TSG ohne Chance gegen kämpferisch starke und leidenschaftliche Mainzer

Hoffenheim verliert nach enttäuschender Leistung 1:2 gegen Mainz

Am 26. Spieltag kassierte die TSG Hoffenheim eine bittere und zugleich verdiente 1:2-Niederlage gegen den FSV Mainz 05. Während die Kraichgauer bei ihrer bereits sechsten Niederlage im 13. Heimspiel eine enttäuschende Vorstellung boten und acht Spieltage vor Saisonende der Abstand zum Relegationsplatz auf nur noch sieben Punkte schrumpfte, kletterten die wiedererstarkten Rheinhessen aus der direkten Abstiegszone auf Platz 15. Für Hoffenheims Trainer Hoeneß war die Vorstellung seiner Mannschaft „das bislang schlechteste Saisonspiel“.

Turbostart der Mainzer

Die Gäste erwischten einen Traumstart und gingen nach 26 (!) Sekunden durch Glatzel in Führung. Der Stürmer hatte Hoffenheims Richards als letzten Mann den Ball abgejagt und frei vor Torhüter Baumann eiskalt zum 0:1 eingeschoben. Es war gleichzeitig das früheste Hoffenheimer Gegentor in der Bundesliga. Die Anfangsphase hatte es in sich, denn kurz nach dem Führungstreffer hätten erneut Glatzel, der an TSG-Keeper Baumann scheiterte (3.) und anschließend St. Juste, der knapp vorbei köpfte (4.), auf 0:2 erhöhen können. Auf der anderen Seite vergab Bebou die große Ausgleichschance, indem er den Ball nach einer John-Flanke aus kurzer Distanz völlig frei übers Tor schoss (7.). Während die TSG sich schwer tat in die Partie zu finden, erwies sich der Gegner wie erwartet als besonders unangenehm. Die Mainzer störten den Gegner früh beim Spielaufbau, machten geschickt die Räume eng und eroberten sich so immer wieder den Ball.

Enttäuschter Blick bei TSG-Trainer Hoeneß. Muss er und seine Mannschaft sich im Saisonendspurt nochmals mit dem Abstiegskampf auseinandersetzen?

Baumann verhindert höheren Rückstand

Aus solch einer Gelegenheit bot sich Burkardt die Möglichkeit, auf zwei Tore zu erhöhen, doch er scheiterte am besten Hoffenheimer Baumann, der mit einer Fußabwehr parierte (18.). Die Partie verlor danach etwas von ihrem Anfangsschwung und nahm erst kurz vor der Halbzeitpause wieder an Fahrt auf. Nachdem FSV-Torhüter Zentner einen Schuss von Bebou noch entschärfen konnte (38.), war er eine Minute später machtlos, als der TSG-Stürmer nach herrlichem Pass von Richards frei vor dem Tor ins lange Eck mit seinem 7. Saisontreffer zum 1:1-Ausgleich traf (39.).

Kohr besorgt nach Bebous Ausgleich die erneute Führung

Doch die Mainzer antworteten postwendend: Nach einer kurz ausgeführten Ecke köpfte Kohr eine Boetius-Flanke unbedrängt unhaltbar zur erneuten FSV-Führung in die Maschen (41.). Auch in der zweiten Hälfte waren die Gäste das aktivere, kämpferisch bessere und entschlossenere Team. Die TSG konnte dem nur wenig entgegensetzen und musste sich weiteren Angriffen erwehren. Das Einzige, was man den Gästen ankreiden konnte, was ihre schwache Chancenverwertung.

An Baumann hat es nicht gelegen, der TSG-Schlussmann bewahrte sein Team gegen Mainz vor einer höheren Niederlage

Mainz lässt hochkarätige Chancen ungenutzt

So versäumten es St. Juste (53., 83.) und der eingewechselte Quaison (75., 81.) das Spiel vorzeitig zu ihren Gunsten zu entscheiden. Die Hoeneß-Truppe hatte ihre beste Chance in Hälfte 2 bei einem Flugkopfball von Kramaric (54.), der knapp neben das Tor ging. Letztendlich blieb es beim hochverdienten Mainzer Auswärtserfolg, der dem Team von Trainer Svensson weiter Auftrieb geben wird. Die Hoffenheimer hingegen müssen aufpassen, nicht doch noch in den Abstiegskampf zu geraten, da sich der Punktabstand nach hinten immer mehr verringert.

„Schlechte Leistung von uns“

Selbstkritisch analysierten die Hoffenheimer nach dem Abpfiff ihre Leistung: Torschütze Bebou: „Wir haben es uns selbst schwer gemacht. So kann man ein Spiel in der Bundesliga nicht gewinnen“. Österreichs Nationalspieler Grillitsch: „Für mich ist es unerklärlich, wie wir heute aufgetreten sind. Natürlich hat es Mainz auch gut gemacht, aber von uns war es heute viel zu wenig. Es war ein schlechtes Spiel von uns“. Dessen Landsmann Baumgartner zeigte sich ebenfalls verärgert: „Es beginnt sehr schlecht mit dem Gegentor, aber was mich viel mehr ärgert ist, dass wir nicht die Leistung zeigen, die wir eigentlich draufhaben. Das ist extrem ärgerlich. Wir wussten, dass Mainz extrem hart spielt, dass sie mit den Mitteln, die sie haben, alles reinwerfen. Wir haben den Kampf heute nicht angenommen“.

Statistik:

TSG Hoffenheim: Baumann – Vogt, Grillitsch, Richards (76. Rutter) – Kaderabek, Rudy (65. Dabbur), Samassekou (76. Rutter), John (65. Skov) – Baumgartner, Kramaric – Bebou
FSV Mainz 05: Zentner – St. Juste, Bell, Niakhate – da Costa (20. Brosinski), Barreiro, Kohr, Mwene – Boetius (82. Stöger) – Glatzel (64. Quaison), Burkardt (64. Onisiwo)
Tore: 0:1 Glatzel (1.), 1:1 Bebou (39.), 1:2 Kohr (41.)
Schiedsrichter: Marco Fritz
Zuschauer: Fehlanzeige

Richtungsweisende Partie in der Fuggerstadt

Nach der folgenden Länderspielpause gastieren die Nordbadener am Ostersamstag (3. April - 15.30 Uhr) beim um einen Zähler schlechteren FC Augsburg. Mit Blick auf die Tabelle hat diese Partie für beide Mannschaften überraschend an Bedeutung gewonnen.

Fotos: Kraichgaufoto

Grillitsch mit selbstkritischen Worten und Samassekou konnte nicht überzeugen und wurde ausgewechselt

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