Ein zu erwartend stimmungsvolles Spitzenspiel
Im Topspiel des 16. Drittliga-Spieltags empfängt der Tabellenzweite SV Sandhausen am Samstag um 14 Uhr den Dritten Dynamo Dresden im GP Stadion am Hardtwald (zu sehen auch live im SWR- oder MDR-Fernsehen). Im Vergleich zur Vorsaison taten beide Klubs bisher gut daran, im Vorfeld weniger hohe Ziele auszurufen, dennoch möchte man auf beiden Seiten im Aufstiegskampf ein gewaltiges Wörtchen mitreden.
Fehlende Konstanz
Mehr Konstanz ist dafür allerdings noch vonnöten: Während die Dresdener zuletzt in letzter Minute die Heimniederlage gegen Saarbrücken abwenden konnten, zeigten die Sandhäuser beim 1:1 bei Rot-Weiss Essen wieder ihre zwei Gesichter und ließen einer guten Anfangsphase diesmal eine zweite Halbzeit mit zu wenig Durchschlagskraft und zu vielen verlorenen Zweikämpfen folgen.
„Wir haben es zu selten geschafft, Lösungen nach vorn zu finden“
Sandhausens Lucas Wolf
Lucas Wolf nach seinem zweiten Tor im zweiten Spiel in Folge: „Wir sind ausgezeichnet mit meinem Treffer reingekommen. Wir konnten abwartend spielen, das lag uns gut. Nach der Pause haben wir verpasst, an die erste Halbzeit anzuknüpfen und Essen ins Spiel kommen lassen. Wir haben es zu selten geschafft, Lösungen nach vorn zu finden.“
Spitzengruppe liegt eng beisammen
Doch die Spitzengruppe in der 3. Liga weiterhin denkbar knapp zusammen, aus der Top 5 konnte nur der neue Spitzenreiter Energie Cottbus sein Spiel gewinnen, und kein Team kann sich ein kleines Polster verschaffen.
„Wir beobachten den Markt“
SVS-Coach Sreto Ristic
Nicht nur aufgrund der verletzungsbedingten Ausfälle von Luca Zander und Richard Meier deutete Trainer Sreto Ristic schon mögliche Verstärkungen in der Winterpause an: „Auf der rechten Außenposition haben wir Bedarf und bräuchten noch jemand, der Eins gegen Eins-Situationen lösen kann und Geschwindigkeit sowie körperliche Wucht mitbringt. Wir beobachten den Markt, aber die Jungs, die da sind, machen ihren Job gut.“
„Ost-Wochen“ für die Kurpfälzer
In den kommenden „Ost-Wochen“ wird der SVS noch eine Schippe draufpacken müssen, um mit einer guten Ausgangslage in die Rückrunde zu gehen, das Ristic-Team spielt noch gegen Dresden, bei Hansa Rostock, gegen Erzgebirge Aue und im Hinrundenfinale bei Viktoria Köln.
Dresdener Zurückhaltung
Die größere Zurückhaltung in der Zielsetzung bei Dynamo Dresden ist auch damit zu begründen, dass nach der verkorksten Rückrunde der vergangenen Saison, in der man zehn Punkte Vorsprung auf einen Nichtaufstiegsplatz verspielte, noch größere Änderungen wie in Sandhausen folgten. Der neue Sportchef Thomas Brendel, der vom SC Freiburg II gekommene neue Coach Thomas Stamm sowie einige neue Spieler sollen es diese Saison richten. Speziell in der Defensive gab es einen Aderlass, der durch die Neuzugänge Lukas Boeder vom 1. FC Saarbrücken, Aljaz Casar vom Halleschen FC oder Vinko Sapina von Rot-Weiss Essen, die von Ligakonkurrenten kamen, aufgefangen wurde. Doch am Samstag werden die Sachsen in der Abwehr improvisieren müssen, denn mit Lars Bünning fehlt der in dieser Saison stabilste Innenverteidiger gelbgesperrt, Claudio Kammerknecht war zudem zuletzt angeschlagen.
Lewald trifft auf Ex-Verein
Für den abgewanderten Abwehrchef Jakob Lewald, dem neuen Mannschaftskapitän des SV Sandhausen, gibt es am Samstag ein Wiedersehen mit den alten Teamkollegen. Mit Rückkehrer Christoph Daferner wurde ein zweitligaerfahrener Stürmer vom 1. FC Nürnberg ausgeliehen, der mit acht Treffern auch die interne Torschützenliste deutlich anführt und der mit der 36-jährigen Dresdener Stürmerlegende Stefan Kutschke um den Platz im Sturm konkurriert. Ein Schlüsselspieler ist der Antreiber im Mittelfeld Niklas Hauptmann, der laut Trainer Stamm „extrem wichtig für uns ist, gerade in der Phase mit Ball.“
Treue und zahlreiche Dynamo-Anhänger
29.556 Zuschauer, von denen zahlreiche Dresdener Anhänger wie gewohnt mit nach Sandhausen kommen werden, sorgten für eine eindrucksvolle Drittligakulisse im letzten Heimspiel von Dynamo Dresden gegen den 1. FC Saarbrücken, doch die bekamen magere Kost von ihrem Team geboten. Die erste Halbzeit war von hochkarätigen Chancen der Gäste und zu unpräzisem Offensivspiel der Sachsen geprägt. Den Führungstreffer der Saarlänger egalisierte schließlich David Kubatta mit seinem Ausgleichstreffer in der Nachspielzeit zum schmeichelhaften Unentschieden.
„Das war sicher nicht unser bester Tag“
Dynamo-Trainer Stamm
Trainer Stamm: „Das war sicher nicht unser bester Tag, was das Spiel mit Ball betrifft, wir waren ungewohnt unsauber. Gegen den Ball müssen wir deutliche Schritte gehen, sonst tun wir uns die nächsten Wochen auch schwer.“ Auf fremden Plätzen konnte Dynamo bei drei Niederlagen und einem Unentschieden bereits vier Siege einfahren.
Mögliche Aufstellungen:
SV Sandhausen: Königsmann – Lorch, Schikora, Lewald – Stolze, Halimi, Wolf, Carls – Otto, Baumann, Iwe
Dynamo Dresden: Schreiber – Sterner, Casar, Boeder, Heise – Hauptmann, Sapina, Oehmichen – Lemmer, Daferner, Batista Meier (Meißner)
AM
Fotos: foto2press