TSG unterliegt nach schwacher Leistung 1:3 gegen Lieblingsgegner Köln

Köln beendet den Ergebnisfluch gegen Hoffenheim

Die TSG Hoffenheim hat es am 29. Bundesligaspieltag verpasst, mit einem möglichen Heimsieg gegen den 1. FC Köln sich in der Tabelle von den unteren Region deutlich abzusetzen. Vor 30.150 Zuschauern, darunter schätzungsweise 7.000 Gästefans in der ausverkauften Sinsheimer PreZero-Arena unterlagen die Kraichgauer nach Treffern von Kainz (Handelfmeter/18.), Selke (39.) und Thielmann (90.+2), sowie dem Ehrentreffer von Dolberg (90.+4) mit 1:3.

Gunst der Stunde verpasst

Aufgrund der Tatsache, dass keines der hinter der TSG platzierten Teams gewinnen konnte, hat sich tabellarisch zwar nichts verändert, aber wegen des anspruchsvollen Restprogramms konnten sich die Blau-Weißen immer noch nicht ihrer Abstiegssorgen entledigen.

Bebou (li.) setzt an zum Konter. Der Stürmer konnte jedoch wenig Torgefahr ausstrahlen.

Erfolgsserie beendet

Gegen den bisherigen Lieblingsgegner aus der Domstadt, gegen den man keines der letzten 13 Bundesligaspiele verloren hatte und fünf Heimspiele in Folge mit einer deutlichen Tordifferenz von 21:1 für sich entschied, präsentierten sich die Gastgeber im Spiel nach vorn viel zu umständlich und harmlos. Bezeichnend, dass in Hälfte 1 keine erwähnenswerte Torchance zustande kam.

Handelfmeter war Schlüsselszene

Eine Schlüsselszene ereignete sich in der 18. Minute: Ein Schuss von Linton Maina versuchte Abwehrspieler Brooks zu blocken, berührte den Ball aber mit der Hand und so entschied Schiedsrichter Dr. Braun mit Hilfe des VAR zurecht auf Strafstoß. Kainz trat an und verwandelte sicher (18.). Das Spiel der Hoffenheimer kam nach dem Rückstand ins Stocken, vom zuvor flüssigen Passspiel war nichts mehr erkennbar. Anders die kämpferisch und leidenschaftlich agierenden Kölner, die bei einem Kopfball von Selke Pech hatten, als Keeper Baumann den Ball reaktionsschnell über die Latte lenken konnte (32.). Wenig später war der TSG-Kapitän jedoch machtlos, als Selke gegen Akpoguma bei einer Kainz-Flanke schneller war und aus kurzer Distanz zur 2:0-Führung einköpfte (39.).

"Das kann nicht unser Anspruch sein"

Nach der Partie sagte Hoffe-Coach Matarazzo zur enttäuschenden ersten Hälfte: Wir sind eigentlich gut reingekommen, aber nach dem Gegentor gab es einen Bruch. Die Leistung in der übrigen ersten Hälfte kann nicht unser Anspruch sein.

Kramaric zeigte zwar gute Ansätze, war aber gegenüber den letzten Spielen nicht so effektiv und torgefährlich

Nur 15 starke Minuten reichen nicht

Hoffenheims erste Möglichkeit im zweiten Abschnitt bot sich Angelino, dessen Schuss aus spitzem Winkel FC-Keeper Schwäbe entschärfte (48.) Zwei Minuten später verfehlte Bebou nach einem Konter mit einem unplatzierten Schuss den Anschlusstreffer (50.). Nachdem Baumgartner mit einem Distanzschuss von halbrechts knapp am Tor vorbeischoss (61.), verflachte die Partie etwas, der Hoffenheimer Druck lies wieder deutlich nach. Köln stand sicher in der Defensive und war immer wieder durch Konter gefährlich. So auch in der 74. Minute, als Tigges knapp das TSG-Tor verfehlte.

Zwei Treffer in der Nachspielzeit

Auch wenn die Partie längst entschieden war, wurde es in der sechsminütigen Nachspielzeit noch mal ereignisreich. Zunächst erhöhte Thielmann aus kurzer Distanz auf 3:0 (90.+2) und kurz darauf gelang dem eingewechselten Dolberg mit seinem ersten Bundesligatreffer bei einem Schuss von der Strafraumgrenze der 1:3-Endstand.

"Es fühlt sich wie ein großer Rückschritt an"

Die Enttäuschung stand Hoffenheims österreichischem Nationalspieler Baumgartner nach dem Abpfiff ins Gesicht geschrieben. In der Mixed Zone sagte er: „Wir hätten einen großen Schritt nach vorn machen können, nun fühlt es sich nach einem großen Rückschritt an. Es war kein Spieler auf dem Feld, der seine Topleistung gebracht hat. Wir wussten, wie wichtig das Spiel war, haben aber nur die 15 Minuten nach dem Seitenwechsel gut gespielt. Hätten wir da getroffen, wäre es vielleicht nochmal gekippt. Das haben wir aber nicht geschafft und darum haben wir verdient verloren.“

"Müssen das abhaken und nach vorne schauen"

Auch der zuletzt stark spielende, heute eher schwach spielende Stürmer Bebou war enttäuscht: „Wir waren nicht griffig genug und haben dem Gegner zu viel Raum gelassen. Das haben wir zuletzt viel besser gemacht, da müssen wir wieder hinkommen. Wir haben den Gegner eingeladen, Köln hat das eiskalt ausgenutzt. Das Spiel war schlecht, aber wir müssen das nun abhaken und nach vorn schauen.“

Statistik:

TSG Hoffenheim: Baumann – Vogt, Brooks, Akpoguma (67. Skov) – Kaderabek, Geiger (73. Rudy), Angelino (80. Dolberg) – Kramaric, Becker (46. Dabbur) – Baumgartner (73. Bischof) – Bebou
1. FC Köln: Schwäbe – Schmitz (89. Kilian), Hübers, Chabot, Hector – Martel, Skhiri – Ljubicic (62. Thielmann), Kainz (80. Schindler), Maina (80. Huseinbasic) – Selke (62. Tigges)
Tore: 0:1 Kainz (Handelfmeter/18.), 0:2 Selke (39.), 0:3 Thielmann (90.+2), 1:3 Dolberg (90.+4)
Schiedsrichter: Dr. Braun (Wuppertal)
Zuschauer: 30.150 (ausverkauft)

Der ursprünglich vorgesehene Schiedsrichter Benjamin Brand konnte die Partie aufgrund einer heftigen allergischen Reaktion, auch auf Anraten des Hoffenheimer Mannschaftsarztes, nicht leiten. Für ihn springt Dr. Robin Braun kurzfristig aus Wuppertal ein. Nächste Woche am 30. Spieltag gastiert die TSG Hoffenheim am Samstag um 15:30 Uhr bei RB Leipzig. Hierbei ist eine deutliche Leistungssteigerung von Nöten, um nicht erneut aus Sachsen ohne Punkte zurückzukehren.

Fotos: Kraichgaufoto

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