„Tief im Westen“ sind besondere Tugenden gefragt: TSG erwartet in Bochum ein heißer Tanz

Kehrt Baumann wieder zurück ins Tor? Hält Orbans Trefferquote?

Die TSG Hoffenheim gastiert im Kellerduell des 24. Bundesliga-Spieltages am Samstag um 15:30 Uhr „tief im Westen“ beim VfL Bochum. Beim Duell des Tabellensiebzehnten gegen den Vierzehnten stehen für beide Teams einiges auf dem Spiel: Die gastgebenden Bochumer, die sich zuletzt nach einem Sieg und zwei Unentschieden in guter Verfassung präsentierten, wollen mit einem Heimsieg vorbei an den punktgleichen Heidenheimern auf den Relegationsplatz klettern, während die Gäste aus dem Kraichgau mit einem Dreier, nach vier Punkten aus den letzten zwei Partien, sich ein kleines Polster zu den abstiegsgefährdeten Rängen schaffen könnten.

„Es ist eine richtungsweisende Partie, die uns erwartet“

TSG-Trainer Ilzer über die Bedeutung der Partie in Bochum

Für TSG-Cheftrainer Christian Ilzer sind die letzten Ergebnisse des VfL schon etwas beeindruckend: „Sie bringen eine super Energie auf den Platz und wollen uns mit unten reinziehen, wir wollen das genaue Gegenteil. Es ist eine richtungsweisende Partie, die uns erwartet. Wir können entscheidende Schritte machen.“

Für TSG-Coach Ilzer ist die richtige Herangehensweise in Bochum ein ganz wichtiger Faktor fürs Abschneiden

„Wir müssen bereit sein, das Kampfspiel anzunehmen“

Ilzer über die Herangehensweise in Bochum

Über die Herangehensweise für dieses für ihn ganz spezielle Auswärtsspiel sagte der Österreicher: „Es ist uns allen klar, dass es allein mit spielerischen Mitteln nicht funktionieren wird. Wir müssen bereit sein, das Kampfspiel anzunehmen. Wir müssen aber gleichzeitig einen kühlen Kopf bewahren. Es braucht Qualität und die absolute Bereitschaft.“

Hoffenheims Gendrey gewinnt das Kopfballduell gegen Bochums Losilla

Der Wunsch, endlich mal in Führung zu gehen

18 Spiele hat die TSG bislang unter Cheftrainer Ilzer bestritten, in 16 Partien geriet sie dabei 0:1 in Rückstand. Dabei wäre es für den Hoffe-Coach wichtig, auch mal in Führung zu gehen und nicht immer einem Rückstand nachzulaufen: „Es wäre ein Vorteil, wenn wir in Bochum mal führen würden und intensiv und wuchtig starten. In Bochum entsteht schnell eine Energie.“

Hoffenheims Arthur Chaves im Duell mit zwei Bochumern

Unterschiedliche Punktausbeute

Ein Blick auf die Statistik der letzten Spiele macht deutlich, wie unterschiedlich beide Mannschaften die jeweiligen Spiele nach dem ersten Treffer beendet haben: Während Bochum in dieser Saison in neun Partien in Führung ging und am Ende dann nur dreimal als Sieger vom Platz ging, punkteten die Hoffenheimer unter Trainer Ilzer in dieser Saison sechsmal nach einem Rückstand (alleiniger Bundesliga-Bestwert).

Hoffenheims Prass muss sich in dieser Szene gleich gegen zwei Bochumer Gegenspieler behaupten

Deutlicher Unterschied in der Laufstärke

Unter der Regie von Ilzer haben sich die Nordbadener zur laufstärksten Mannschaft der Liga entwickelt. Mit durchschnittlich 122 Kilometern pro Spiel liegen sie deutlich vor den mit 113 km pro Spiel „liga-lauffaulsten“ Bochumern.

„Mir ist es wichtig, dass wir bereit sind, viel zu laufen“

Ilzer zur Laufintensität seiner Spieler

Ilzer sieht diesen physischen Parameter auch im Kontext: „Wenn man zu viele Reparaturläufe hat, geht auch etwas auf den Tacho drauf. Mir ist es wichtig, dass wir bereit sind, viel zu laufen. Bei einem Raumgewinn Meter zu machen ist natürlich besser, als nach einem Fehler zurückzurennen.“

Die Siegerfäuste von Andrej Kramaric (re.) und Adam Hlozek wünschen sich die TSG-Fans auch am Samstag in Bochum

Siegreiche Duelle

Ein weiterer Vergleich ist bemerkenswert: In allen elf Duellen zwischen dem VfL und der TSG gab es immer einen Sieger. Eine in der Bundesliga-Geschichte ungewöhnliche Konstellation. Dabei konnten die Gastgeber ihre letzten vier Heimspiele gegen die Kraichgauer allesamt für sich entscheiden. Vor allem beim 3:2-Sieg im April 2024 feuerten die Bochumer mit 35 Torschüssen ein wahres Feuerwerk in Richtung Torhüter Oliver Baumann ab.

Ausgelassene Freude bei TSG-Stürmer Gift Orban nach seinem Ausgleichstreffer gegen Stuttgart

Wichtiger Knipser, der noch mehr eingesetzt werden muss

Ein wichtiger Faktor in den letzten Wochen war Winterneuzugang Gift Orban. Der quirlige TSG-Stürmer verwertete seine letzten vier Bundesliga-Torschüsse alle und dies in vier verschiedenen Spielen – mit vier Bundesliga-Treffern ist er der Top-Torschütze der TSG im Jahr 2025. Für seinen Trainer ist er eine große Bereicherung im Team: „Wenn man sieht, wie gefährlich Gift in der Box ist, müssen wir dafür sorgen, ihn noch häufiger dort einzusetzen. Er hat gute Schritte gemacht, es geht nicht nur um den Abschluss, sondern auch darum, wie er gesamtheitlich für die Mannschaft arbeitet. Er hat sich nun immer besser integriert.“

Kommt es am Samstag zum Comeback von TSG-Keeper Oliver Baumann?

Kehrt Baumann zurück ins Tor?

Gut möglich, dass im Vonovia Ruhrstadion Hoffenheims Nummer 1 im Tor Oliver Baumann nach überstandener Verletzungspause wieder im Tor stehen wird. Bei der Spieltages-PK am Freitag sagte Trainer Ilzer: „Es schaut definitiv sehr, sehr gut aus bei Oli, wir werden das Abschlusstraining noch abwarten und dann die Entscheidung treffen. Wenn er topfit ist, wird er morgen im Tor stehen.“ Für den 34-Jährigen wäre es wichtig, angesichts der nächsten Länderspielnominierung von Bundestrainer Julian Nagelsmann gegen Italien wieder in den Wettkampfmodus zu kommen.

Auch Östigaard vor Comeback

Auch der zuletzt angeschlagene neue Abwehrchef Leo Östigaard dürfte ein Thema für die Startelf-Nominierung in Bochum werden, sofern er das Abschlusstraining problemlos mitbestreiten kann.

Fotos: Kraichgaufoto

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