Die Bundesliga biegt auf die Zielgerade ein. In den restlichen drei Spieltagen herrscht besonders im Abstiegskampf, aber auch im Kampf um die europäischen Plätze, große Spannung. Hoffnung macht sich weiterhin die TSG Hoffenheim als Achter, mit zwei Punkten Rückstand auf den anvisierten sechsten Platz. Um diesen noch zu erreichen ist ein Auswärtssieg am Samstag (Beginn: 15:30 Uhr) bei Eintracht Frankfurt.
Der bisherige Saisonverlauf der Frankfurter war sehr wechselhaft. Nach einigen starken Auftritten mit Überraschungssiegen, folgten unerwartete Niederlagen gegen Mannschaften aus dem Tabellenkeller. Aufgrund fehlender Konstanz konnte sich das Team von Trainer Thomas Schaaf nur selten in die obere Tabellenhälfte vorarbeiten. Am Main ist man dennoch froh, über eine sorgenfreie Saison, die es in den vergangenen Jahrzehnten nicht immer gab. Die Eintracht hat sich stabilisiert, konnte in der vergangenen Saison durch begeisternde Euro-League-Auftritte positive Schlagzeilen schreiben. Drei Spieltage vor Saisonende befinden sich die Hessen im Tabellenniemandsland, ohne Europa-Cup Ansprüche und (geringen) Abstiegssorgen.
Ganz anders die Situation bei Gegner Hoffenheim, der mit zwei Siegen noch den Sprung ins internationale, finanziell besonders interessante, Business schaffen möchte. Die bisherige Bilanz stimmt dabei zuversichtlich. Nach sechs Siegen, drei Unentschieden und zwei Niederlagen sind die Nordbadener so etwas wie der Frankfurter Angstgegner. In den letzten drei Partien unter Trainer Markus Gisdol holte Hoffenheim sieben von möglichen neun Punkten. Noch gut in Erinnerung das Hinspiel, das die Kraichgauer mit 3:2 für sich entscheiden konnten, aber mit Innenverteidiger Niklas Süle einen ganz wichtigen Spieler mit Kreuzbandriss verloren.
Frankfurt muss mit Torjäger Alexander Meier verletzungsbedingt auf seinen „Fußballgott“ im Saisonendspurt verzichten. Der in der Torjägerliste mit 19 Treffern Führende hat großen Anteil an der statistisch belegten viertbesten Offensivkraft der Liga. Dieses Bild hat sich zuletzt etwas verändert, aktuell haben die Hessen 397 Minuten keinen Trefer mehr erzielt. Der Verlust von Meier an forderster Front ist groß. Im Umkehrschluss kassierte die Eintracht mit 60 Gegentoren so viele wie kein anderes Team.
Erstmals kehrt der Schweizer Pirmin Schwegler wieder an seine alte Wirkungsstätte zurück. Hoffenheims defensiver Mittelfeldspieler, der von 2009-2014 in 128 Pflichtspiele sechs Tore erzielte, ist besonders motiviert: „Natürlich wollen wir in den letzten drei Partien das Beste heraus holen. Das Auftreten zuletzt gegen Dortmund gibt uns Mut sich noch in die Euro-Ränge zu schieben. Klar, wenn man die Torte vor Augen hat, will man zugreifen. Wir wollen die letzten drei Spiele alles raushauen.“
Optimistisch zeigt sich auch Kapitän Andreas Beck: „Aufgrund der aktuellen Tabellensituation ist jetzt jede Partie ein Endspiel für uns. Wir sind sehr zuversichtlich, die letzte Saison punktemäßig noch zu toppen. Drei Punkte hierzu fehlen noch. Am besten holen wir diese gleich in Frankfurt – auch wenn es sehr schwer wird.“
Aufgrund des Bahnstreiks musste die Auswärtsfahrt der TSG-Fans mit einem Sonderzug abgesagt und durch Busse ersetzt werden. Die Organisatoren haben diesbezüglich in den vergangenen Tagen einen tolle Job gemacht, um es noch möglich zu machen, dass 500 Hoffe-Fans am Samstag um 11:30 Uhr vom Treffpunkt Sinsheimer WIRSOL Rhein-Neckar-Arena in die Main-Metropole gemeinsam fahren können. Natürlich sind die Träume bei den schätzungsweise 1.200 TSG-Fans, in der fast ausverkauften Frankfurter Arena, vom Auswärtssieg, mit der Hoffnung auf die Europa-League, bei allen im Gepäck.
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