Das Duell der Freitagabendpartie des 30. Bundesliga-Spieltages zwischen den beiden Remis-Königen 1. FC Köln und TSG Hoffenheim – die Kraichgauer hatten bis dahin zwölf, die Rheinländer zehn Unentschieden aufzuweisen – endete vor 49.600 Zuschauern mit einem leistungsgerechten Unentschieden. Die TSG sicherte sich mit ein 1:1 die erstmalige Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb. Der späte Ausgleich in der Nachspielzeit durch Kerem Demirbay war gleichzeitig Genugtuung für die vielen Schmähgesänge gegen TSG-Mäzen und Gesellschafter Dietmar Hopp während der gesamten Partie.
TSG sichert sich durch Last-Minute-Treffer erstmalige Europapokal-Teilnahme
Nach Vereinsrekord, Europapokal-Teilnahme nun weiter auf Vollgas
Durch den verdienten Punkt in der Domstadt haben die Blau-Weißen ihren Vereinsrekord von 55 Punkten aus der ersten Bundesligasaison 2008/09, wo sie als Herbstmeister überwinterten, eingestellt. Aufgrund des komfortablen Vorsprungs auf Platz 7 ist ihnen die Europa League-Teilnahme nicht mehr zu nehmen. 1899-Manager Alexander Rosen: „Dies ist ein hervorragendes Ergebnis. Natürlich wollen wir weiter dran bleiben, das Maximale herausholen und voll auf dem Gas bleiben“. Auch wenn er es nicht direkt aussprach, dies wäre Platz 3 in Verbindung mit der direkten Champions League-Qualifikation.
Kölner Führung durch Bittencourt
Beide Mannschaften riskierten in einer unterhaltsamen ersten Halbzeit viel und erspielten sich einige Chancen. Die größte hatte FC-Verteidiger Heintz, der in der 40. Minute aus kurzer Distanz am Pfosten scheiterte. In der 58. Minute war der FC dann treffsicherer. Ein langer Ball von Sörensen auf den rechten Flügel steckt der starke Klünter durch auf Hector, der wiederum den am langen Pfosten lauernden Bittencourt bediente. Gegen dessen Schuß aus kurzer Distanz war TSG-Keeper Baumann machtlos. Gegenspieler Toljan, der nicht entsprechend nachsetzte, schaute verdutzt.
Später Ausgleich durch Demirbay mit schockierender Wirkung
Hoffenheim rennt fortan mit aller Macht an, tut sich aber ungewöhnlich schwer gegen den dichtgestaffelten Kölner Defensivverbund, der geschickt den Vorsprung mit konsequenter Abwehrarbeit verteidigt. Allerdings nur bis in die Nachspielzeit: Es lief bereits die 93. Minute, als FC-Stürmer Osako den Ball im eigenen Strafraum vertendelt, Süle am schnellsten reagiert, quer auf Demirbay legt, der überlegt und platziert ins linke Eck einschiebt. Ein Treffer mit schockierender Wirkung für die „Gießböcke“, denen der schon sicher geglaubte fünfte Rückrundensieg als Big Point in Richtung Europapokal im letzten Moment aus den Händen gerissen wurde.
Fotos: Kraichgaufoto und TSG Hoffenheim