In einer starken zweiten Hälfte fehlte der Lucky Punch
Im mit Spannung erwarteten Verfolgerduell in der Kreisliga Sinsheim zwischen dem SV Treschklingen und dem SV Rohrbach/S. gab es am 13. Spieltag keinen Sieger. In einer größtenteils spannenden, umkämpften und chancenreichen Partie stand es am Ende nach exakt 95 Spielminuten 1:1 unentschieden. Durch den Auswärtspunkt schob sich der SVR nach der Niederlage des SV Reihen bei Türk Gücü Sinsheim auf Platz 3, punktgleich mit dem Zweiten SV Treschklingen und mit vier Zählern Rückstand auf den Führenden FC Zuzenhausen II. Es bleibt in der Spitzengruppe weiterhin spannend.
Schwer bespielbarer Untergrund
Auf dem holprigen, tiefen und schwer bespielbaren Spielfeld hatten beide Mannschaften ihre Mühe, so dass weniger technische sondern eher kämpferische Tugenden gefragt waren. Diese zeigten in der Anfangsphase verstärkt die Gastgeber, die nach neun Minuten mit ihrer ersten Toraktion in Führung gingen.

Bodenunebenheit begünstigt den Führungstreffer
Dabei spielte das Geläuf eine entscheidende Rolle, da beim Schuss von Sadik Yilmaz aus 18 Metern der Ball unglücklich vor Torhüter Erik Albrecht aufgrund einer Bodenunebenheit aufsprang und so zur glücklichen Treschklinger Führung einschlug (9.). Treschklingens Spielertrainer Leotrim Asllani wollte da nicht widersprechen: „Ich denke der Rohrbacher Torwart hätte den Ball gehalten, doch durch die Unebenheit bekam der Ball nochmal eine andere Flugrichtung und bescherte uns so die Führung.“
Rupp scheitert per Strafstoß an Lascu
In der Folge spielte sich das Geschehen meist im Mittelfeld ab, beide Mannschaften neutralisierten sich weitgehend und die Zuschauer bekamen im Nieselregen auf dem Kirchberg wenig Unterhaltungswert geboten. Aufregung gab es dann erstmals nach 26 Minuten, als Luca Romig Sturmpartner Robin Karolus auf die Reise schickte und dieser im Treschklinger Strafraum von einem Gegenspieler zu Fall gebracht wurde, worauf der souverän leitende Schiedsrichter Allen Unterreiner sofort auf den Punkt zeigte. Joscha Rupp trat an, doch sein Schuss fischte SVT-Keeper Victor-Daniel Lascu mit einer tollen Parade aus der linken Ecke (27.).


„Ich habe versucht den Torhüter auszuschauen, doch der blieb weiter stehen“
Joscha Rupp über seinen verschossenen Elfmeter
Der Schütze zu dieser Szene nach dem Abpfiff: „Ich habe versucht den Torhüter auszuschauen, ob er einen Schritt macht. Auch nachdem ich etwas verzögert habe, blieb er weiter stehen. Dann habe ich mich für die linke Ecke entschieden, aber nicht platziert genug geschossen und so konnte er meine Schuss parieren.“ Somit hatte der SVR eine Mega-Chance zum Ausgliech vergeben. Bis auf einen Schuss von Steffen Baumgartner, der knapp das Tor der Gastgeber verfehlte, gab es keine weiteren nennenswerten Aktionen mehr in Hälfte 1. Die knappe Halbzeitführung für die Gastgeber war glücklich.

Rohrbach/S. in Hälfte 2 deutlich stärker
Im zweiten Abschnitt versprach die Partie, die bis dahin seinem Ruf als Spitzenspiel nicht gerecht wurde, deutlich mehr Spannung und Dramatik. Dies lag vor allem auch daran, dass die Gäste nun deutlich stärker wurden und sich einige vielversprechende Torchancen erspielten.

Karolus erzielt per Kunstschuss den Ausgleich
Eine davon führte nach einer Stunde durch Karolus zum inzwischen verdienten 1:1-Ausgleich. Der Stürmer hatte sich gegen seinen Gegenspieler durchgesetzt und den Ball aus spitzem Winkel fast von der Grundlinie im Fallen ins lange Eck geschlenzt (60.). Der Ausgleichstreffer fiel punktgenau mit dem Einschalten des Flutlichtes zusammen – womöglich eine Art Erleuchtung für die Gäste.

Gastgeber nach Notbremse in Unterzahl
Die Partie war nun wieder offen und der SVR erhöhte weiter den Druck. Nur vier Minuten nach dem Ausgleich wurde Karolus beim Alleingang aufs gegnerische Tor von Treschklingens Kapitän Andrei-Onisor Feti als letzter Mann zu Fall gebracht, worauf der Unparteiische dieses Foul regelkonform mit der Roten Karte ahnte (64.).


Gute Möglichkeiten blieben ungenutzt
Mit einem Feldspieler mehr drängte die Heger-Truppe den Gegner nun vollends in die Defensive und erspielte sich gegen aufopferungsvoll und leidenschaftlich verteidigende Schwarz-Gelbe eine Reihe guter Möglichkeiten. Doch weder Rupp per Kopfball (66.) noch Lukas Authenrieth mit einem Schuss aus kurzer Distanz (67.) gelang der inzwischen verdiente Führungstreffer.

Zwei Mega-Chancen zum Siegtreffer
Die größte Chance für die Blau-Weißen bot sich Kapitän Authenrieth, der eine Flanke mit der rechten Gesichtshälfte (!) aufs Tor verlängerte, doch Treschklingens Endrit Kadrija schlug den Ball noch vor dem Überschreiten der Torlinie mit letztem Einsatz aus der Gefahrenzone (82.). Die Heger-Truppe drückte weiter im aller Macht auf den zweiten Treffer, biss sich aber immer wieder an der vielbeinigen gegnerischen Hintermannschaft fest. Kurz vor dem Abpfiff hätten die Gastgeber bei einem ihrer wenigen Entlastungsangriffe beinahe den Siegtreffer gelandet, doch anstatt vor dem Tor quer zum freistehenden Kadrija zu passen, versuchte es Yilmaz lieber mit einem Direktschuss, den SVR-Keeper Albrecht sicher parierte (89.).

SVR ließ zwei Punkte liegen
Schließlich blieb es beim 1:1-Unentschieden, das den Gastgebern eher schmeichelte. Rohrbach/S. verpasste es nach dem verschossenen Elfmeter in einer spielerisch überlegenen zweiten Hälfte aus der Vielzahl an guten Möglichkeiten und der numerischen Überzahl in der letzten halben Stunde den finalen Siegtreffer zu erzielen. Für Rohrbachs verletzten Innenverteidiger Luca Schinkmann waren es zwei verlorene Punkte: „Wir hätten den Sieg verdient gehabt, zumal wir in der 2. Halbzeit fast nur auf das gegnerische Tor gespielt und gute Möglichkeiten hatten.“

„Uns fehlte der Lucky Punch“
Fazit von Joscha Rupp
Das Fazit von Rohrbachs Mittelfeldspieler Rupp: „Über die gesamte Partie betrachtet wären wir der verdientere Sieger gewesen. Vor allen in der 2. Hälfte haben wir es sehr gut gemacht. Was fehlte, war letztendlich der Lucky Punch mit dem Siegtreffer. Jetzt gilt es am Sonntag gegen Türk Gücü drei Punkte zu Hause zu holen.“
Stimmen der Trainer:
„es war ein leistungsgerechtes Unentschieden“
Rohrbachs Trainer Joachim Heger
Joachim Heger (SV Rohrbach/S.): „Aufgrund der schlechten Platzverhältnisse konnten beide Mannschaften nicht ihre spielerische Klasse zeigen. Beide taten sich sehr schwer. Nach dem schönen Ausgleichstreffer von Robin Karolus bewahrte uns unser Torhüter Erik Albrecht vor einem erneuten Rückstand. Danach hatten wir gute Siegchancen, doch auch in Überzahl war es bei diesen Platzverhältnissens schwer ein entsprechendes Passspiel aufzuziehen. Man hat in der Schlussphase zudem gespürt, dass der Gegner noch etwas schwere Beine vom Pokalspiel am vergangenen Donnerstag gegen Reihen hatte. Am Ende war es aus meiner Sicht ein leistungsgerechtes Unentschieden.“

„Für uns war es ein glücklicher Punkt“
Treschklingens Trainer Leotrim Asllani
Leotrim Asllani (Spielertrainer SV Treschklingen): „Ich bin mit dem Punktgewinn zufrieden. Gegen einen spielerisch starken Gegner, der für mich neben Zuzenhausen zu den besten Teams der Liga zählt und gegen den wir uns immer schwer tun, war es ein glücklicher Punkt für uns. Rohrbach war heute spielerisch besser, wir haben kämpferisch dagegengehalten, auch in Unterzahl in der letzten halben Stunde alles gegeben. Es war ein im gesamten betrachtet gutes Kreisliga-Spitzenspiel.“


Viel Lob für die beiden jungen Assistenten
Am Rande sei noch das Schiedsrichtergespann erwähnt, bei dem der erfahrene Allen Unterreiner aus Bruchsal zwei ganz junge Assistenten an der Seitenlinie hatte. Diese waren der 15-jährige David Imhof aus Odenheim und der erst 12-jährige Marco Speck aus Obergrombach. Lobende Worte gab es am Ende zurecht vom Schiri: „Meine beiden jungen Assistenten haben ihre Aufgabe sehr gut gemeistert. Für uns drei war es heute das erste Mal in dieser Konstellation. Ich hoffe, dass beide weiter am Ball bleiben, was wichtig für den Schiedsrichternachwuchs ist.„
Am Sonntag ist Derby-Time
Am nächsten Spieltag empfängt der SV Rohrbach/S. im Nachbarschaftsduell am Sonntag (9.11.) um 14:30 Uhr den tabellensechsten Türk Gücü Sinsheim an der Rohrbacher Rosenbrücke.
Fotos: BWA











