Spiel am Samstag auf jeden Fall wieder eine Option darstellt, wird sich zeigen, welche Fortschritte die Wadenprobleme von Nej Daghfous machen.
Bis Mitte März soll die 40-Punkte-Marke geknackt sein
Vor der nächsten Länderspielpause trifft der SVS auswärts auf den starken Aufsteiger Jahn Regensburg (11.3.) und empfängt den stark abstiegsbedrohten VfL Bochum (17.3.). Vorrangiges Ziel der Kocak-Schützlinge ist bis Mitte März die 40-Punkte-Marke zum nahezu sicheren Klassenerhalt vorzeitig zu sichern. Ein Selbstläufer wird das Duell gegen Erzgebirge Aue, die in den letzten drei Spielen gegen Ingolstadt, Kiel und Kaiserslautern ungeschlagen blieben, sicher nicht. Die Bilanz am Hardtwald ist bei zwei Siegen, zwei Remis und zwei Niederlagen ausgeglichen. Zu den Leistungsträgern bei den Sachsen zählt Schlussmann Martin Männel, der schon seit zehn Jahren das Tor hütet, sowie der inzwischen 36-jährige Standardspezialist Christian Tiffert, der bereits sieben Torvorlagen beisteuerte. Hingegen lässt Stürmer Pascal Köpke mit bisher fünf Saisontoren noch seine Treffsicherheit der vergangenen Saison vermissen. Ihm zur Seite steht der bullige Ridge Munsy, der im Angriff bisher zu überzeugen wusste.
Trainerwechsel in der Rekordzeit von nur 57 Tagen
Nachdem Aue vor Saisonbeginn Trainer Domenico Tedesco an den FC Schalke verlor, erhoffte man sich unter dessen Nachfolger Thomas Letsch eine sorgenfreie Saison. Doch die Saisonprognose des unerfahrenen Trainers („Das Umfeld passt, das Stadion ist bald fertig - hier kann unter meiner Mithilfe etwas entstehen“) wurde nach drei Auftaktniederlagen in Rekordzeit von 57 Tagen rasch beendet. Doch auch unter Nachfolger Hannes Drews, der zuvor die U19 von Holstein Kiel trainierte und der mit einer Dreier-Abwehrkette spielen lässt, werden die Sachsen wohl bis zum Saisonende gegen den Abstieg spielen müssen.
Fotos: Kraichgausport und BWA