Der 22. Bundesligaspieltag verlief so richtig nach dem Geschmack der TSG Hoffenheim. Die Kraichgauer konnten zum einem mit einem hochverdienten 2:0-Heimerfolg über die abstiegsgefährdete Bielefelder Arminia ihren Negativlauf von zuletzt drei Bundesligaspielen in Folge beenden und zum anderen davon profitieren, dass die direkten Konkurrenten sieglos blieben und ihnen somit den Sprung von Tabellenplatz 8 auf 5 ermöglichten. Die Treffer für die jederzeit überlegenen Gastgeber gegen die seit sechs Spielen zuvor ungeschlagenen Ostwestfalen erzielten vor offiziell 10.000 Zuschauern Hübner (22.) und Rutter (51.). Auch wenn bei konsequenterer Chancenverwertung ein deutlich höherer Sieg möglich gewesen wäre, analysierte Linksverteidiger Raum treffend: „Wir waren heute mit Abstand das bessere Team, daher war es auch ein verdienter Heimsieg. Die zwei Treffer haben heute zu drei Punkten gereicht, das wäre auch bei fünf Toren nicht anders gewesen.“
TSG klettert nach 2:0-Sieg über Bielefeld auf Platz 5
Hoffenheimer Angriffswirbel
Die Hoffenheimer dominierten von Anpfiff an - angefeuert von den lautstarken Fans in der Südkurve - das Geschehen und drängten die Gäste in die Defensive. Ein Angriff nach dem anderen rollte aufs Arminien-Tor. Nach hochkarätigen Chancen von Samassekou (4.) und Rutter (14.) fiel Mitte der ersten Hälfte die hochverdiente Führung für die Gastgeber.
Hübner köpft zur 1:0-Führung ein
Nach einer Flanke des erneut stark spielenden Raums köpfte Kapitän Hübner zunächst an die Unterkante der Latte, von da aus prallte die Kugel an den Rücken von Torhüter Ortega und dann hinter die Torlinie (22.). Für Hübner, der im Pokal gegen Freiburg am 19. Januar sein Comeback feierte, war es nach zuvor 497 Tagen Verletzungspause und 841 torlosen Tagen wieder der erste Torerfolg, und das noch ausgerechnet in seinem 100. TSG-Pflichtspieleinsatz. Der Torschütze nach dem Spiel: „Ich bin mega glücklich. So ein Tag wie heute entschädigt für fast für die ganze Zeit vorher. In den vergangenen Wochen haben wir auch schon gut gespielt, aber die Partien nicht für uns entscheiden können.“
Weitere Chancen bleiben ungenutzt
Die Arminen hatten nach den letzten guten Spielen in der ersten Hälfe kaum etwas dagegenzusetzen. Die einzig nennenswerte Chance hatte Serra, dessen Schuss Vogt gerade noch vor der Linie klären konnte (34.). Das Einige, was man dem Team von Trainer Hoeneß vorwerfen konnte war, dass es aus der drückenden Überlegenheit nicht mehr Profit schlug. So blieb es nach weiteren Megachancen von Hübner (37.) und Dabbur jeweils per Kopfball sowie einem Schuss von Baumgartners (44.) bei der knappen 1:0-Pausenführung.
Rutter erhöht auf 2:0
Das Team des ehemaligen Hoffenheimer Trainers Kramer kam engagiert aus der Kabine und hatte nach vier Minuten Pech, als Brunner mit einem Schuss am Pfosten scheiterte (49.). Doch danach übernahm wieder die TSG das Zepter und erhöhte durch Rutter auf 2:0. Der wieselflinke Franzose vollstreckte eine Dabbur-Flanke wuchtig aus kurzer Distanz unhaltbar für Ortega (51.). Hoffe machte weiter Druck: Zunächst verpasste Baumgartner das 3:0, als er knapp vorbei köpfte (60.). Die Ostwestfalen taten sich weiter schwer und hatten erst nach 68 Minuten wieder eine gefährliche Toraktion, als der eingewechselte ehemalige Hoffenheimer Hack einen Kopfball knapp neben das Tor setzte (68.).
Hoffe lässt reihenweise Chancen ungenutzt
Während die Gäste in der Schlussphase vergeblich versuchten, den Anschlusstreffer zu erzielen, vergaben die Blau-Weißen reihenweise, teils auch in Überzahl, hochkarätige Konterchancen. Anstatt eines möglichen höheren Ergebnisses blieb es beim 2:0. Für Mittelfeldspieler Baumgartner war dies das einzig negative an diesem Tag: „Wir müssen nur mehr Tore schießen. Das ist das einzige Manko heute, denn so viele Chancen wie heute bekommen wir auch nicht in jedem Spiel. Wir sind nach wie vor im Rennen um die internationalen Plätze.“ Und diese sind weiterhin eng umkämpft. Mit jeweils 34 Punkten sind Leipzig (Platz 4), Hoffenheim (5), Freiburg (6) und Union Berlin (7) mit 34 Zählern jeweils punktgleich.
Die TSG gastiert am nächsten Spieltag am Samstag, den 19. Februar um 15.30 Uhr beim Wolfsburg.
Stimmen der Trainer:
Hoeneß (TSG Hoffenheim): „Chapeau an die Mannschaft. Das war nicht selbstverständlich, heute hier so aufzutreten. Der Sieg war total verdient, wir haben ein richtig gutes Spiel gezeigt. Wir waren dominant und gegen den Ball war es noch einen Tick besser als zuletzt, haben nur eine richtige Chance zugelassen über 90 Minuten. Wir müssen natürlich die Konter besser ausspielen. Da müssen wir den nächsten Schritt gehen und etwas reifer sein. Das ist aber Jammern auf hohem Niveau.“
Kramer (Arminia Bielefeld): „Die TSG hat heute verdient gewonnen. Wir waren heute nicht kompakt und giftig genug. Wenn das Timing im Zweikampf nicht stimmt, geht der Gegner mit so einer Qualität als Sieger heraus. Wir waren im letzten Drittel nicht sauber genug und haben es nicht gut genug ausgespielt. Wenn wir in Hoffenheim eine Chance haben wollen, müssen wir am obersten Limit spielen. Das war heute nicht der Fall.“
Statistik:
TSG Hoffenheim: Baumann – Vogt, Grillitsch, Hübner (74. Posch) – Bebou (74. Bruun Larsen), Geiger (84. Nordtveit), Samassekou (84. Rudy), Raum – Baumgartner – Dabbur, Georginio (62. Kaderabek)
Arminia Bielefeld: Ortega – Brunner, Pieper (57. Ramos), Nilsson, Laursen (62. Bello) – Schöpf, Vasiliadis – Okugawa (75. Lasme), Castro, Krüger (62. Hack) – Serra (62. Klos)
Tore: 1:0 Hübner (22.), 2:0 Rutter (51.)
Schiedsrichter: Hartmann
Zuschauer: 10.000 (ausverkauft)
Fotos: Kraichgaufoto