SVS will auf der Ostalb für den Klassenerhalt punkten

Sandhausen gastiert beim ehemaligen Angstgegner Heidenheim

Mit einem Punkt Vorsprung auf Relegationsplatz 16 und vier Punkten auf Platz 17 biegt der SV Sandhausen auf Platz 15 drei Spieltage vor Saisonende auf die Zielgerade ein. Nachdem es in den Nachholspielen bei den Aufstiegsaspiranten Greuther Fürth und Holstein Kiel trotz eines guten Auftritts in Fürth nichts zu holen gab, will der SVS nun „mit aller Macht die nächsten beiden Spiele gewinnen“, so Mannschaftskapitän Dennis Diekmeier nach dem Spiel in Kiel.

Gelingt der dritte Sieg in Folge auf der Ostalb?

Zunächst gastieren die Sandhäuser am Sonntag um 13.30 Uhr beim baden-württembergischen Kontrahenten 1. FC Heidenheim, die den Status als langjähriger Angstgegner verloren haben, nachdem der SVS in den letzten vier Duellen dreimal siegte. Zwei Siegen auf der Ostalb und einer Heimniederlage folgte der 4:0-Hinspielerfolg, bei dem der SV Sandhausen eine seiner besten Leistungen der Saison zeigte. Doch der Gang auf die Ostalb wird alles andere als ein Spaziergang, zumal das dritt-heimstärkste Team des Tabellensechsten zu den Laufstärksten zählt.

Zweikampf zwischen dem Heidenheimer Tim Kleindienst (vorne) und dem Sandhäuser Ivan Paurevic. Im Hintergrund in der Beobachterrolle Jonas Föhrenbach.

Erst kommt Regensburg, dann geht’s nach Bochum

Es folgt für die Sandhäuser das Heimspiel gegen den Tabellenvierzehnten Jahn Regensburg, bevor sie zum Saisonfinale bei Tabellenführer VfL Bochum antreten. Bereits am Samstag könnte der größte Konkurrent und Tabellensechzehnte Eintracht Braunschweig vorlegen, doch die haben die Auswärtsaufgabe bei Fortuna Düsseldorf, dem heimstärksten Team der Liga, vor der Brust. Eine Woche später empfängt Braunschweig die Würzburger Kickers, bevor es am letzten Spieltag zum Hamburger SV geht.

35 Punkte könnten reichen

„Wir haben dagegengehalten und uns die eine oder andere Chance erspielt, sind aber auf einen hochkarätigen Gegner getroffen, der eine hohe individuelle Klasse auf den Platz gebracht hat. Wir schauen nun auf das Spiel in Heidenheim und werden dort nachholen, was wir heute verpasst haben“, resümierte der Sportliche Leiter Mikayil Kabaca nach der Niederlage in Kiel in der Hoffnung, dass der SVS in Heidenheim die Serie von zehn Auswärtsniederlagen in Folge beenden kann. Es ist das alte Lied in dieser Saison, dass die Sandhäuser in dieser Saison auswärts zu wenig Gefahr erzeugen, doch womöglich reicht es schon, am Hardtwald die Stärke wieder unter Beweis zu stellen und gegen Regensburg in einer Woche den nächsten Heimsieg einzufahren. Im Tabellenkeller kommt kein Team so recht von der Stelle, und erstmals könnten wieder 35 Punkte oder sogar weniger zum Klassenerhalt reichen, was letztmals in der Saison 2015/16 der Fall war, doch darauf verlassen sollte man sich nicht.

Sandhausens Innenverteidiger Aleksandr Zhirov versucht, Heidenheims Stürmer Tim Kleindienst den Ball abzujagen

Aufstiegschancen auf ein Minimum gesunken

Der 1. FC Heidenheim geht mit dem leichten Vorteil ins Spiel, das letzte Spiel am 24. April bestritten zu haben, während die Schwarz-Weißen im Zeitraum danach ihre beiden Nachholspiele absolvierten. Während die Schwaben auf Stürmer Stefan Schimmer nach dessen Gelb-Roter Karte in Nürnberg sowie vermutlich den angeschlagenen Kapitän Norman Theuerkauf verzichten müssen, haben die Kurpfälzer noch die Ausfälle der Langzeitverletzten Rick Wulle, Patrick Schmidt sowie Besar Halimi zu verzeichnen. Fraglich ist noch der Einsatz von Abwehrstabilisator Tim Kister, der in Kiel wegen muskulärer Probleme kurzfristig ausfiel. Ob sich der Traum der Heidenheimer von der Bundesliga jemals erfüllt, bleibt ebenfalls abzuwarten. In der vergangenen Saison scheiterten die Ostälbler knapp in der Relegation an Werder Bremen (0:0,2:2), und in der laufenden Saison sind die Chancen durch die zweite Niederlage in Folge in Nürnberg bei fünf Punkten Rückstand auf Platz 3 und zwei mehr absolvierten Spielen als der Tabellendritte aus Kiel auf ein Minimum gesunken. Torhüter Kevin Müller, sonst die Zuverlässigkeit in Person, nahm einen Großteil der Schuld an der Niederlage nach zwei Fehlern auf sich.

Für Heidenheim stehen: Kleindienst – Schmidt - Schnatterer

Dass die Heideneimer sich nochmals im Aufstiegsrennen zurückmeldeten, ist eng mit dem Namen Tim Kleindienst verknüpft. Der beste Torschütze  der vergangenen Saison wechselte im letzten Sommer zum KAA Gent, doch nachdem er in Belgien sein Glück nicht fand, wurde er in der Winterpause bis zum Saisonende ausgeliehen und zurück nach Heidenheim geholt. „Wir werden alles daran setzten, dass er bei uns bleiben kann“, sagt Heidenheims Vorstandsvorsitzender Holger Sanwald, und auch Kleindienst signalisierte bereits Interesse daran. „Der Wille ist das entscheidende Argument. Er ist sich für nichts zu schade und arbeitet unheimlich für die Mannschaft“, lobt Frank Schmidt, Coach der Heidenheimer seit 2007. Kleindienst erzielte seit seiner Rückkehr in zwölf Spielen 10 Tore, während Sturmpartner Christian Kühlwetter 13 Tore auf dem Konto hat. Die Zeit in Heidenheim enden wird nach 13 Jahren für Marc Schnatterer, obwohl der überragende Mittelfeldakteur in dieser Zeit gerne geblieben wäre. Der auslaufende Vertrag mit dem 35-jährigen wird nicht verlängert. Schnatterer möchte seine aktive Karriere noch ein, zwei Jahre fortführen, danach stehen ihm die Türen in Heidenheim jederzeit offen. „In welcher Funktion, steht noch nicht fest“, so Sanwald.

Mögliche Aufstellungen:

Heidenheim: Müller – Busch, Mainka, Hüsing, Föhrenbach – Geipl – Sessa, Thomalla, Mohr – Kühlwetter, Kleindienst
SV Sandhausen: Kapino – Nauber, Bachmann (Kister), Zhirov – Diekmeier, Taffertshofer, Zenga, Nartey – Biada – Behrens, Keita-Ruel

Fotos: Kraichgausport

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