TSG Hoffenheim unter Druck – Gegen Frankfurt zählt nur ein Sieg

TSG empfängt im vorletzten Heimspiel den hessischen Pokalfinalisten

Im vorletzten Saisonheimspiel empfängt die TSG Hoffenheim am Samstag um 15:30 Uhr in Sinsheim den hessischen Nachbarn Eintracht Frankfurt. Nach zwei Niederlagen in Folge müssen die Kraichgauer nun alles in die Waagschale werfen, um nicht noch tiefer in den Bundesliga-Abstiegssog zu geraten. Bei nur einem Punkt Vorsprung auf den Relegations- und zwei Zähler vor einem direkten Abstiegsplatz ist die TSG gegen den DFB-Pokalfinalisten zum Siegen verdammt. TSG-Trainer Pellegrino Matarazzo zeigt sich zuversichtlich: „Wir haben bereits gezeigt, dass wir aus schwierigen Phasen herauskommen können. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir wieder einen Schritt nach vorn gehen werden. Wir legen den Fokus auf unsere Leistung. Das Entscheidende ist nicht der Gegner, sondern das sind wir.“

Gegen die Hessen gab es zuletzt wenig zu holen

Dass dies jedoch kein leichtes Unterfangen wird zeigen die letzten elf Aufeinandertreffen, in denen die Blau-Weißen nur einen Sieg (beim letzten Heimspiel im Dezember 2021) für sich verbuchen konnten. In der Gesamtbilanz könnten die Hoffenheimer am Wochenende ausgleichen, da die Hessen bei zehn Siegen, neun Niederlagen und acht Remis noch knapp vorne liegen.

Einzelspieler können Spiele entscheiden

Über den nächsten Gegner sagte TSG-Coach Matarazzo: „Die Form von Frankfurt liegt nicht in unserem Fokus. Sie spielen im 5-3-2-System ein kompaktes Angriffspressing. Sie haben vorn eine gute Geschwindigkeit und einen gewissen Spielwitz, dazu haben sie Einzelspieler, die Partien entscheiden können. Trotzdem schauen wir vor allem auf uns.“

Akpoguma - hier beim Torschuss gegen Eintracht-Keeper Trapp - fehlt am Samstag gelbgesperrt

Frankfurt seit neun Bundesligaspielen sieglos

Die „launische Diva vom Main“, wie das Team von Trainer Oliver Glasner oft genannt wird, hat nach einer starken Hinrunde mit 31 Punkten und Tabellenplatz 4 in der Rückserie deutlich abgebaut und ist nach neun sieglosen Bundesligaspielen auf den neunten Platz abgerutscht. In 13 Rückrunden-Spielen holte die Eintracht nur zwölf Punkte, Hoffenheim sogar nur zehn. Durch den gestrigen 3:2-Sieg im DFB-Pokalhalbfinale beim VfB Stuttgart ist in der Bankenmetropole fünf Jahre nach der letzten Finalteilnahme wieder das Pokalfieber ausgebrochen.

Personelle Sorgen im Defensivbereich

Das Hoffenheimer Restprogramm ist nach wie vor anspruchsvoll. Mit Frankfurt, Wolfsburg, Union Berlin und Stuttgart warten schwer lösbare Aufgaben. Ausgerechnet in dieser entscheidenden Saisonendphase haben die Nordbadener neben der tabellarischen nun auch noch personelle Sorgen -  besonders im Defensivbereich. Aufgrund einer Oberschenkelzerrung dürfte für Pavel Kaderabek die Saison gelaufen sein. Der zuletzt stark spielende 31-jährige Tscheche zog sich die Verletzung beim 0:1 in Leipzig zu. Für ihn dürfte der dänische Linksfüßer Robert Skov auf der rechten Außenbahn zum Einsatz kommen. Kevin Vogt leidet weiterhin an Knieproblemen, was ihn schon seit längerem behindert und einschränkt. Zu allem Überfluss fehlt mit dem gelbgesperrten Kevin Akpoguma ein weiterer Innenverteidiger. Demnach dürften am Samstag die zuletzt öfters patzenden Abwehrhünen John Anthony Brooks, Ozan Kabak und Stanley Nsoki in der Startformation zu erwarten sein. Zudem kehren die wieder genesenen Angelo Stiller und Jacob Bruun Larsen zurück in den Kader.

Trainer Matarazzo feuert seine Spieler an

Prömel ein Gewinn fürs Team

Erfreulich ist die Rückkehr von Grischa Prömel, der 175 Tage nach seinem Knöchelbruch am vergangenen Spieltag in Leipzig in der letzten halben Stunde ein gelungenes Comeback feierte. Der 28-jährige Kämpfertyp ist eine Bereicherung fürs Hoffenheimer Mittelfeld, er ist einer der vorangeht und die Richtung vorgibt. Lob gab es deshalb zurecht von seinem Trainer: „Grischa ist auf jeden Fall ein Gewinn. Er hat uns Stabilität und Struktur gegeben, er hat die 30 Minuten gut verkraftet, gut gearbeitet, Bälle gut gesichert, seine Laufwege in die Tiefe gehabt. Er hat die Meter gemacht, die er machen musste.“

„Müssen ans Limit gehen“

Prömel zur aktuellen Situation: „Es nützt nichts auf die anderen Plätze zu schauen und zu hoffen, dass andere für uns spielen, wir müssen unsere Aufgaben erledigen. Wir wissen alle worum es in den nächsten Spielen geht, wir kämpfen um den Klassenerhalt. Wir sind klar im Kopf und müssen in den nächsten Wochen ans Limit gehen, da möchte ich mich einbringen und der Mannschaft helfen.“

Kramaric vor Jubiläum

Andrej Kramaric steht vor seinem 250. Pflichtspiel für Hoffenheim und wird damit der alleinige Rekord-Internationale der TSG (er überholt Sejad Salihovic). Matarazzo über die Bedeutung seines Torjägers: „Er ist extrem wichtig. Er hat nicht nur Erfahrung und Qualität, sondern geht auch voran und übernimmt Verantwortung. Er ist gegen Leipzig fast 13 Kilometer gelaufen, aber nicht ziellos, sondern sehr intelligent. Auch seine Defensivarbeit ist top.“

Situation hat sich zugespitzt

Zur angespannten Situation in der Saisonendphase sagte Matarazzo: "In jedem Bundesliga-Spiel gibt es Druck. Wir nehmen wahr, dass sich die Situation zugespitzt hat, wir hatten aber bereits eine heftigere Situation in dieser Saison. Jetzt ist der Moment, da zu sein. Wenn wir das hinbekommen, gewinnen wir das Spiel.“ Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

Fotos: Kraichgaufoto

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