Für die TSG Hoffenheim stehen die Schalker Knappen-Tage bevor. Zunächst müssen die Kraichgauer am Freitagabend um 20:30 Uhr zur Eröffnung des 10. Bundesligaspieltages in der Gelsenkirchener Velins-Arena antreten und vier Tage später empfängt man in der Sinsheimer PreZero-Arena die Königsblauen am Dienstagabend um 20:45 Uhr in der 2. Runde des DFB-Pokals. Nach der unglücklichen 1:2-Heimniederlage gegen den SV Werder Bremen am vergangenen Spieltag wollen die Hoffenheimer im nächsten Pflichtspiel gegen einen erneuten Aufsteiger unbedingt drei Punkte verbuchen.
TSG hat „Auf Schalke“ drei Auswärtspunkte fest im Visier
"Haben trotz Niederlage gutes Spiel gemacht"
Der letzte Bundesligasieg datiert vom 10. September beim 4:1-Heimsieg über den FSV Mainz 05. Danach folgten zwei Unentschieden und eine Niederlage. TSG-Trainer André Breitenreiter wollte trotz der ersten Saisonheimniederlage seiner Mannschaft gegen die Hanseaten keine Vorwürfe machen: "Wir haben wenige Fehler gemacht, die der Gegner eiskalt ausgenutzt hat, bei uns hat die Präzision gefehlt. Ich bin mit der Leistung meiner Jungs trotz der Niederlage aber echt zufrieden, wir haben ein gutes Spiel gemacht.“ Der Blick geht deshalb positiv voraus: "Wir wollen nach Schalke fahren, drei Punkte einsammeln und uns auch für die guten Leistungen der vergangenen Wochen belohnen". Und der Torschütze gegen Bremen Munas Dabbur ergänzte: "Wir waren das bessere Team, deshalb ist es wirklich enttäuschend. Das einzige, was bei uns gefehlt hat, waren die Tore.“
Negativserien sollen beendet werden
Glaubt man dem Gesetz der Serie, sind die Vorzeichen alles andere als Hoffnungsvoll: In dieser Saison hat die TSG beide Freitagabendspiele (gegen Dortmund und Bremen) verloren. Neben diesem Schwarzen Freitag-Komplex gab es in den letzten neun Bundesligaspielen gegen Aufsteiger nur einen Sieg zu feiern. Doch auch die Schalker präsentierten sich zuletzt wenig erfolgreich. Die letzten drei Bundesligaspiele gingen allesamt verloren. Der Druck auf Trainer Frank Kramer, der von 2011 bis 2013 bei der TSG angestellt war, nimmt nach jeder Pleite spürbar zu.
Keine besonderen Emotionen
Auch für Breitenreiter wird es eine Reise in die Vergangenheit, schließlich stand er in der Saison 2015/16 bei den Schalkern unter Vertrag und wurde, trotz eines fünften Tabellenplatzes am Saisonende überraschend entlassen. Für den Hoffe-Coach sind es keine allzu großen Emotionen: „Es ist nicht das erste Mal, dass ich nach meinem Abschied aus Schalke auf Königsblau treffe. Als Trainer ist es auch ganz normal, dass man immer mal wieder auf einen Ex-Klub trifft, das löst bei mir keine anderen Emotionen aus als Spiele gegen andere Vereine." Dennoch blickt der 49-Jährige gerne auf die Zeit um Ruhrpott zurück: "Ich habe auch nie Groll gegen Schalke gehegt. Das ist ein fantastischer Verein, ich habe mich dort sehr wohl gefühlt und noch immer viele Freunde dort. Meine Zeit dort ist aber mittlerweile sechs Jahre her – das ist Vergangenheit.“
"Wollen Atmosphäre für uns nutzen"
Breitenreiter erwartet einen motivierten Gegner: „Wir sind auf eine Dreier- und Viererkette vorbereitet, zuletzt in Leverkusen haben sie das System in der zweiten Halbzeit gewechselt. Wir werden versuchen, die von uns analysierten Schwächen zu nutzen. Sie haben große Spieler, zuletzt auch vermehrt mit langen Bällen gearbeitet – darauf müssen wir vorbereitet sein. Das ist eine starke Mannschaft, die alles reinwirft, zudem erwarten wir eine großartige Atmosphäre. Aber wir wollen diese für uns nutzen, Selbstvertrauen vermitteln und gut ins Spiel kommen. Vor allem wollen wir dem Spiel unseren Stempel aufdrücken und zeigen, dass wir das Spiel gewinnen wollen. Ich bin zuversichtlich, dass sich unsere Qualität im Ergebnis widerspiegeln wird.“
Torreiche Heimspiele
Heimspiele von S04 erwiesen sich in dieser Saison besonders torreich. In den vier Heimpartien fielen bereits 20 Treffer, wenngleich die Statistik den Königsblauen mit 95 Torschüssen einen äußerst schwachen Wert bescheinigt. Abgesehen von Ermin Bicakcic, Benjamin Hübner (beide Trainingsrückstand) und Ihlas Bebou (Knieprobleme) stehen den Nordbadenern alle Spieler zur Verfügung.
Die bisherigen Duelle:
Die Gesamtbilanz spricht für Hoffenheim: In 26 Bundesliga-Begegnungen gewann die TSG zehn Mal, neun Mal jubelte S04 und sieben Mal trennte man sich Unentschieden. Das bislang letzte Aufeinandertreffen endete in Sinsheim 4:2 für Hoffenheim. Rund 400 Hoffe-Fans werden die Mannschaft ins Ruhrgebiet begleiten und dabei auf einen Auswärtserfolg hoffen.
Fotos: Kraichgaufoto