TSG verliert in Unterzahl zum Saisonauftakt 3:1 in Mönchengladbach

Breitenreiter-Debüt misslingt - Posch fliegt mit Gelb-Rot vom Platz

Die TSG Hoffenheim unterliegt am ersten Bundesligaspieltag der Saison 2022/23 bei Borussia Mönchengladbach 1:3. Die Aufbruchstimmung unter dem neuen Trainer Breitenreiter hat einen frühen Rückschlag erlitten, denn die Kraichgauer gingen am Ende als klarer Verlierer vom Platz. Eine sicherlich spielentscheidende Szene ereignete sich in der 19. Minute, als Hoffenheims Posch nach wiederholtem Foulspiel innerhalb von nur vier Minuten mit Gelb-Rot vom Platz flog. Der Österreicher ging dabei viel zu übermotiviert jeweils in die Zweikämpfe und dezimierte so sein Team bereits zu einem frühen Zeitpunkt völlig unnötig. Dies sah auch Neuzugang Prömel nicht anders: „Der Platzverweis von Stefan Posch war unglücklich für uns, daraus muss er lernen, er weiß sicher selber, dass er etwas zu ungestüm war.“ Nachdem Skov die Gäste bei ihrer ersten Toraktion nach 25 Minuten 1:0 in Führung brachte, glich Bensaninin kurz vor der Pause aus (42.). In der zweiten Hälfte trafen für die Borussen Thuram (71.)  und Elvedi (78.) zum letztendlich verdienten 3:1-Heimsieg.

Posch (re.) brachte sein Team bereits nach 19 Minuten in numerische Unterzahl

Skov trifft mit der ersten Chance

Die erste Hälfte war wenig spektakulär. Beide Mannschaften spielten ohne großes Risiko, ließen den Ball in den eigenen Reihen laufen und kamen nur selten in den gegnerischen Strafraum. Trotz Unterzahl gingen die Gäste mit ihrer ersten Toraktion durch Skov in Führung (25.). Rutter hatte sich über die rechte Seite durchgesetzt, in den Strafraum auf Kramaric gepasst und dieser quer auf Skov gelegt, der den Ball mit links vorbei an VfL-Keeper Sommer ins Netz jagte. Trotz numerischer Überzahl taten sich die Gladbacher weiter schwer, sich Tormöglichkeiten zu erspielen. Bis auf eine Chance von Thurum (21.), die TSG-Keeper Baumann vereitelte und einen Schuss von Plea, der rechts am Tor vorbei ging, hatten die Gastgeber keine erwähnenswerten Aktionen.

Bensebaini gleicht per Fallrückzieher aus

In den spielerisch schwachen ersten 45 Minuten war es kurz vor der Halbzeitpause Bensebaini, der mit einem Traumtor für Stimmung unter den 48.000 Zuschauern im Borussia-Park sorgte. Nach einer Ecke landete der Ball von Itakura per Kopfball beim algerischen Nationalverteidiger, der aus sieben Metern per Fallrückzieher zum 1:1 traf (42.).

Skov brachte die TSG mit der ersten Torchance in der 25. Minute in Führung

Baumann verhindert Rückstand

In der zweiten Hälfte hatten die Blau-Weißen die erste Möglichkeit durch Kramaric, und im direkten Gegenzug lenkte Baumann einen Scally-Schuss an die Querlatte (49.). Danach verflachte die Partie zunehmend, Hoffenheim versuchte in Unterzahl mit Sicherheitsfußball das Ergebnis zu halten, ohne sich Offensivaktionen zu erspielen. Gladbach hatte zwar deutlich mehr Ballbesitz, doch Überraschungsmomente und Ideen blieben Mangelware. Die beste Chance zur Führung hatte Plea, doch sein Schuss von links ins lange Eck konnte Torhüter Baumann gerade noch mit den Fingerspitzen um den Pfosten lenken (62.). Hoffenheim wirkte sehr behäbig im Spielaufbau, machte jedoch geschickt das Zentrum dicht und ließ so dem Gegner wenig Entfaltungsmöglichkeiten.

Thuram bringt VfL in Führung - Elvedi erhöht auf 3:1

Bis zur 71. Minute, dann war für die Gladbacher Fohlen der Bann gebrochen. Geburtstagskind Thuram brachte sein Team mit einem Schuss ins lange Eck erstmals in Führung. Der VfL hatte, wie schon beim letzten Aufeinandertreffen vor 84 Tagen an gleicher Stelle, einen Rückstand gedreht und machte weiter Druck in Richtung gegnerischem Tor. Und hätte Baumann nicht mit tollen Glanzparaden sein Team weiter im Spiel gehalten, hätten die Gladbacher schon vorzeitig die Partie für sich entscheiden können. Nachdem Baumann in der 77. Minute wieder im Duell im Plea Sieger blieb, war er eine Minute später machtlos, als Elvedi aus spitzem Winkel von rechts auf 3:1 erhöhte (78.). Trotz weiterer guter Möglichkeiten für das Team von Trainer Farke blieb es bei diesem Ergebnis, das unterm Strich bei 18 zu 2 Torschüssen und 62% Ballbesitz hochverdient war. Gladbach war kombinationssicherer und lauerte geduldig auf seine Torchancen, die sich aufgrund der numerischen Überzahl zwangsweise ergaben. Für die Hoffenheimer geht es am nächsten Samstag mit dem Heimspiel um 15.30 Uhr gegen den VfL Bochum weiter.

Stimmen zum Spiel:

Baumann (TSG-Keeper): „70 Minuten zu zehnt zu spielen ist dann am Ende schwierig. Wir haben es gut gemacht, waren weiter mutig und hatten einen guten Mix mit Pässen hinten raus und langen Bällen. Aber die Zeit wurde immer länger, der Druck immer größer. Gladbach ist ruhig geblieben und hat es sehr gut ausgespielt.“
Breitenreiter (TSG-Trainer): „Es war zunächst ein Spiel auf Augenhöhe. Wir haben uns leider früh dezimiert. Stefan Posch muss sich da etwas geschickter anstellen. Trotz der Unterzahl haben wir 70 Minuten gut verteidigt und gehen sogar in Führung. Leider bekommen wir noch vor der Pause über eine Standardsituation den Ausgleich. Mit der Zeit wurde es dann immer schwieriger. Gladbach hat dann einen weiteren Fehler von uns gut ausgenutzt. Heute wäre bei elf gegen elf sicherlich etwas möglich gewesen, aber so ist der Sieg für Gladbach verdient.“
Farke (Trainer Mönchengladbach): „Ich bin hochzufrieden mit dem Ergebnis. Gerade im ersten Heimspiel herrscht immer eine hohe Erwartungshaltung. In der ersten Hälfte haben wir es nicht so gut gemacht, das war in der zweiten Hälfte deutlich besser. Hoffenheim stand auch mit einem Mann weniger sehr gut, aber es war ein verdienter Sieg.“

Aufstellung:

Borussia Mönchengladbach: Sommer – Scally (84. Lainer), Itakura, Elvedi, Bensebaini – Kramer, Koné – Hofmann (89. Herrmann), Neuhaus, Plea – Thuram
TSG Hoffenheim: Baumann – Posch, Vogt, Ozan Kabak – Kadeřábek (64. Akpoguma), Samassékou (24. Nsoki), Skov – Prömel, Baumgartner (81. Rudy) – Georginio (64. Bruun Larsen), Kramarić (81. Damar)
Tore: 0:1 Skov (25.), 1:1 Bensebaini (42.), 2:1 Thuram (71.), 3:1 Elvedi (78.)
Gelb-Rote-Karte: Posch (19.)
Schiedsrichter: Siebert
Zuschauer: 48.000

Fotos: Kraichgaufoto

TSG-Coach Breitenreiter

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