TSG stürmt nach 4:2-Sieg über Real Madrid ins Halbfinale

Hoffenheims U19 setzt im Dauerregen ihren Höhenflug fort

Die TSG Hoffenheim schreibt wieder einmal Fußball-Geschichte. Dieses Mal jedoch nicht die Profis sondern die U19, die durch ein sensationelles 4:2 über Real Madrid ins Halbfinale der Youth League eingezogen ist. Damit sind die Kraichgauer als zweites deutsches Team nach dem FC Schalke 2014 in der Runde der letzten Vier vorgestoßen. Die hochfavorisierten Königlichen aus der spanischen Hauptstadt wurden von den Gastgebern eiskalt erwischt. Bei strömenden Regen und sehr schwierigen Platzverhältnissen führte die TSG bei hundertprozentiger Chancenverwertung durch Max Geschwill (9.) und Filip Stojilkovic (12.). Beim ersten Tor kam Geschwill links am Strafraum frei zum Schuss ins lange Eck und beim zweiten Treffer kam Stojilkovic völlig freistehend aus kurzer Distanz zum Kopfball.

Hoffenheims frühe Führung durch Max Geschwill (li.), der ins rechte untere Toreck trifft

Knappe, aber nicht unverdiente Pausenführung

Die Stimmung bei den 6.350 Zuschauern im ausverkauften Dietmar-Hopp-Stadion war überschwänglich, vor allem im Fanblock ging es ähnlich zu wie bei einem Bundesligaspiel der Profi. Die Spanier steckten den Rückstand jedoch schnell weg und verkürzten durch Alberto, der aus 18 Metern in den rechten Winkel traf, auf 1:2 (18.). Während Real bei viel Ballbesitz auf den Ausgleich drängte, zogen sich die Blau-Weißen etwas zurück, machten geschickt die Räume eng und ließen dem Gegner kaum Toraktionen zu. Bis auf eine abgerutschte Flanke von Garcia (20.) kamen die Gäste aber nicht gefährlich zum Abschluss. Das Team von TSG-Coach Marcel Rapp versuchte es weiter mit schnellen Konter auf dem durchweichten Untergrund und hatte Pech, als nach einer halben Stunde Stojilkovic den Real-Keeper Altube scheiterte (32.). So blieb es bei der knappen, aber nicht unverdienten Pausenführung.

Mit einem gewaltigen Sprung wirft sich Madrids Ruiz (re.) in den Ball und befördert ihn über die Linie zum 2:3

Hoffenheim behielt in der Wasserschlacht die Oberhand

Im zweiten Abschnitt wurden die Platzverhältnisse aufgrund des anhaltenden Regens noch schwieriger. Der Ball blieb vor allem auf Höhe des Mittelkreises mehrmals in Pfützen liegen und machte es beiden Mannschaften im Spiel nach vorn schwer. Das Geläuf unterband automatisch Konter und öffnete dem Zufall Tür und Tor. Bis auf eine Chance für César, der ans Außennetz schoss (53.) hatte Madrid bei leichten Feldvorteilen keine zwingende Torchance. Mitte der zweiten Hälfte wurden die Gastgeber wieder aktiver und erspielten sich Chancen.

"Joker" Linsbichler traf gleich doppelt

Nachdem der eingewechselte Tim Linsbichler erst knapp übers Tor (72.) schoss, machte er es im zweiten Versuch besser. Nach einer Vorarbeit von David Otto versuchte es Linsbichler von halblinks aus der Distanz und hatte dabei Glück, dass sein Schuss noch abgefälscht und dadurch unhaltbar Torhüter Diego Altube im langen Eck einschlug (74.). Es ging nun hin und her. Nachdem die Gäste nach einem Abstauber von Pedro Ruiz nochmals auf 2:3 herankamen (85.), sorgte erneut Linsbichler für die endgültige Entscheidung. Bei einem Konter setzte sich Otto energisch gegen zwei Gegnerspieler durch und scheiterte zunächst an Altube, doch der Abpraller landete direkt vor den Füßen von Linsbichler, der keine Mühe hatte zum 4:2-Endstand den Ball über die Line zu drücken (90.). Die TSG steht nun im Halbfinale der Youth League und trifft in einem Final-Four-Turnier am 26.-29. April im Schweizer Nyon auf den FC Porto, der sich gegen Midtjylland durchgesetzt hatte. Das zweite Halbfinale bestreiten der FC Barcelona und Chelsea London.

Statistik:

TSG 1899 Hoffenheim – Real Madrid 4:2 (2:1)
TSG Hoffenheim: Klein – Nitzl, Lengle, Wallquist – Görlich, Onana (67. Landwehr), Elmkies, Alberico, Geschwill – Stojilković (69. Linsbichler), Otto.
Real Madrid: Altube – Sergio López, Fran García, Chust, Blanco, Alberto, Moha, Baeza, Rodrigo, César, Pulido.
Tore: 1:0 Geschwill (9.), 2:0 Stojilković (12.), 2:1 Alberto (18.), 3:1 Linsbichler (74.), 3:2 Pedro Ruiz (85.), 4:2 Linsbichler (90.)
Zuschauer: 6.350 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Nikola Dabanović (Montenegro)
Karten: Gelb für Geschwill, Elmkies / Rodrigo, Baeza, Chust

Fotos: BWA

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