Ein frühes Tor in der sechsten Spielminute von Freistoßspezialist Marc Zengerle entschied das Duell zwischen Spitzenreiter SV Rohrbach/S. und dem Tabellensechsten TSV Kürnbach. SV-Vorstand Wolfgang Mrasek hatte zu diesem Zeitpunkt bereits ein ungutes Gefühl: „Wenn ich sehe, wie leidenschaftslos wir das Spiel annehmen und wie unnötig wir in Rückstand geraten, traue ich Kürnbach, mit ihrer starken Defensive, heute einen Erfolg zu.“ Seine Vorahnung sollte sich am Ende bestätigen.
Die 150 Zuschauer bekamen am Ostermontag zwar kein hochklassiges, dafür aber jederzeit spannendes Kreisligaspiel zwischen dem besten Angriff (Rohrbach/S.) und der besten Defensive (Kürnbach) geboten. Die Gäste hatten in der in der ersten Hälfte das Handicap gegen den stürmischen Wind anzuspielen, was sich aber spielerisch wenig bemerkbar machte. Immer wieder versuchten sie mit schnellen Kontern die SV-Hintermannschaft in Verlegenheit zu bringen. Die Gastgeber gingen vor allem in der ersten halben Stunden etwas ungeschickt in Torraumnähe in die Zweikämpfe, was dem TSV gute Standartmöglichkeiten bot. Einer von drei sehr gefährlichen Freistößen sorgte dann auch für das Tor des Tages.
Beide Mannschaften gingen ersatzgeschwächt an den Start, wobei beim TSV Spielertrainer Daniel Kreuzer, nachdem sich beide Torhüter kurz vor der Partie krankgemeldet hatten, zwischen den Pfosten stand. Der 40-Jährige machte einen fehlerfreien Job, verhinderte in der Anfangsphase mit zwei Reflexparaden den Rohrbacher Ausgleichstreffer. Der SVR versäumte es bei Rückenwind sich nennenswerte Tormöglichkeiten zu erspielen, wirkte im Spiel in die Spitzen zu umständlich und unpräzise. Glück für die Gäste, als Schiedsrichter Jochen Naumann Mitte der ersten Hälfte ein Handspiel der Kürnbach im Strafraum übersah.
Die Pausenführung der Gäste ging aufgrund der besseren Möglichkeiten dennoch in Ordnung.
Im zweiten Abschnitt erhöhte der SV zwar das Tempo, rannte sich aber immer wieder an der vielbeinigen gegnerischen Hintermannschaft fest. Bezeichnend, bei jeder Ecke versammelten sich alle Kürnbacher zehn Meter vor dem eigenen Tor und boten dem Gegner fast keine gefährlichen Aktionen. Viele Zweikämpfe prägten das Geschehen, wobei sich der TSV als das clevere Team präsentierte, das mit Glück und Geschick den knappen Vorsprung über die Zeit rettete. Die willensstärkere und entschlossenere Mannschaft ging als Sieger vom Platz.
Rohrbachs Trainer Joachim Heger war nach dem Spiel, im Gespräch mit bwa-sport.de, enttäuscht von der Leistung seiner mannschaft: „Über die gesamte Spielzeit war dies heute zu wenig, was wir zeigten. Personell wird es bei uns immer enger. Mit Obergimpern und Neckarbischofsheim sitzen uns zwei Gegner hartnäckig im Nacken. es wird spannend und eng bleiben bis zum Saisonende.“ Kollege Daniel Kreutzer war natürlich glücklich über den Auswärtssieg: „Es war eine super Mannschaftsleistung meines Teams. Am Ende war der knappe sieg nicht unverdient.“
Für Rohrbach/S. war dies eine sehr bittere Heimniederlage, da der hartnäckige Verfolger TSV Obergimpern bei Angstgegner TSV Dühren souverän 6:1 gewann und punktemäßig (48) nun gleichzog. Der SV, mit dem besseren Torverhältnis von Plus sieben empfängt am Sonntag, 3. April den FC Zuzenhasuen II, während Obergimpern beim VfB Epfenbach antreten muss.
Fotos: BWA