TSG holt beim überzeugenden 3:1-Sieg in Bremen wichtige Punkte im Abstiegskampf

Identische Treffer von Stach und Bischof

Der TSG Hoffenheim gelang am 22. Bundesliga-Spieltag mit dem 3:1-Sieg in Bremen ein ganz wichtiger Befreiungsschlag im Abstiegskampf. Nach dem zweiten Sieg im Jahr 2025 konnten die Kraichgauer auf dem aktuell 15. Tabellenplatz den Abstand zum Relegationsplatz auf die Heidenheimer auf sieben Punkte vergrößern. Das Bremer Weserstadion entpuppte sich dabei erneut als eine Art Lieblingsstadion, da man nunmehr seit zehn Gastspielen an der Weser dort nicht mehr als Verlierer vom Patz ging.

Nsoki brachte die Bremer per Eigentor früh in Führung

Nsoki köpft ins eigene Tor

Doch zunächst sah es nicht danach aus, nachdem die Norddeutschen mit großzügiger Unterstützung der Gäste bereits nach sieben Minuten 1:0 in Führung gingen. Nach einer Schmid-Flanke versuchte Innenverteidiger Nsoki vor dem hinter ihm positionierten Grüll mit dem Kopf zu klären, traf dabei aber unglücklich ins eigene Netz. Ausgerechnet der Franzose Nsoki, der im Hinspiel schon beim spektakulären 4:3 der Werderaner beim Stand von 3:0 für die TSG in der 18. Minute mit Rot vom Platz flog und damit die spektakuläre Bremer Wende eingeleitete.

Strach traf mit seinem ersten Saisontreffer zum 1:1-Ausgleich

Stach trifft zum verdienten Ausgleich

Doch die Hoffenheimer zeigten Nehmerqualitäten und übernahmen zunehmend die Initiative. Sie pressten höher und aggressiver, was viele Balleroberungen in der gegnerischen Hälfte zur Folge hatte. Nachdem Kramaric erst per Kopf (18.), dann mit einer Direktabnahme (25.) an Keeper Zetterer scheiterte (18.), Kaderabek knapp verfehlte (23.), war es schließlich Stach, der nach Doppelpass mit Kramaric aus 16 Metern ins rechte untere Eck zum verdienten 1:1-Ausgleich traf (28.).

Bischof kopiert Stachs Treffer zur 2:1-Führung

Die Gäste machten weiter Dampf und waren klar spielbestimmend. Der Lohn kurz vor der Pause: Nach Doppelpass mit Becker zog Bischof aus 17 Metern wie zuvor Stach ab und traf ebenfalls rechts unten zur 2:1-Pausenführung.

Torjubel beim stärksten Hoffenheimer Bischof

„Die meisten Verteidiger machen noch den Schritt und dann sind die Beine offen – dann kann man oft durchschießen“

Bischof zu seinem Tunneltor gegen Stark

Beide Treffer waren völlig identisch, denn aus nahezu der gleichen Position tunnelten beide Hoffenheimer Schützen den Bremer Stark und trafen mit links ins rechte Eck. Der künftige Bayern-Spieler Bischof nach dem Abpfiff: „Beide Tore waren gut herausgespielt. Die meisten Verteidiger machen noch den Schritt und dann sind die Beine offen – dann kann man oft durchschießen.“

Pfiffe zur Pause

Die Werder-Fans quittierten die enttäuschende Vorstellung ihrer Mannschaft, bei einem 11:3-Torschussverhältnis zu Gunsten der Gäste in Hälfte 1 beim Kabinengang mit Pfiffen.

Orban traf bei seiner ersten gefährlichen Toraktion zum 3:1-Endstand

Der „Kleinste“ erhöht per Kopf auf 3:1

Auch im zweiten Abschnitt bestimmten die Blau-Weißen weiter das Spiel. Nachdem Bülter aus spitzem Winkel an Zetterer scheiterte (51.), erhöhte Orban per Kopf nach einer maßgerechten Kramaric-Flanke auf 3:1 für die TSG (63.). Für den Winterneuzugang, der zuvor im Spiel wenig in Erscheinung trat, war es bereits der dritte Treffer im sechsten Spiel.
Wer nun glaubte, dass sich die Grün-Weißen nach zuvor zwei Heimsiegen in Folge entschlossen der drohenden Niederlage entgegenstemmten, sah sich getäuscht. Die Ilzer-Truppe bestimmte weiter das Geschehen und hatte Pech, als Stach nach einem Bischof-Freistoß knapp rechts vorbei köpfte (71.).

TSG-Keeper Philipp verhinderte in der Schlussphase mit tollen Paraden den möglichen Bremer Anschlusstreffer

Werder mit Pech im Abschluss

In der Schlussviertelstunde hatte das Team von Trainer Ole Werner seine besten Möglichkeiten: Weiser verfehlte per Direktabnahme knapp das Tor (77.), der fehlerfrei spielende Torhüter Philipp entschärfte mit beiden Fäusten einen Distanzschuss von Bittencourt (85.), Prass verlängerte einen Schmid-Freistoß mit dem Kopf an die Oberkante der Querlatte (86.) und erneut war Philipp mit den Fingerspitzen zur Stelle, als er einen Schuss von Njinmah an die Latte lenkte (90.+4).

Stimmen zum Spiel:

Für Stach gibt es jetzt keine Ausreden mehr

„Wir kennen alle die Tabelle und wissen wie eng es war und noch ist“

Stach zur aktuellen Situation

Für den ehemaligen Bremer Stach war es, nicht nur wegen seinen ersten Saisontreffers, ein besonderer Sieg:„Der Sieg tut uns extrem gut. Wir kennen alle die Tabelle und wissen wie eng es war und noch ist. Wir müssen den Schwung mitnehmen. Es gibt keine englischen Wochen mehr, deshalb gibt es keine Ausreden.“

Für Bischof war in der Hoffenheimer Mannschaft richtig viel Dampf drin

„Wir haben mit unserer Körpersprache gezeigt, dass wir gewinnen wollen“

Bischof zu den Gründen für den Befreiungsschlag

Hoffenheims Bester Bischof zu den Gründen für die Leistungssteigerung:„Man hat in der Woche gespürt, dass viel Dampf drin ist. Es war eine andere Stimmung im Training, das hat uns gutgetan. Wir haben mit unserer Körpersprache heute gezeigt, dass wir Bock haben und gewinnen wollen. Wir haben uns vor der Partie nochmal die Tore gegen Bremen aus den vergangenen Spielen angeguckt, damit wir ein gutes Gefühl haben.“

Trainer Ilzer hat mit der richtigen Taktik und Einstellung die Grundlage für den zweiten Auswärtssieg gelegt

„Unser Matchplan hat gut funktioniert – jetzt gilt es Konstanz reinzubringen“

Fazit von TSG-Coach Ilzer

Der Sieg sorgte auch für Erleichterung bei TSG-Trainer Ilzer: „Es ist ein immens wichtiger Sieg. Auch nach dem frühen Rückstand hat sich die Mannschaft super gefangen. Unser Matchplan hat gut funktioniert. Es war wichtig, dass wir uns pushen, wenn uns die Basics gelingen. Wir wollten uns als Team gegenseitig stärken. Auch der frühe Rückstand hat uns nicht aus der Bahn geworfen, das war heute eine sehr gute Energie auf dem Platz. Dass nach so einem Spiel wie gegen Union Kritik kommt, ist klar. Unsere Leistung hat mir Kopf zerbrechen bereitet, aber wir haben eine andere Leistung gezeigt. Jetzt müssen wir Konstanz reinbringen mit Ausreißern nach oben.“

Es war genau die richtige Antwort

Fazit: Der zweite Saison-Auswärtssieg der Hoffenheimer ging auch in dieser Höhe voll auf in Ordnung. Die Bremer konnten bis auf die Schlussphase sich kaum zwingende Torchancen gegen eine kompakte gegnerische Hintermannschaft erspielen. Gegen die Hoffenheimer 4-2-3-1-Grundausrichtung sowie deren hohem und intensivem Pressing fanden die Hanseaten kein Gegenmittel. Die TSG war personell gut aufgestellt, zeigte eine mannschaftlich geschlossene, stabile, kämpferisch starke Leistung und gab genau die richtige Antwort auf die 0:4-Heimpleite gegen Union Berlin. Die klaren und deutlichen Worte von Trainer Ilzer scheinen in der zurückliegenden Trainingswoche gefruchtet zu haben. Jetzt gilt es hier anzusetzen und im bevorstehenden Derby gegen Stuttgart sowie in den wichtigen Kellerduellen im März anzuknüpfen.  

Aufstellungen

Werder Bremen: Zentner – Veljkovic (46. Pieper), Stark, Jung (84. Burke) – Weiser, Bittencourt, Lynen, Kabore (46. Köhn) – Schmid, Grüll (67. Njinmah) – Ducksch (46. Andre Silva)
TSG Hoffenheim: L. Philipp – Kadeřábek, Arthur Chaves, Østigård, Nsoki (83. Prass) – Stach (76. Geiger), Becker – Bischof, Kramarić (88. Akpoguma), Bülter – Orban (76. Yardimci)
Tore: 1:0 Nsoki (7. /Eigentor), 1:1 Stach (28.), 1:2 Bischof (44.), 1:3 Orban (63.)
Schiedsrichter: Willenborg (Osnabrück)
Zuschauer: 39.400

Sonntag ist Derby-Time

Am nächsten Spieltag empfängt die TSG erneut an einem Sonntag (19:30 Uhr) in Sinsheim den schwäbischen Nachbarn aus Stuttgart.

Fotos: Kraichgaufoto

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