Heimschwäche trifft auf Auswärtsstärke: Hoffenheim empfängt Augsburg
Nach der Länderspielpause setzt die Fußball-Bundesliga am Wochenende ihren Spielbetreib fort. Hierbei empfängt die TSG Hoffenheim am 27. Spieltag in der Sinsheimer Prezero-Arena um 15:30 Uhr vor zu erwartenden 21.000 Zuschauern den Tabellenzehnten FC Augsburg. Für die weiterhin noch abstiegsbedrohten Gastgeber keine einfache Aufgabe, zumal die Donau-Schwaben wahrlich einen Lauf haben und seit zehn Bundesligaspielen ungeschlagen sind sowie letztmals vor 613 Minuten ein Gegentor kassierten. Das Team von Trainer Jess Thorup ist aktuell das Team der Stunde. Kein anderer Erstligist kann aktuell auf solch eine Statistik verweisen.

Eine Art Lieblingsgegner
Die Augsburger sind statistisch gesehen so etwas wie eine Art Lieblingsgegner der TSG. Gegen kein anderes Team gewannen die Nordbadener in den bisherigen 27 Duellen bei 15 Siegen und sechs Remis häufiger.
Starke Defensive
Dennoch wird die FCA-Defensive eine schwer einzunehmende Festung werden. Mit nur drei Gegentoren im Jahr 2025 stellt Augsburg die aktuell beste Abwehr Europas (Top-Fünf-Ligen). Sechs aufeinanderfolgende Zu-Null-Spiele bedeuten zudem Vereinsrekord. Mit Sicherheit keine einfache Aufgabe für die Hoffenheimer Offensivabteilung gegen diese Defensivkünstler.

„Die Mannschaft tritt sehr kompakt auf und verteidigt gemeinsam“
TSG-Trainer Ilzer
Für TSG-Cheftrainer Christian Ilzer haben die Fuggerstädter aufgrund ihrer Stabilität viel Selbstvertrauen gewonnen: „Die Zahlen zeigen, dass sie defensiv sehr gut stehen. Die Mannschaft tritt sehr kompakt auf und verteidigt gemeinsam. Durch die Erfolge hat Augsburg sehr viel Selbstvertrauen bekommen.“

Länderspielpause intensiv genutzt
Ilzer konnte in den zurückliegenden zwei Wochen die Mannschaft gut auf die nächste Aufgabe vorbereiten: „Die Mannschaft hat in der Länderspielphase sehr gute und intensive Trainingseinheiten absolviert. Wir haben viele Spieler vor Ort gehabt. Das hat uns die Möglichkeit gegeben, inhaltlich an Dingen zu arbeiten.“
Hoffen, dass der Knoten zu Hause endlich platzt
Auf Seiten der Gastgeber hofft man darauf, dass endlich der heimische Knoten platzt. Bei fünf Remis und vier Niederlagen sind die Kraichgauer in der heimischen Arena sieglos. Dies ist inzwischen ein laufender Vereinsnegativrekord im Profi-Fußball.

„Ich habe keine Erklärung für den Unterschied zwischen den Heim- und Auswärtsergebnissen“
TSG-Coach Ilzer
Auch für den Österreicher Ilzer eine schwer nachvollziehbare Tatsache: „Ich habe keine Erklärung für den Unterschied zwischen den Heim- und Auswärtsergebnissen. Es hat gut begonnen mit einem Heimsieg gegen RB Leipzig. Da haben wir richtig gut gespielt. Es schmerzt, dass es der bislang letzte Heimsieg war.“

Auswärts gut unterwegs
Ob diese Erfolgsserie nun ausgerechnet gegen den Gegner aus der Stadt der Puppenspieler ein Ende nimmt darf angezweifelt werden, zumal der FCA zuletzt vor allem in der Ferne sehr erfolgreich war. In den zurückliegenden sechs Auswärtsspielen gab es für die Fuggerstädter vier Siege und zwei Unentschieden. Zudem kassierte man in diesen sechs Partien nur ein Gegentor und dies war ein Eigentor.

Erfolgreiche Bilanz gegen die Fuggerstädter
Hoffnung auf den längst überfälligen Heimsieg macht den Hoffenheimern das bisherige positive Abschneiden gegen die Gäste. Bei aktuell 15 Siegen feierte die TSG gegen keinen anderen Bundesligisten mehr Erfolge, zudem blieb man dabei elfmal ohne Gegentor. So auch beim torlosen Remis im Hinspiel, nach dessen Ausgang Trainer Pellegrino Matarazzo freigestellt und durch Ilzer abgelöst wurde.

Schwieriges Restprogramm
Das Restprogramm im Abstiegskampf ist für die Blau-Weißen sehr anspruchsvoll. An den noch ausstehenden acht Spieltagen treffen die Hoffenheimer nur noch auf Teams, die aktuell in der Top 11 der Tabelle und damit vor ihnen stehen. Ein Heimsieg am Samstag gegen den Tabellenzehnten ist daher umso wichtiger, um bei aktuell sechs Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz der Bochumer nicht noch tiefer in den Abstiegskampf hineingezogen werden.

„Wir haben acht Endspiele vor uns„
ILzer über das Restprogramm
Für Hoffe-Coach Ilzer sind es alles Endspiele: „Wir haben acht Endspiele vor uns. Dass die Gegner nun aus der oberen Tabellenhälfte kommen, wissen wir. Wir ordnen alles dem gemeinsamen Teamerfolg unter.“

Grund zum Feiern
Zwei TSG-Profis haben am Samstag einen unterschiedlichen feierlichen Anlass. Während Marius Bülter seinen 32. Geburtstag feiert, steht Tom Bischoff vor seinem 50. Bundesligaspiel. Und mit einem längst überfälligen Heimsieg, der auch etwas mehr Luft im Abstiegskampf nach sich ziehen würde, hätte der ganze Verein endlich wieder was zum Feiern.
Fotos: Kraichgaufoto